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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ja von allen andauernd daran erinnert«, beendete er Dagmars Satz. Obwohl Dagmar ihn nur als den Bruder ihres Freundes ansah, verspürte sie doch die Notwendigkeit, ihm klarzumachen, wie es um die meisten Südländer-Frauen stand.
    »Ich würde sie nicht bedrängen, Mylord. Mir scheint, dass die Frauen aus diesem Clan und dieser Gegend das hassen.«
    »Das werde ich nicht. Ich will nur … helfen.«
    »Ich komme ebenfalls aus den Nordländern, Vigholf. Ich weiß, wie die Männer meiner Heimat den Frauen ›helfen‹. Für einige von uns ist das sehr erstickend. Ich kenne Rhona nicht gut, aber wenn sie genauso ist wie der Rest ihrer Sippe …«
    »Ich bin vorsichtig. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie auf alle anderen aufpasst, nur nicht auf sich selbst. Außerdem glaube ich, dass sie es mag.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Sie hat es bloß noch nicht bemerkt.«
    »Aha«, sagte Dagmar im gleichen Augenblick, in dem Rhona die Treppenstufen herunterhüpfte. Sie hatte sich ihre Waffen auf den Rücken geschnallt und schien Kleidung zu tragen, die Annwyl zurückgelassen hatte.
    »Hast du schon etwas gegessen?«, wollte Vigholf wissen, als sie auf die großen Vordertüren des Rittersaales zulief.
    Zur Antwort schnippte Rhona nur mit den Fingern, während sie weiterlief.
    »Siehst du?«, betonte Vigholf mit einem beängstigenden Maß an Selbstvertrauen. »Sie mag es.«
    Jetzt war Dagmar alles klar. Wenn es um Frauen ging, war Vigholf ganz anders als sein Bruder – er war ein wahrer Nordländer.
    Sulien hielt den zerbrochenen Speer hoch, in jeder Hand eine Hälfte. »Das ist das Werk eines Kriegshammers?«
    »Du hast den Hammer gesehen, mit dem der Blitzdrache Onkel Addolgar fast getroffen hätte. Und das ist nicht der, den er in der Schlacht benutzt. Der ist noch größer. Fast so groß wie der Kopf dieses verdammten Kerls.«
    Ihr Vater kicherte und trat um sie herum. »Der einzige Zweck dieses Speers bestand darin, dich zu schützen – und das hat er getan. Seine Aufgabe ist jetzt erledigt.«
    Er wollte die Teile in den Korb werfen, in dem er seinen Abfall sammelte.
    »Wage es nicht, ihn wegzuwerfen.«
    »Warum nicht? Er ist zerbrochen, und es wäre sinnlos, ihn zu reparieren. Er würde bloß wieder brechen.«
    »Aber du hast ihn für mich gemacht.«
    »Du hängst dein Herz an etwas, das sinnlos ist, mein Kind. Deine Mutter hat das ebenfalls getan, aber bei ihr war es meistens aus Groll.«
    Er warf den Speer in den Abfalleimer, und Rhona musste dagegen ankämpfen, ihn nicht wieder herauszuholen.
    »Außerdem habe ich etwas Besseres für dich«, fuhr ihr Vater fort.
    Sulien kniete sich vor eine Truhe und öffnete sie. »Ich wollte es dir geben, wenn ich dich besuchen komme, aber so ist es noch besser.«
    Ihr Vater stand auf und überreichte ihr einen kleinen Metallstab. Er war nur etwa drei Fuß lang – das war alles.
    »Oh … ein Stab. Wie … äh … nett.«
    »Sei nicht dumm, Rhona. Es ist mehr als ein Stab.«
    Er nahm ihn ihr wieder ab und hielt ihn in seiner großen Hand. Und Rhona lächelte, als plötzlich eine scharfe Spitze am einen Ende erschien. »Oh! Es ist ein langes Messer.«
    Dann fuhr der Stab noch weitere vier oder fünf Fuß aus und wurde zu einem Metallspeer. »Oh, Daddy, das ist …«
    Der Stab fuhr noch weiter aus und erstreckte sich nun durch die Öffnung im Zeltdach.
    Rhona machte große Augen und grinste. »Das ist …« Sie hatte einfach keine Worte dafür. Ihr Vater oder jemand aus seiner Sippe konnten Waffen erschaffen, die ihre Größe verändern konnten, sodass ein Drache, der sie benutzte, nicht andauernd die Waffen nach seiner gegenwärtigen Gestalt wechseln musste. Für gewöhnlich musste man gegen eine bestimmte Stelle dieser Waffen schlagen, damit sie ausfuhren, und genauso leicht waren sie auch wieder zu verkleinern.
    Aber das hier …
    »Egal in welcher Gestalt du bist, hast du eine Waffe.«
    »Worauf muss ich drücken?«
    »Auf gar nichts.« Rasch schrumpfte der Speer wieder zu seiner ursprünglichen Größe zusammen, und ihr Vater übergab ihn ihr.
    »Aber …« Aus den vielen Jahren, die Rhona vor ihrer Zeit in der königlichen Armee von ihrem Vater ausgebildet worden war, wusste sie, wie solche Waffen funktionierten. »Ist ein Zauberlied nötig? Oder ein Spruch? Oder was sonst?«
    »Nur bei der Herstellung.« Er beugte sich vor. »Soll ich es dir zeigen?«
    »Machst du Scherze? Natürlich! «
    Er lachte. »Versuch es erst einmal selbst. Mal sehen, was du erreichst.«
    Rhona

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