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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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gebrandmarkt. Es war kein scheußliches Mal, das sie möglicherweise
während einer Gefangenschaft verpasst bekommen hatte. Es war das wunderschöne
Bild eines Drachen. Fast elegant in der Ausführung, mit tiefschwarzen Linien,
die sich von ihrer weißen Haut abhoben. Es hätte ihre Schönheit beeinträchtigen
können, doch das tat es nicht. Und sie trug es eindeutig mit Stolz.
    Die Inbesitznahme, von der Morfyd und Talaith ihr erzählt
hatten. Romantisch? Wirklich? Es sah eher schmerzhaft aus.
    Die kalten blauen Augen richteten sich auf Dagmar. »Du.
Dienstmädchen. Wo ist deine Königin?«
    Bercelak legte der Drachin eine Hand auf die Schulter und
drehte sie herum, damit er mit gedämpfter Stimme mit ihr sprechen konnte. In
diesem Moment bemerkte Dagmar, dass Bercelak ebenfalls ein Brandmal hatte.
Seines bedeckte den Rücken bis dorthin, wo sein Hintern die Oberschenkel traf.
    »Das ist Dagmar Reinholdt, Liebling. Aus dem Norden.« Er
schenkte Dagmar eine Art Lächeln, während er auf die Frau deutete. »Dagmar, das
ist die Drachenkönigin der Dunklen Ebenen.«
    Dagmar schätzte die Monarchin sofort richtig ein, sank auf
ein Knie und neigte den Kopf. »Meine Herrin. Es ist eine große und
überwältigende Ehre, Euch zu treffen.«
    »Hmmm«, sagte die Drachenkönigin. »Eine, die etwas von der
wahren Ordnung der Dinge versteht.«
    Ihre langen Beine, eines davon gebrandmarkt, standen jetzt
vor Dagmar. »Steh auf, Nordländerin.«
    Dagmar tat es. »Was ist Euer Befehl, Herrin?«
    »Ja«, sagte sie. »Die hier hat eine gute Erziehung genossen.«
Sie deutete auf das Schloss. »Bring mich zu Annwyl.«
    Dagmar ging zurück zum Schloss und die beiden Drachen
folgten ihr.
    »Wir müssen Kleider anziehen«, wurde die Drachenkönigin
von ihrem Gemahl aufmerksam gemacht.
    »Dafür habe ich keine Zeit.«
    Dagmar hielt direkt hinter der Tür zum Rittersaal an.
»Eure Tochter hat Euch der Einfachheit halber Kleider bereitgelegt, meine
Herrin.«
    »Also ehrlich! Menschen und ihre Schwäche.«
    »Ich bin ganz Eurer Meinung, Mylady.«
    Die Königin schnaubte hochmütig und hielt die Hand auf.
»Nun gib mir die verdammten Dinger schon.«
    Als die Königin sich das einfache Kleid über den Kopf
gestreift hatte und Bercelak eine schwarze Hose und Stiefel trug, führte Dagmar
sie die Treppe hinauf und den Gang entlang. Der Raum war speziell für die Zeit
vorbereitet worden, wenn Annwyl so weit war zu entbinden. Vorräte lagen bereit,
und das Bett war viel kleiner als ihr eigenes, damit die Heilerinnen und Morfyd
leicht darum herumgehen konnten.
    Sobald sie den Flur betreten hatten, rappelte sich der
Nachwuchs der Drachenkönigin vom Boden auf.
    Die blauen Augen der Königin schweiften über die Gruppe,
bevor sie neben Briec trat. »Wo ist Keita?«, wollte sie leise wissen.
    Der silberhaarige Drache zuckte die Achseln und verdrehte
die Augen. »Ich habe keine Ahnung.«
    Die Königin stieß einen Seufzer aus. »Törichtes Gör. Ich
hätte es wissen müssen … Nicht so wichtig. Ich werde mich später darum
kümmern.« Sie beugte sich vor und küsste ihren Sohn auf die Wange. »Briec.«
    »Mutter.«
    Sie ging den Flur entlang und begrüßte all ihre Kinder.
    Éibhear schenkte sie ein Lächeln und strich ihm das blaue
Haar aus dem besorgten Gesicht. »Mein Kleiner.«
    »Hallo Mum.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, und er
neigte sich etwas hinab, damit sie ihn auf die Stirn küssen konnte. Als
Nächstes begrüßte sie Gwenvael mit einem Kuss auf die Wange. »Und mein
Schlingel.«
    »Mutter.«
    Sie blieb vor Izzy stehen, legte eine Hand an die Wange
des Mädchens und wischte ihr mit dem Daumen eine Träne fort. »Hallo, meine
kleine Izzy.«
    Izzy schluchzte erstickt. »Großmama.«
    Die Königin beugte sich hinab und küsste sie auf die
Wange, dann flüsterte sie dem Mädchen etwas ins Ohr. Izzy atmete hörbar aus und
nickte.
    Ein paar weitere Schritte führten die Königin vor die Tür,
hinter der Annwyl lag – und zu ihrem ältesten Sohn.
    »Mein Sohn.«
    »Mutter.«
    Sie tätschelte ihm die Wange, und Dagmar sah mehr
Zuneigung in dieser kleinen Geste, als sie je zuvor gesehen hatte. Die Königin
wandte sich von ihrem Sohn ab und legte die Hand an den Türknauf. Sie schnippte
mit den Fingern. »Nordländerin. Zu mir.«
    Gwenvael riss die Augen auf und streckte die Hand nach
Dagmar aus. Diese schüttelte den Kopf. »Schon gut«, flüsterte sie, als sie an
ihm vorbeiging und der Königin folgte.
    Als die Tür sich hinter ihnen

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