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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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glauben, dass die Spione meines Vaters ihn nicht
beachten würden oder dass der Waffenstillstand zwischen den Horden und der
Drachenkönigin ihn aus jeder Gefahr heraushalten würde.«
    Dagmar atmete hörbar aus; sie rang um Gelassenheit. »Du hast
ihn.«
    »Nein. Ich habe keine Verwendung für ihn. Aber die Horde
meines Vaters hat ein gutes Gedächtnis, und wir beschützen unsere Frauen
genauso gut wie deine Leute es tun. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er die
Nacht nicht überstehen … es sei denn, ich helfe ihm.«
    »Du meinst, für eine Gegenleistung.«
    »Eine Gegenleistung, die du gern erbringen wirst, um ihn
zurückzubekommen, nehme ich an.« Er nahm ihre Hand in seine und studierte sie.
»Hat er dich auch verführt, Lady Dagmar? Wie er das mit so vielen anderen getan
hat? Wurde dieses kalte Herz, das zu haben du immer vorgegeben hast, von einem
Feuerspucker zum Schmelzen gebracht?«
    Dagmar wollte ihm nichts in die Hand geben, nichts, was er
in den kommenden Jahren gegen sie verwenden konnte. Aber sie konnte nicht vor
sich selbst leugnen, dass sie um Gwenvaels Sicherheit fürchtete.
    Sie hatte selbst gesehen, was ihre Brüder mit jenen
machten, die sich mit der falschen Frau einließen oder den guten Namen einer
ihrer Frauen besudelten.
    Sie wusste, dass Gwenvael in den Händen seiner Feinde
fürchterlich litt, während sie hier dem lügnerischen Hordendrachen
gegenübersaß. Sie wusste auch, dass Hysterie sie nicht weiterbrachte. Wenn sie
ruhig blieb, kalt und gnadenlos, dann konnte sie sie vielleicht beide aus
dieser Lage befreien.
    »Im Moment sind wir Geschäftspartner. Das ist alles. Du
kennst mich gut genug, Mylord. Du weißt, wenn ich etwas will, dann tue ich
alles, was nötig ist, um es zu bekommen.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl
zurück und verschränkte die Hände geziert im Schoß. »Wir wissen beide, dass ich
ihn lebend brauche, wenn ich die Hoffnung habe, zu bekommen, was er mir von
dieser verrückten Schlampenkönigin versprochen hat. Also, was willst du dafür?
Was muss ich tun, damit du mir den Südländer wiederbringst – lebendig?«
    »Das ist einfach.« Sein kleines Lächeln wurde breit und
strahlend. »Hilf mir, einen Krieg zu beginnen.«
    Gwenvael knirschte mit den Zähnen und unterdrückte einen
Schmerzensschrei, als die Dolchklinge unter eine seiner Schuppen geschoben und
angehoben und die Schuppe damit aus ihrer Verankerung in der Haut gerissen
wurde. Doch sie wurde nicht komplett entfernt. Nein. Das war eine leichtere
Form der Folter. Stattdessen wurde ein kleines, gezacktes Stück Metall zwischen
Schuppe und Fleisch geschoben und die Schuppe wieder an ihren Platz gedrückt.
Innerhalb von Minuten würde das Fleisch sich wieder mit der Schuppe verbinden
und das schartige Metall einschließen. Dieser Schmerz würde im Lauf der Stunden
immer schlimmer werden.
    Es war eine sehr alte Form der Folter; zur Zeit seines
Großvaters war sie sehr beliebt gewesen.
    Als die Blitzdrachen ihn in die Tunnel der Stadt gezerrt
hatten, hatte er gedacht, dass sie Informationen von ihm wollten.
Informationen, die er ihnen nie geben würde, aber er hatte angenommen, dass sie
es zumindest versuchen wollten. Doch seit Stunden hatten sie kein Wort zu ihm
gesagt. Sie hatten ihm keine Fragen gestellt oder etwas verlangt. Sie hatten
ihn einfach nur geschlagen, bis er seine Drachengestalt annahm, und dann hatten
sie ihn an einer Kette an ein dickes Stahlrohr gehängt. Seither schlugen sie
ihn weiter, immer wieder. Wenn er ohnmächtig wurde, weckten sie ihn mit Wasser
oder Kräutern auf und schlugen ihn weiter. Wenn sie eine Pause vom Schlagen
machten, hob einer von ihnen mehrere seiner Schuppen an und schob die
Metallstücke darunter.
    Ein guter Teil seines Körpers war jetzt von ihnen bedeckt,
und während er mit gefesselten Handgelenken und Knöcheln in den Ketten hing,
spürte er nichts als Schmerzen. Qualvolle, fast unerträgliche Schmerzen. Und es
würde nur noch schlimmer werden. So viel wusste er.
    Ihm war durch den Kopf gegangen, seine Geschwister zu
rufen, aber er hatte sich dagegen entschieden. Sie hätten Tage gebraucht, um zu
ihm zu kommen, und dann hätten sie einen neuen Krieg mit den Blitzdrachen angefangen.
Dafür wollte er nicht verantwortlich sein.
    Kaum lagen die Schuppen wieder an ihrem Platz, begann
wieder das Schlagen. Einer hatte sehr große Fäuste und schien es zu genießen,
Gwenvael damit ins Gesicht zu treffen. Beim zehnten Schlag sackte er in seinen
Ketten zusammen.
    In diesem

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