Dragon Touch
er sie nicht mehr, denn er
brauchte eine direkte Antwort auf diese Frage.
»Alles in Ordnung.«
»Gut.« Er küsste ihre Fingerknöchel. »Wo sind wir?«
»In den Außenebenen zwischen den südlichen und nördlichen
Territorien. In der Nähe der Aatsa-Berge.«
»Wie zum Teufel sind wir hierhergekommen?«
»Du hast uns hergebracht.«
»Ich? Ich erinnere mich nicht.«
»Woran erinnerst du dich dann?«
»Dass ich dich geküsst habe.« Er grinste. »Zwischen den
Bibliotheksregalen.«
»Das konntest du natürlich nicht freundlicherweise
vergessen.«
»Niemals. Aber sag mir eines, Lady Dagmar, warum habe ich
Schmerzen? Hast du versucht, mir in deiner verborgenen Leidenschaft bei
lebendigem Leib die Haut abzuziehen?«
»Meine verborgene … oh. Vergiss es. Du bist in den letzten
Stunden durch die Hölle gegangen, das ist passiert. Du wurdest entführt und
gefoltert und hattest einen Kampf mit Hordendrachen.«
»Wirklich?« Er senkte den Kopf und die Stimme. »Findest du
mich jetzt wilder, wo du mich im Kampf gesehen hast? Willst du mich mehr als du
es je für möglich gehalten hättest? Bist du bereit, mich jetzt auf der Stelle
zu vernaschen?«
»Vielleicht, wenn der Schorf abgefallen ist.«
Gwenvael hatte keine Ahnung, was sie meinte und blickte an
seinem Körper hinab. Entsetzt richtete er sich auf. »Was ist das? Was ist mit
mir passiert?«
»Beruhige dich. Es wird schnell verheilen, da bin ich mir
sicher.«
»Verheilen? Ich sehe scheußlich aus!«
»Du bist am Leben.«
»Scheußlich am Leben!« Er schlug die Hände vors Gesicht.
»Sieh mich nicht an! Sieh woanders hin!«
»Hör auf!« Sie zog an seinen Händen. »Hast du den Verstand
verloren?«
Gwenvael ließ sich aufs Bett zurückfallen und drehte den
Kopf zur Wand. »Du weißt, was das bedeutet, oder?«
»Gwenvael …«
»Ich werde allein leben müssen, irgendwo auf der
Turmspitze eines Schlosses. Ich werde mich vor dem Tageslicht verstecken und
nur bei Nacht herauskommen.«
»Hör bitte auf damit.«
»Ich werde allein sein, aber nicht lange, denn ihr werdet
mich alle noch mehr begehren. Ihr werdet nach dem schönen Krieger gieren, der
ich einst war und die hässliche Kreatur bemitleiden, zu der ich geworden bin.
Das Wichtigste: Ihr werdet meinen Schmerz lindern wollen.« Er sah sie wieder
an. »Willst du meinen Schmerz lindern? Jetzt sofort? Ohne dieses Kleid an?«
»Nein, will ich nicht.«
Dagmar versuchte aufzustehen, aber Gwenvael schnappte ihre
Hand und zog sie wieder zu sich herab. »Du kannst mich nicht verlassen. Ich bin
gemartert und depressiv. Du musst mir zeigen, wie sehr du mich vergötterst,
damit ich wieder lernen kann, mich selbst zu lieben.«
»Du hast nie aufgehört, dich selbst zu lieben.«
»Weil ich unglaublich bin.«
Sie riss ihre Hand weg, aber Gwenvael fing sie einfach
wieder und zog an ihr, bis sie auf ihm lag.
»Lass mich los!«
»Nicht, bevor du mein gequältes Grübeln weggeküsst hast.«
»Ich küsse überhaupt nichts weg.« Dagmar erstarrte. »Und
nimm deine Hände da weg, Sir.«
»Aber sie fühlen sich da so warm und gemütlich!«
Er war unmöglich! Unglaublich, dass sie sich tatsächlich Sorgen um ihn
gemacht hatte. Wozu? Was nützte es, sich um jemanden zu sorgen, der
geistesgestört war?
»Nimm deine Hände von meinem Hintern!«
»Erst musst du mich küssen.«
»Ich küsse dich nicht.«
»Weil ich so scheußlich aussehe!«
»Du siehst nicht …« Warum diskutierte sie überhaupt mit
ihm? War sie dadurch nicht noch geistesgestörter als er? »Lass mich los.«
»Küss mich, dann tue ich es.«
»Na schön.« Sie beugte sich hinab und platzierte einen
kurzen Kuss mit geschlossenen Lippen auf seinem Mund. »Da.«
»Das kannst du besser.«
»Nein. Kann ich nicht. Also …« Dagmar keuchte auf, als
seine Hände ihren Hintern durch all ihre Schichten von Kleid und Unterröcken
drückten. Und während ihr Mund sich öffnete, griff er an, richtete sich auf und
küsste sie fest. In Sekunden war seine Zunge in ihren Mund eingedrungen und
schlängelte sich hartnäckig um ihre.
Mehr brauchte es nicht. Sie schmolz dahin, ihre Hände
hoben sich zu seinem Gesicht. Ihr Magen ballte sich zusammen, und alles wurde
warm und feucht zwischen ihren Beinen.
Sie wollte ihn. Es war unvernünftig, aber sie wollte ihn.
Egal, wie seltsam, fordernd oder nervtötend er sein konnte.
Sein Griff an ihrem Hintern verstärkte sich bis kurz vor
die Schwelle des Schmerzes, aber es war ihr egal. Ebenso wenig machte es
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