Dragon Touch
Boxer-Grundstellung ein, genoss es, wie sie anfing zu lachen, sich
dann wieder fing und wieder ihr hochmütiges Gesicht aufsetzte. »Das hat Annwyl
getan. Oder du kannst weglaufen.«
Dagmars Stirnrunzeln wurde tiefer, genau wie ihre
Verwirrung. Sie blickte auf die zerrissenen und verknoteten Laken auf dem Bett
und wieder zu Gwenvael. Er hob eine Braue, und sie wusste Bescheid.
Und dann versuchte sie wegzulaufen.
Wie brachte sie sich nur immer in diese Situationen? Und
warum musste sie sie unbedingt genießen? Doch was hätte sie sonst tun können,
als sie die Tür erreichte, nach dem Schloss griff, und Gwenvael sie um die
Taille schnappte? Sie trat ihm mit Kraft auf den Fuß und schob ihn von sich
weg.
»Au! Du Schlange!«
»Nein, ich glaube, so nennt man schon deine Mutter.«
Sie machte sich wieder an dem Schloss zu schaffen, doch er
war direkt hinter ihr. Sie tauchte unter seinen Armen hindurch und rannte quer
durch den Raum. Der Drache war dicht hinter ihr, also rannte sie zum Bett,
sprang hinauf und spurtete darüber hinweg zur anderen Seite.
Dagmar rannte ihm direkt in die Arme. Sie war auch an
ihren besten Tagen langsam, aber sie hatte auch noch niemanden getroffen, der
sich so schnell bewegte wie die Drachen. Vor allem, wenn sie in Menschengestalt
waren.
Gwenvael drängte Dagmar gegen die Wand, seine ungeduldigen
Hände rissen ihr das Kleid herunter, und er drückte seinen Mund auf ihren. Sie
hämmerte mit den Fäusten gegen seine Schultern und mit den Füßen gegen seine
Schienbeine und Knie. Als er grunzte und sich zurückzog, wusste sie, dass sie
wohl etwas von Bedeutung getroffen hatte. Doch das erlaubte ihm nur, sie
herumzudrehen und wieder an die Wand zu drücken.
Er drückte seinen Körper an ihren, hielt sie fest, während
er ihr vollends Kleid und Unterhemd vom Leib riss. Sie stöhnte, als er ihren
Nacken leckte und schrie auf, als er an ihrem Schulterblatt knabberte.
Seine Hand schob sich zwischen ihre Schenkel, zwei Finger
glitten in sie hinein. Dagmars Körper bebte, und sie umklammerte die andere
Hand, die ihre Schulter festhielt. Sie holte sie an ihren Mund, küsste sie,
leckte seine Finger, bis die Hand sich entspannte. Dann biss sie in das Fleisch
zwischen Daumen und Zeigefinger.
Gwenvael schrie auf und versuchte, sich zu befreien. Er
wollte seine Hand wegziehen, doch sie ließ nicht los und ihr Mund lächelte an
dem Fleisch, in das sie ihre Zähne gegraben hatte.
»Lass mich los, Frau!«
Ihr Lächeln wurde breiter – sehr zu seinem Verdruss.
Gwenvael griff mit der freien Hand nach ihr, doch sie
bewegte sich ständig rückwärts oder zur Seite. Alles, um außer seiner
Reichweite zu bleiben.
Er starrte mit finsterem Gesicht auf seine Hand. »Ist das
Blut?«
Sie nickte fröhlich.
»Verrücktes Weib«, murmelte er. »Du bist eine Bestie!«
Dagmar zuckte die Achseln. Sie hatte viel zu viel Spaß bei
der Sache. Wer hatte schon Zeit für diese Art von brutaler Albernheiten? Es
mussten Pläne gemacht, Material besorgt, Nachrichten versendet werden. Es gab immer
wichtige Dinge zu tun, und das hier gehörte nicht dazu. Und doch hatte sie
solchen Spaß. War es wirklich wichtig, ob sie ab und zu ein bisschen Spaß
hatte, der nichts mit dem Manipulieren von anderen zu tun hatte und
schlussendlich dem Krieg oder Frieden ihres Volkes? War es falsch, sich ein
wenig Zeit für sich und den Drachen zu nehmen, den sie vergötterte? Den sie
liebte?
Sie liebte ihn wirklich. Das wusste sie jetzt, während sie
die Zähne in sein Fleisch grub und der Geschmack seines Blutes ihren Mund
füllte. Sie liebte Gwenvael den Schänder von ganzem hartem, mitleidlosem,
gefühllosem Herzen. Und dass sie ihm großes Unbehagen bereitete und er sie
trotzdem noch nicht ins Gesicht geschlagen hatte, sagte ihr, dass er sie auch
liebte.
Es würde niemals eine normale Verbindung sein, nicht bei
ihnen. Er würde nie daran denken, ihr Blumen mitzubringen oder ein romantisches
Abendessen in ihrem Zimmer zu arrangieren. Und er würde immer mit anderen
flirten, wenn es sie zum Lächeln brachte oder ihm einbrachte, was er wollte.
Doch Dagmar konnte bestimmt darauf zählen, dass Gwenvael
ihr immer treu sein würde, sie immer beschützen würde. Dass er sie immer zum
Lachen bringen würde, sie immer behandeln würde, als sei sie wichtig. Und dass
er niemals solche Spielchen mit ihr treiben würde, wie sie sie gemeinsam immer
mit anderen treiben würden. Und sie war sich all dessen sicher, denn sie
wusste, dass sich in
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