Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
Augenblick hörte er ihre Stimme zum ersten Mal.
»Gwenvael«, sang sie. »Gwenvael. Mein lieber, lieber Gwenvael.«
    »Er ist schon wieder ohnmächtig. Gib mir Wasser.«
    »Wir haben keins mehr.«
    »Dann hol welches, du Idiot.«
    Eine Klaue griff nach seinem Kinn und hob seinen Kopf.
»Mach dir keine Sorgen, Feuerspucker. Wir sorgen dafür, dass man sich um dich
kümmert.«
    »Es ist Zeit zu kämpfen, Gwenvael«, sagte die liebliche
Stimme. »Es ist Zeit zu leben. Du musst zu mir kommen. Komm zu mir, so schnell
du kannst.«
    Gwenvael nickte. »Das werde ich.«
    »Dann bist du also wach? Gut. Dann können wir …«
    Gwenvael riss den Mund auf und umschloss die Schnauze des
Blitzdrachen. Er biss zu, genoss das Geschrei und entfesselte seine Flamme. Die
violetten Schuppen des Blitzdrachen schützten diesen zwar bis zu einem gewissen
Grad, aber er konnte nicht durch Flammen atmen, wie Gwenvaels Gattung das
konnte. Also hielt er die Flamme aufrecht, ertränkte den Mistkerl praktisch in
Feuer und ließ ihn zucken und strampeln.
    Er hörte andere Schreie und wusste, dass die Verwandten
des Blitzdrachen kommen würden, um ihn zu beschützen, doch sie kamen nicht, und
irgendwann wurde der Drache zwischen seinen Kiefern schlaff. Gwenvael ließ ihn
los und starrte hinab auf das halb versengte Gesicht seines Peinigers.
    »Götter, seht ihn euch an.«
    Gwenvael hob den Kopf. Noch mehr Blitzdrachen, ihre
Schwerter blutverschmiert, beobachteten ihn.
    »Und sieh dir das an.« Einer von ihnen hob etwas mit der
Klaue auf und zeigte es den anderen beiden.
    »Machen sie das immer noch? Ragnar kriegt einen Anfall,
wenn er das erfährt.«
    »Darüber machen wir uns später Gedanken. Lasst ihn uns
runterbringen.«
    »Kannst du gehen?«, fragte einer von ihnen, und Gwenvael nickte.
    »Kannst du dich verwandeln?«
    Er nickte wieder. Zumindest würde er es versuchen.
    »Also gut, Kumpel. Komm mit.«

14 Dagmar
sah zu, wie drei andere Hordendrachen Gwenvael aus dem Tunnel halfen.
    »Mein Bruder und zwei Vettern«, murmelte Ragnar.
    Sie eilte an Gwenvaels Seite und hob seinen Kopf an. »Er
braucht eine Heilerin.«
    Gwenvael überraschte sie, indem er den Kopf schüttelte und
sich von den Dreien, die ihn stützten, losmachte. Sie fragte sich, woher er die
Kraft nahm. »Nein«, sagte er.
    »Sie hat recht, Feuerspucker. Ich sehe doch, was sie dir
angetan haben«, fügte Ragnar mit finsterem Blick hinzu. »Lass mich dir helfen.«
    »Hilfe? Von einem Blitzdrachen? Ich glaube, ich hatte
schon mehr als genug Hilfe von euch Bastarden.« Gwenvael nahm ihre Hand.
    »Sei nicht dumm«, wandte Ragnar ein. »Lass mich dir
helfen.«
    »Nein. Ich suche mir meine eigene Hilfe.«
    »In den Nordländern? Glaubst du wirklich, dass nicht noch
mehr von uns nach dir suchen? Oder dass unsere Drachenhexen einem von euch
helfen werden?«
    Gwenvael zog Dagmar fort; er weigerte sich stur, sich
anzuhören, was Ragnar noch zu sagen hatte.
    Sie warf einen Blick zurück zu den Hordendrachen, die sie
beobachteten, und Ragnar nickte kurz mit dem Kopf. Sie drehte sich wieder
zurück und ließ sich von Gwenvael durch die mittlerweile ruhigen Straßen
schleppen.
    »Wo gehen wir hin?«, schaffte sie schließlich zu fragen.
    »Irgendwohin, wo es sicher ist. Sie ruft mich und sagt,
dass ich in Sicherheit sein werde.«
    »Wer?«
    Gwenvael grunzte plötzlich, hielt an und knickte nach
vorne ab, die Hände in die Taille gestützt. Da sah sie all das Blut und die
Verletzungen, die seinen menschlichen Körper übersäten, wie sie auch seinen
Drachenkörper übersät haben mussten. Aber es waren nicht nur Prellungen und
offene Wunden. Da war noch etwas anderes. Unter seiner Haut? Sie war sich nicht
sicher. Aber sie wusste, dass er Schmerzen hatte – echte Schmerzen, und er gab
sich große Mühe, sie nicht zu zeigen.
    »Was ist los?« Sie legte ihm sanft die Hände auf den Arm,
und er sprang zurück, als hätte er sich verbrüht. »Gwenvael, was ist los?«
    »Nichts. Wir müssen gehen. Sie ruft.«
    »Nicht, solange wir nicht bei einer Heilerin waren.«
    »Keine menschliche Heilerin kann mir helfen.« Er zog sie
um eine dunkle Ecke. »Wenn ich mich verwandle, steig auf meinen Rücken.«
    »Du kannst das hier nicht tun. Alle werden es sehen.«
    »Sie werden nur dich sehen, und nur, wenn sie genau
hinsehen. Wenn wir schnell genug sind, können wir es schaffen.«
    »Aber Gwenvael …«
    »Widersprich mir nicht«, blaffte er, doch dann wurde seine
Stimme ruhig. »Bitte. Tu einfach, was ich

Weitere Kostenlose Bücher