Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
meine Güte.«
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Dagmar ruhig. »Muss ich
sterben?«
    »Was?«
    »Wenn deine Mutter etwas damit zu tun hat, nehme ich an,
ich liege im Sterben.«
    »Du stirbst nicht.« Sie nahm Dagmars Arm und zog sie vor
den Spiegel. »Das ist kein Ausschlag. Die roten Male kommen daher, dass du
daran gekratzt hast, aber die braunen Male ähneln der Kette von Beathag. Ein Geschenk
von großer Macht von den Drachengöttern. Es verlängert das natürliche Leben des
Trägers um fünf- oder sechshundert Jahre.«
    »Oh.« Dagmar schaute auf ihre Brust hinab. »Das war sehr
nett von ihm.«
    »Von wem?«
    »Von Nannulf.«
    Morfyd blinzelte. »Der Kriegsgott? Das war der Hund, von dem du geredet
hast?«
    Dagmar zuckte die Achseln und nickte.
    »Wann hast du ihn gesehen?«
    »Heute Morgen. Er und Eir sind mich besuchen gekommen.«
    »Eir? Du meinst Eirianwen?« Die Barbarin konnte Eir, die
Kriegsgöttin der Drachen anrufen? Worin lag da die Gerechtigkeit? »Du verehrst
die Götter doch nicht einmal!«
    »Ich weiß. Aber er ist eine Art Hund, und ich kann gut mit
Hunden.«
    Dagmar sah das Ganze so nüchtern. Mit Göttern reden,
Hunderte von Jahren zusätzliches Leben geschenkt bekommen, sich verlieben … Gab
es irgendetwas, was diese Menschliche aus der Fassung brachte? Gab es
irgendetwas, das ihr Sorgen machte?
    »Dein Gesicht wird ganz rot«, bemerkte Dagmar.
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Ob etwas nicht stimmt?« Sie warf die Hände in die Luft.
»Na ja … in den nächsten zehn oder zwanzig Minuten werde ich hinuntergehen
müssen und vor meinem Drachen von Mutter katzbuckeln, in der Hoffnung, dass sie
Brastias die Kette von Beathag schenkt, damit wir die nächsten Jahrhunderte
glücklich zusammen leben können. Und du, du , die niemanden verehrt außer sich
selbst, bekommst sie, weil ein Hund, der ein Gott ist, dich mag.«
    »Er ist eher ein Wolf als ein Hund.«
    »Halt
die Klappe!« Morfyd hielt sich die Hand vor den Mund, entsetzt
über sich selbst. »O Dagmar. Es tut mir leid. Das war grob. Und ungerechtfertigt.
Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.«
    »Ich schon. Das nennt sich Eltern.« Sie lächelte und
zwinkerte, und jetzt fühlte sich Morfyd noch schlechter, weil Dagmar so nett
mit allem umging. »Glaubst du wirklich nicht, dass Rhiannon Brastias diese …«
    »Die Kette von Beathag. Sie wird sie ihm geben«, gab
Morfyd zu. »Ich weiß es. Aber zuerst wird sie mich dafür kriechen lassen.«
    »Morfyd, nachdem ich deine Mutter kennengelernt habe, muss
ich dir recht geben.« Jetzt lachte Morfyd endlich. »Davon abgesehen würde ich
mir nicht allzu viele Sorgen um deinen Stolz machen. Wir alle erdulden Dinge
für die, die wir lieben. Und ich bin mir sicher, Brastias ist es wert.«
    »Das ist er allerdings.«
    »Dann wirst du es durchstehen. Denn wir stehen viel durch,
wenn wir verliebt sind.« Jetzt sprach sie wohl von sich selbst. Wie sie
Gwenvael würde »durchstehen« müssen. Und durchstehen würde sie einiges, da war
sich Morfyd sicher. Armes
Ding .
    »Aber«, sprach Dagmar weiter, »bevor du losrennst, um
irgendetwas davon zu tun, könntest du mir vielleicht etwas gegen die Schmerzen
geben.«
    »Schmerzen? Von dem Ausschlag?«
    »Nein. Der juckt nur. Ich brauche etwas gegen diese
Schmerzen …«
    Morfdys Augen wurden groß bei dem Anblick, den Dagmar ihr
bot. Die Nordländerin hatte ihr den Rücken zugewandt und das Kleid bis über die
Hüften hochgeschoben, sodass Morfyd … alles sehen konnte.
    »Ah … oh … Dagmar.« Sie musste sich zusammenreißen – und zwar richtig  –,
um nicht zu lachen. »Ähm … herzlichen Glückwunsch?«
    »Statt mir Dreck zu essen zu geben und mir zu sagen, es
sei Brot, warum besorgst du mir nicht eine Scheiß-Salbe, bevor ich anfange zu
schreien?«
    »Unbedingt. Ich bin sicher ich habe da …« – sie hielt sich
den Mund zu und verkniff sich das Lachen, allerdings mehr schlecht als recht –
»etwas.«
    Gwenvael starrte hinunter auf den Wappenrock, den er über
sein Kettenhemd gezogen hatte und versuchte einmal mehr, sich zu erinnern, wen
er dafür vom Angesicht der Erde gewischt hatte.
    Dann wurde ihm klar, dass heute Abend hauptsächlich
Familienmitglieder da sein würden, und es also nicht so wichtig war, und
schloss den Gürtel um seine Taille.
    Ein kurzes Klopfen an der Tür, und er blickte auf.
»Herein.«
    Annwyl und Morfyd kamen ins Zimmer und starrten ihn an.
Beide sahen wunderschön aus in ihren

Weitere Kostenlose Bücher