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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Seine Familie
sucht immer noch nach mir. Wenn sie wüssten, dass ich hier bin, würde ich
keinen Tag länger überleben. Also ist es mir lieber, wenn sie beide nichts von
meiner Anwesenheit wissen.«
    Er konnte ihr nicht widersprechen; sie hatte absolut
recht. Es gab wenige Drachen, die ihre Verpflichtungen so ernst nahmen wie Bercelak
der Große. Und er hatte keine wichtigere Verpflichtung als Königin Rhiannon.
    »Wie du willst. Du hast mir das Leben gerettet; ich bin
dir zumindest das schuldig.«
    Sie deutete auf sein Essen. »Es wird kalt. Iss.«
    Der Eintopf war abgekühlt, aber er war immer noch warm
genug und ziemlich gut. Während er aß, kehrte Dagmar zurück. »Du hast ja ewig
gebraucht«, sagte er mit vollem Mund.
    Sie knallte den vollen Eimer auf den Tisch und marschierte
quer durch den Raum auf ihn zu. Dann schnippte sie ihm gegen eine seiner
heilenden Wunden.
    »Au!«, schrie er auf und zog den Arm weg.
    »Ich hatte keine Ahnung, wo die Quelle ist, du Dummkopf.
Also bin ich in der ganzen Umgebung herumgestolpert und habe dieses verdammte
Ding gesucht! Euch hätte es auch nicht gekümmert, wenn ich hineingefallen
wäre!«
    »Sag das nicht, Dagmar. Heute Nacht, morgen … irgendwann
hätten wir schon bemerkt, dass du fort bist. Au!«, schrie er auf, als Dagmar
gegen eine zweite Wunde schnippte. »Hör auf damit!«
    Vigholf der Bösartige von der Olgeirsson-Horde wartete
ungeduldig im Park von Spikenhammer. Ein ruhiger Ort der Schönheit und Stille,
den Vigholf wie die Pest gemieden hätte, wenn er einen sichereren Ort zum Reden
gekannt hätte. Doch er kannte keinen. Die Spione seines Vaters waren überall
und suchten nach dessen verräterischen Sohn.
    Das war allerdings nicht Vigholf. Soweit sein Vater
wusste, war Vigholf ihm gegenüber immer noch loyal. Sein Bruder hatte ihn
angefleht, diese Illusion aufrechtzuerhalten, auch wenn es an Vigholfs Nerven
zerrte. Er war normalerweise so ein ehrlicher Drache, dass seine Mutter ihn oft
mit dem Schwanz auf den Hinterkopf schlug und ihn anschrie, er solle »erst denken und dann reden!«.
    Aber zu seiner großen Enttäuschung verdiente Olgeir der
Verschwender die Ergebenheit seines Sohnes nicht mehr. Der alte Drache hatte
den Waffenstillstand mit den Südländern gebrochen und einen der Drachenwarlords
betrogen, mit denen er ein Bündnis hatte. Der Nordland-Kodex war für Drachen
wie Vigholf alles. Eine klare Reihe von Regeln und Richtlinien, deren
wichtigste Loyalität war. Doch sein Vater war niemandem als sich selbst
gegenüber loyal – wie konnte er dann erwarten, dass andere im Gegenzug ihm
gegenüber loyal waren?
    Vigholf hörte die stampfenden Hufe des Schlachtrosses
seines Bruders und drehte sich zu ihm um, als er auf ihn zuritt. Es erstaunte
Vigholf immer wieder, wie sein Bruder das machte. Die meisten Huftiere hielten
sich klugerweise von ihresgleichen fern, denn sie wussten, wie schnell sie zu
einer Mahlzeit werden konnten. Doch sein Bruder hatte dieses Problem nie. Tiere
fühlten sich von ihm angezogen, Vögel setzten sich auf seine Schultern, Wölfe
und Wild legten sich ihm zu Füßen, und Pferde trugen ihn, wohin er auch wollte,
auch wenn er leicht hätte fliegen können.
    In ihrer Kindheit und Jugend hatten sie sich nicht besonders
nahegestanden, denn Ragnar der Listige war eine verwirrende Mischung aus
hervorragendem Kampfgeschick, Philosophensprache und Magie. Doch Vigholf hatte
die Fähigkeiten seines Bruders und dessen wahren Nordlandgeist zu schätzen
gelernt.
    »He, Bruder!«
    »Vigholf. Du hast Neuigkeiten für mich?«
    »Die habe ich.«
    Sein Bruder stieg ab und hieß sein Pferd zu warten, indem
er ihm einfach mit der Handfläche über die Stirn strich.
    »Also?«
    »Ich habe herausgefunden, warum die Familie zum Versteck
der Horde zurückkehrt. Dad hat sich eine Beute geschnappt.«
    Ragnars Gesicht verzog sich, als erwarte er einen Schlag.
»Sag mir, dass es nicht wieder dieser verflixte Goldene ist.« Dann sah er
panisch aus. »Sag mir, dass Vater nicht Dagmar hat!«
    Seine Treue dieser Menschlichen gegenüber hatte Vigholf
immer verblüfft. Sie wirkte so farblos und uninteressant auf ihn, aber Ragnar
hatte seit zwanzig Jahren ein Auge auf sie. Beschützte sie, wo er konnte,
tröstete sie, wenn er es nicht geschafft hatte.
    »Beruhige dich, Bruder. Es ist keiner von beiden. Um genau
zu sein hat Vater sich etwas viel Wertvolleres geschnappt als einen der Söhne
der Drachenkönigin.«
    »Und das wäre?«
    »Die Tochter der

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