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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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essen brauchen, und entweder stillt Annwyl sie, oder wir müssen eine
Amme herschaffen, denn ich werde da nichts nützen. Ansonsten« – sie zuckte die
Achseln – »ist das so ungefähr die ganze Geschichte.«
    Das folgende Schweigen erstickte sie fast, und sie war
kurz vor einem ordentlichen Panikanfall, als Fearghus sich vorbeugte und die
Ellbogen auf die Knie stützte.
    Die Hände verschränkend, sagte er: »Es tut mir leid.
Können wir noch mal kurz zurückgehen – du hast dich mit Socken aus der Sache
herausgeredet?«
    Das war zwar nicht die Frage, die sie vom zukünftigen
Drachenkönig der Dunklen Ebenen erwartet hatte, aber … na gut.
    »Ja, aber das lag daran, dass sie sich vage aus …«
    »Na, bist du froh, dass ich dir die Socken gekauft habe?«
    Dagmar musterte Gwenvael. »Wie bitte?«
    »Wenn du das neue Paar nicht gehabt hättest, hättest du deine
Socken nicht einer reisenden Göttin geschenkt.«
    »Da hat er nicht unrecht«, warf Fearghus ein.
    »Ja, aber …«
    »Das bedeutet, du verdankst mir dein Leben.« Gwenvael warf
einen Blick zu seinem Bruder hinüber. »Wie bei Talaith und Briec – ich darf sie
behalten.«
    »Nein, darfst du nicht!«, fuhr Dagmar ihn vollkommen
verwirrt an.
    »Aber ich habe dir die Socken gekauft!«, beharrte
Gwenvael.
    »Nur weil ich dich gezwungen habe, den Welpen zurückzubringen.«
    Mit einem Blick auf seinen Bruder fragte Fearghus: »Den
Welpen?«
    »Ich wollte, dass es ihr besser geht. Sie war total aufgelöst,
weil ich ihren blöden Hund nicht mitnehmen wollte.«
    »War es ein guter?«
    »Groß. Viel Fleisch. Mit der richtigen Zubereitung …«
Gwenvael seufzte, sein Blick ging in weite Ferne. »Ihr Götter, hab ich einen
Hunger.«
    Dagmar fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare.
»Solltet ihr beide nicht ein bisschen mehr … stinkwütend auf mich sein?«
    »Aber ich habe meine Annwyl wieder«, sagte Fearghus.
»Irgendwie. Sie weiß nur nicht, wer sie ist.«
    »Oder dass sie Mutter ist.«
    »Lasst es uns positiv sehen«, beharrte Fearghus leichthin.
»Alles, was zählt, ist, dass meine Annwyl eine ganze mörderische Einheit von
Minotauren ausgelöscht hat.«
    »Fearghus«, fragte Gwenvael scheinbar ernsthaft, »kann
Annwyl ab jetzt immer nackt kämpfen?«
    »Zwing mich nicht, dich umzubringen! Ich habe gute Laune,
aber das würde nur unsere Mutter aufregen.« Er stand auf, raffte die Felldecke
um die Kinder zusammen und hob sie hoch. »Ich gehe Annwyl suchen.«
    Gwenvael tippte mit dem Fuß. »Denk daran, was Talaith
gesagt hat, Fearghus. Geh es langsam an. Lass ihr Zeit, sich zu erinnern, wer
sie ist.«
    »Das werde ich.«
    Fearghus machte einige Schritte und blieb dann stehen. Er
drehte sich nach ihr um. »Dagmar.«
    »Ja?«
    Er schaute auf seine Zwillinge hinab und dann wieder auf
sie. »Danke.« Er lächelte, und das war etwas so Schönes und Echtes, dass sie
nicht wusste, was sie sagen sollte. »Für alles. Ich werde dir ewig dankbar
sein.«
    Unfähig zu sprechen, nickte sie, und Fearghus verschwand
in einem der dunklen Tunnel.
    »Wenn du weiterhin meinen Bruder so anstarrst, hetze ich
dir Annwyl auf den Hals.«
    Überrascht richtete Dagmar sich auf und schenkte Gwenvael
ihren hochmütigsten Blick. »Ich weiß nicht, was du meinst. Ich trage meine
Augengläser nicht, also kann ich sowieso nichts sehen.«
    »Oooh. Das war es. Das warst gar nicht du, die sehnsüchtig
auf den Punkt gestarrt hat, wo die tiefe, sonore Stimme zu dir sagte: ›Danke,
Tochter Des Reinholdt … für alles.‹«
    »Ich hasse dich«, brachte sie heraus, bevor sie anfing zu
lachen.
    Gwenvael stützte die Hände links und rechts von ihren
Beinen aufs Bett. Während er sich vorwärtsbeugte, hänselte er sie mit hoher
Stimme: »O Fearghus! Ich helfe dir mit Freuden, weil du so groß und stark
bist!«
    Er beugte sich weiter vor und drängte sie zurück, obwohl
sie sich gegen seine Schultern stemmte. »Hör auf! Das habe ich weder gesagt,
noch klinge ich so!«
    »Ich werde es dir jeden Tag sagen, kleine Dagmar.«
    »Du bist doch nur eifersüchtig«, schoss sie zurück.
    »Das stimmt.« Er überrumpelte sie mit dieser schnellen
Antwort. »Ich will nicht, dass du irgendwen außer mir so ansiehst.«
    Er streckte sich auf ihr aus und stützte sich auf seinen
rechten Unterarm, während seine linke Hand über ihre Wange strich. Sein
spöttischer Gesichtsausdruck wurde ernst, und er studierte ihr Gesicht so
genau, dass ihr unwohl dabei wurde.
    »Was denn?«
    »Ich hatte noch nie in meinem

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