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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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war klar, dass Dagmar niemals eine der Huren
sein konnte … sie musste diejenige sein, die die Huren verkaufte .
    »Fünf Kupferstücke die Stunde«, antwortete sie. »Jede
Minute länger kostet extra.«
    »Eine Stunde reicht.« Er griff in seine Tasche und reichte
ihr fünf Kupferstücke. Sie ließ sie in ihren Tornister fallen, tippte Gwenvael
auf die Schulter und sagte: »Er hat dich für eine Stunde Sex gekauft. Viel
Spaß.«
    Sie ging davon, auf ein anderes Tor zu, hinter dem sie an
weiteren Ställen und Soldatenquartieren vorbei über einen Haupthof schließlich
zum Schloss der Königin gelangte. Sie lachte, als der Mann hinter ihr
herschrie: »He, Moment mal, verdammt!«
    Warum war sie eigentlich die Böse in dieser Geschichte? Warum war
sie diejenige, über die sich jeder empörte, wenn sie doch nur ihre einzige
Tochter beschützen wollte?
    Seit drei Tagen hörte sie nichts anderes als Plädoyers für
Izzy, als hätte Talaith ihre Exekution angeordnet. Es war unfair, und sie hatte
genug davon. Sie hatte vor allem genug von ihrem Gefährten. So sehr sie ihn
liebte: Es gab Tage, an denen sie gute Lust hatte, ihn mit bloßen Händen zu
erwürgen.
    Warum wollte sich niemand erinnern? Izzy war ihr einziges
Kind und würde auch ihr einziges Kind bleiben. Den Nolwenn-Hexen von Alsandair
erlaubten die Götter nur ein Kind. Das war der Preis, den ihre Vorfahren für
ihr langes Leben und ihre Macht vereinbart hatten.
    »Ich will nicht mehr darüber reden«, schnauzte sie Briec
an und stürmte an ihm vorbei aus ihrem gemeinsamen Zimmer.
    »Du kannst nicht ewig vor diesem Gespräch davonlaufen«,
rief er ihr nach. »Du wirst dich damit auseinandersetzen müssen. Und ich
glaube, du wirst das sogar sehr bald tun müssen.«
    »Es gibt nichts zum Auseinandersetzen. Sie kann
hierbleiben und diese Grenzen schützen. Es ist erst sieben Monate her, dass wir
angegriffen wurden.«
    »Das war eine völlig andere Situation, und das weißt du
auch. Außerdem will sie nicht hierbleiben.«
    Talaith marschierte durch den Rittersaal und drängte sich
an irgendeiner Reisenden mit traurigem Gesicht und grauem Umhang vorbei, die
herumstand und verwirrt und verloren dreinblickte. Normalerweise hätte sie sich
Gedanken über die Anwesenheit von Fremden gemacht, aber sie war zu verärgert,
um es wirklich zu registrieren und ging direkt weiter nach draußen, Briec immer
noch auf ihren Fersen.
    »Sie ist noch ein Kind«, erinnerte sie ihren Gefährten zum
vielleicht zehnmillionsten Mal.
    »Sie ist eine Kriegerin. Oder wird eine sein.«
    »Sie ist ein Kind.« Ihr Kind, verdammt, aber das vergaßen ja
alle ständig. »Es ist mir egal, wie gut sie mit dem Schwert ist oder mit dem
Speer oder mit sonst etwas, womit sie ausgebildet wurde. Eine echte Schlacht
ist etwas anderes als gegen jemanden anzutreten, der Schutzpolster trägt.«
    »Das weiß ich. Aber sie wird nie lernen, wie man in einer
echten Schlacht überlebt, ohne je in einer gewesen zu sein. Und wo zum Teufel
gehst du überhaupt hin?«
    »Seit drei Tagen ist deine Familie jetzt unten am See, und
keiner hat sie bisher angemessen begrüßt. Ich habe Fearghus gesagt, dass ich
mich darum kümmere, da ja anscheinend keiner von euch …« Briec schnappte sie am
Arm und drehte sie so schnell um, dass sie nicht einmal ihren Satz zu Ende
sprechen konnte.
    »Er
hat was?«
    Bevor Talaith ihrem Gefährten sagen konnte, er solle seine
verdammten Finger von ihr nehmen, kam Gwenvael auf sie zu. »He, Bruder!«
    »Halt die Klappe!«, knurrte Briec und wandte seine
Aufmerksamkeit sofort wieder ihr zu.
    »Ja, ich bin auch so froh, wieder hier zu sein!«, redete
Gwenvael fröhlich weiter. »Und es bedeutet mir so viel, dass alle sich so große
Sorgen gemacht haben, weil ich Schmerzen leiden musste und fast gestorben wäre,
während ich versucht habe, unsere Geheimnisse zu schützen.«
    »Wir haben keine Geheimnisse, du Idiot!«
    Talaith entriss Briec ihren Arm und stellte sich auf die
Zehenspitzen, um Gwenvaels täuschend lieb ausehendes Gesicht zu küssen. »Hallo,
Hübscher.«
    »Meine süße, süße Talaith. Hast du mich vermisst?«
    »Jeden Tag und jede Nacht, mein Liebster.«
    Gwenvael war ihr mehr ans Herz gewachsen als jedes andere
sexbesessene männliche Wesen je zuvor. Es steckte viel Herz hinter so viel
Idiotie.
    »Morfyd wartet auf dich«, blaffte Briec. »Und jetzt verpiss
dich.«
    Talaith kniff Briec in den Arm.
    »Au!«
    »Sei nett! Und hör auf zu knurren und alle anzuschnauzen!
Was ist

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