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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Morgenlicht ergoss sich durch das
Schlafzimmerfenster, vor dem sie stand, und machte sie noch schöner, als Izzy
sie sowieso schon fand. Dieses lockige, lange, schwarze Haar und dieser weiche,
weibliche Körper. Überhaupt nicht wie Izzy mit ihren riesigen Füßen, zu langen
Armen und absolut keinen nennenswerten Kurven. Es war nicht viel an ihr selbst,
das sie für weiblich hielt … oder für weich.
    Sie war einfach nur die gute alte Izzy, deren Leben im
Moment total in sich zusammenstürzte.
    »Was meinst du damit, ich darf nicht gehen?«
    »Habe ich mich unklar ausgedrückt? Ich schicke dich nicht
in den Krieg. Du bist gerade mal siebzehn Winter alt!«
    »Mein achtzehnter ist in ein paar Monaten!«
    »Dann wird das Warten ja nicht allzu schmerzhaft.«
    Wie konnte ihre Mutter sie nur so wenig ernst nehmen?
Alles, wofür Izzy trainiert hatte, alles, was sie wollte, lag in greifbarer
Nähe. Sie wollten, dass sie mit einer der Legionen zog, um gegen einen Adligen
nahe der südländischen Küste zu kämpfen. Er hatte seine eigene Armee gegründet
und man sagte, dass er einen Marsch auf die Dunklen Ebenen vorbereitete. Annwyl
wollte wie immer als Erste angreifen.
    Izzys gesamte Trainingseinheit würde gehen, und es könnte
eine perfekte Gelegenheit für sie sein, sich vor Annwyl als würdig zu erweisen.
Wie konnte ihre Mutter ihr das nur nehmen?
    »Das ist ungerecht!« Sie hasste es, dass sie klang wie ein
quengelndes Kind, aber es war ungerecht!
    Talaith seufzte und wandte sich zum Fenster um, sah hinaus
über den Hof. »Die Welt ist nicht gerecht, Izzy. Aber du wirst nirgendwohin
gehen, solange ich es nicht erlaube. Und versuch nicht, deinen Vater dazu zu
bringen, mich zu überreden. Wir haben es zwei Tage lang ausgiebig besprochen,
und mein Entschluss steht fest.«
    Izzy wusste, wenn ihr Vater ihre Mutter nicht überzeugen
konnte, dann konnte es keiner.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie stürmte aus dem
Zimmer ihrer Mutter und die Schlosstreppe hinab. Ihre Kameraden, die in den
nächsten Tagen an die Küste aufbrechen sollten, riefen sie, als sie eilig den
Hof überquerte, doch sie ignorierte sie. Sie wollte nur noch weg. Sie hörte
sogar ihren Vater nach ihr rufen, doch ihn ignorierte sie ebenfalls, während
sie zum Schlosstor hinaus in Richtung Fluss rannte. Als sie ihn erreicht hatte,
hielt sie am erstbesten Baum an und boxte auf ihn ein. Rinde flog in alle
Richtungen, und der fünfhundert Jahre alte Baum schwankte ein wenig. Dann brach
Izzy in Tränen aus.
    Es war alles so ungerecht. Sie war eine gute Soldatin.
Eine sehr gute. Und sie hatte vor, die beste Kriegerin zu werden. Sie wollte
die beste Kämpferin der Königin sein. Zur Hölle, sie wollte eines Tages die
Generalin der Königin sein. Aber all das brauchte Arbeit und Zeit. Jede kleine
Verzögerung schien ihren Traum in weitere Ferne rücken zu lassen, bis er nur
noch das Luftschloss eines dummen Mädchens war.
    »Warum weinst du?«
    Izzy drehte sich zu der Stimme um und ihr Blick musterte
das Mädchen, das vor ihr stand, grob. Sie hatte glatte, schwarze Haare bis zu
den Schultern und schwarze Augen. Eine große Wunde, die fast verheilt aussah,
zierte eine Seite ihres Gesichts, und sie trug ein Kettenhemd und eine Hose,
aber keinen Wappenrock. Izzy wäre davon ausgegangen, dass sie ungefähr im
selben Alter waren, aber sie wusste es verdammt noch mal besser.
    »Du bist ein Drache.«
    »Ja. Ich bin Branwen die Schwarze.«
    Und wenn man von der Wunde in ihrem Gesicht und den
anderen Prellungen und Kratzern ausging, war Branwen die Schwarze im Kampf
gewesen.
    Izzy hasste sie.
    »Ich bin Iseabail, Tochter der Talaith.« Der zickigsten, gefühllosesten,
gleichgültigsten Mutter der Welt!
    Das Mädchen trat näher, ohne zu wissen, wie neidisch Izzy
in diesem Augenblick auf sie war. Hätte Izzy Annwyls Temperament gehabt, sie
hätte sie schon geschlagen. Oh, hätte sie nur Annwyls Temperament!
    »Und warum weinst du?«, fragte Branwen.
    Izzy schluckte Tränen und Wut hinunter. »Meine Mum.« Sie
schluckte erneut, verlor beinahe den Kampf gegen ihre Tränen. »Sie will mich
nicht mit dem Rest meiner Kameraden in den Kampf ziehen lassen.«
    »Wie alt bist du?«
    Izzy blickte wütend. »Wie alt bist denn du ?«, schoss sie
zurück.
    »Dreiundachtzig.«
    »Oh.« Verdammt .
    Dann grinste Branwen. »Aber bei Drachen ist das ungefähr
dein Alter, schätze ich. Und meine Mum nervt so! Sie benimmt sich, als wäre ich
immer noch ein Küken! Sie will mich nicht

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