DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
Wenn dieses kleine Ding sich uns gegenüber schon so aggressiv zeigte, was würde uns dann wohl erst ein Fisch in der Größe eines Hechtes antun!? Eins war mir jedenfalls vollkommen bewusst … das leben in dieser für uns neuen Welt war kein Zuckerschlecken. Wenn man hier lebte hatte man es ganz und gar nicht leicht.
Langsam aber stetig ließen wir uns herabsinken, während das Wasser immer wieder seine Farbe änderte. Es schimmerte grün, rot, violett, gelb und noch in vielen anderen Tönen. Das prächtige Spiel der Farben konnte einen regelrecht in seinen Bann ziehen und genau so stellte ich mir die Anfangsphase vor, wenn man unter einer Hypnose stand. Man hatte das Gefühl von dieser Schönheit gefangen zu sein … man wiegte sich in Sicherheit … so als könnte einem gar nichts Schlimmes passieren. Aber davon durften wir uns keinesfalls täuschen lassen … das redeten wir uns auch gegenseitig immer wieder gut zu. Das hätte auch vielleicht ganz gut funktionieren können, wäre da nicht unser leicht zu beeinflussende Dean gewesen. Dieser war bereits schon wieder von irgendetwas fasziniert, so schien es, dass sich hinter Tabatas Rücken befand. Er starrte genau in diese Richtung und formte mit den Lippen ein lautloses „Wow“. Tabata wirkte wie versteinert. Langsam ließ ich mich zu ihr treiben, ergriff ihre Hand und zog sie, keinen Augenblick zu früh, von dort weg und an meine Seite. Eine atemberaubende Schönheit von einer Pflanze, purpurrot und mit mindestens sieben riesigen kelchartigen Blüten bestückt, die sie im Wasser treiben ließ, schien zu immer neuer Größe heranzuwachsen. Eines dieser kelchähnlichen Gebilde, das Tabata am nächsten gewesen war, schoss plötzlich eine Art dicken Tentakel mit dolchartiger Spitze aus ihrem Inneren, genau auf ihren Rücken zu. Zum Glück traf sie nur ins Leere. Scheinbar irritiert über ihren Fehlschlag, ließ die Pflanze seinen Tentakel ruckartig wild hin und her zucken. Nun erwies sich Deans kindliche Neugier doch tatsächlich mal als etwas Gutes. Hätte er dieses mörderische Etwas nicht rechtzeitig gesehen, wäre Tabata jetzt vielleicht tot. So schnell wie möglich brachten wir einen großen Abstand zwischen uns und diesem Ding.
„Hört ihr das?“, ich hielt inne und konzentrierte mich ganz auf das Geräusch das ich vernommen hatte. Es war zwar sehr leise, aber dennoch war es eindeutig da. Auch Tabata, Zulu und Dean horchten angestrengt in die Weite des Ozeans hinein. Aber an ihrer Mimik konnte ich deutlich erkennen, dass sie nichts Bestimmtes hören konnten. „Ich höre ganz sicher etwas … das Geräusch kenne ich … ich denke wir sind unserem schlafenden Monster auf den Fersen!“, sagte ich voller spannender Erwartung und schwamm in die Richtung aus der ich das schnarchen vermutete.
Die anderen folgten mir. Das taten sie zwar sehr ungern, was ich durchaus verstand, aber ich wusste dass ich mich auf sie verlassen konnte, egal was auch passieren würde. Und genau das gab mir die Kraft und auch die Stärke die ich brauchte um diese Aufgabe zu bewältigen.
Hier unten gab es so unendlich viele Dinge zu bewundern, dass wir uns immer wieder erstaunt umsahen. Daher merkten wir auch nicht gleich, wie sich jemand von der linken Seite an uns heranschlich. Im Dickicht der unendlich vielen Pflanzen, die sich überall mit der Strömung herum rekelten, beobachtete uns heimlich ein funkelndes Augenpaar. Zulu entdeckte es fast zeitgleich mit mir und wir bedeuteten den anderen beiden anzuhalten. Die Körper aufs höchste angespannt trieben wir fast reglos im Wasser. Langsam bewegte ich meinen Arm auf Tabata zu, zog sie langsam hinter mich und versuchte sie zu beschützen. Wobei sie mich auch tatsächlich gewähren ließ. Eigentlich hatte ich mich innerlich schon gegen ihren heftigen Protest gewappnet, der jedoch wundersamer Weise ausblieb. Natürlich war ich froh darüber, vielleicht war ich auch gerade deswegen so verwundert. Aber mir fehlte einfach die Zeit um mir intensivere Gedanken darüber zu machen. Das war gut, denn hätte ich mir jetzt auch noch um alles Mögliche den Kopf zerbrochen (z.B. über meine Familie, meine Freunde usw.), dann wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden vor Sorge. Also war da ein wenig Ablenkung gar nicht mal so übel. Was auch immer uns da beobachtete sollte auf der Hut vor uns sein. Vor allem vor mir! Das hatte er Tabata zu verdanken, denn sie gehörte nun zu den wichtigsten Personen in meinem Leben und ich würde sie bis aufs
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