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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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dann knurrte er
angewidert: »Götterverdammt!«
    Er riss einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel und
schleuderte ihn zu Briec hinüber.
    Grinsend sagte ihr silberhaariger Bruder: »Hab ich doch
gesagt, dass er sie vögeln wird.«
    »Ich wusste, dass er es versuchen würde, aber ich hätte
sie für schlauer gehalten.«
    Gwenvael verschränkte die Arme vor der Brust. »Was zur
Hölle soll das heißen?«
    Seine Brüder sahen ihn an und wandten sich dann wieder
einander zu.
    »Frauen haben Bedürfnisse«, erklärte Briec Fearghus. »Selbst
Nordlandfrauen.«
    »Ich hätte trotzdem gedacht, sie wäre sich mehr wert.«
    Jetzt wurde er langsam wirklich fuchsig. »Und was zur Hölle soll das nun
wieder heißen?«
    Bevor irgendwer antworten konnte, stürmte Izzy in den Saal
und die Treppe hinauf.
    »Hör mal, Bruder, das musst du dir schon eingestehen«,
sagte Briec. »Du bist nicht ganz ihre Liga.«
    Gwenvaels Mund blieb vor Verblüffung offen stehen, und er
starrte Éibhear an, der kurz nach ihnen in den Raum gekommen war.
    »Ich habe doch gar nichts gesagt!«, schrie der Kleine
verzweifelt auf.
    » Ich bin nicht ihre Liga?«, knurrte Gwenvael. »Ich bin ein Drachenprinz von
königlichem Blut, und ich bin nicht ihre Liga?«
    »Sie ist klug«, sagte Fearghus schlicht.
    »Und ich nicht?«
    Morfyd tätschelte seine Schulter. »Du hast deine eigenen,
ganz besonderen Begabungen.«
    »Ja«, sagte Briec. »Vögeln.«
    »Briec«, schalt ihn Morfyd. Aber es lag keine echte
Strenge in ihrem Tonfall.
    »Ihr seid alle blöde Scheißkerle, wisst ihr das?«
    Izzy rannte die Treppe wieder herunter und blieb kurz vor
ihnen stehen, auf den Zehenspitzen hin und her tänzelnd. Dann seufzte sie
empört und rannte in den nächstgelegenen Flur. »Mum! Komm schnell!«
    Gwenvael begann, auf und ab zu gehen. »Ich tue so viel für
diese Familie, und ihr habt die Stirn …«
    Seine Tirade wurde unterbrochen, als alle anfingen, ihn
auszulachen.
    Briec und Fearghus legten sich rücklings auf den Tisch vor
Lachen. Morfyd krümmte sich vornüber. Nur Éibhear lachte nicht, sondern sah
schuldbewusst aus.
    Gwenvael fand, das war zumindest etwas.
    Unverhältnismäßig beleidigt sah er zu, wie Izzy jetzt mit
Talaith durch den Saal und durch das große Portal nach draußen rannten.
    »Wisst ihr was?«, fragte er, an seine Geschwister gewandt.
»Von mir aus könnt ihr alle in der tiefsten, feurigsten Höllengrube schmoren.
Denn keiner von euch blöden Idioten …« Sein Blick wanderte zum Kopfende des
Saales, und die Worte blieben ihm im Hals stecken. »Fearghus.«
    Sein Bruder setzte sich auf und wischte sich die Lachtränen
aus den Augen, bis er sah, was Gwenvael sah.
    Talaith tippte ihrer Tochter auf die Schulter. »Geh rauf
in das Zimmer, das wir vorbereitet haben und schlag die Felle auf.« Izzy rannte
davon. »Und dann geh Brastias suchen!«
    Es gab Dinge auf der Welt, von denen Gwenvael sich nie
hätte träumen lassen, dass er sie einmal sehen würde. Einen Drachen mit zwei
Köpfen – auch wenn die Menschen gern darüber schrieben, als würden sie wirklich
existieren –; dass seine große Schwester einmal ein Menschenopfer bringen
würde, denn dafür liebte sie die Menschen viel zu sehr; und seinen Vater,
Bercelak den Großen, der Annwyl die Blutrünstige trug, als wäre sie aus dem
feinsten Glas.
    Talaith hatte ihre Hand auf Annwyls Schulter gelegt und
sah Morfyd an. »Es ist so weit, Schwester.«
    Morfyd nickte, schnippte mit den Fingern nach Éibhear und
riss ihn damit aus der Panikattacke, die er seinem Gesichtsausdruck nach gerade
zu entwickeln schien. ȃibhear, geh zu den Dienern und sag ihnen, dass es so
weit ist. Sie wissen schon, was zu tun ist. Dann geh hinunter zum See und sag
es der Familie. Jeder, und ich meine jeder , muss kampfbereit sein, nur zur
Sicherheit.«
    Éibhear nickte und rannte davon.
    Bercelak ging zu Fearghus hinüber. »Am besten nimmst du
sie. Ich glaube, ihr Wunsch, mir die Kehle aufzuschlitzen, wächst.«
    »Ich hätte es schon versucht«, flüsterte Annwyl, »aber ich
hatte Angst, dass du mich fallen lässt.«
    Grinsend legte Bercelak Annwyl in Fearghus’ Arme.
    »Bring sie nach oben, Fearghus«, befahl Morfyd, während
Talaith bereits die Treppe hinaufrannte und Izzy wieder heruntergeschossen kam
und hinausstürmte, um Brastias zu holen.
    Fearghus drückte seine Gefährtin fest an seine Brust und
nickte seinem Vater zu. »Danke.«
    Bercelak grunzte und sah seinem Sohn nach, bis dieser die
Treppe hinauf und

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