DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
Blut verteidigen.
In Zeitlupentempo schwebte das Wesen aus seinem Versteck auf uns zu und nahm langsam Gestalt an. Das Dickicht tat sich immer weiter auf und brachte einen jungen Mann zum Vorschein. Ich schätzte ihn auf höchstens zwanzig Jahre, er hatte langes welliges und so blondes Haar, dass es sich farblich immer genau den Farbtönen des Wassers anpasste. Er hatte Muskeln, die einen neidisch machen konnten und zwischen seinen Fingern und Zehen zeigten sich dünne Schwimmhäute wie bei einem Frosch. In seiner rechten Hand hielt er einen mindestens zwei Meter langen Speer mit einer ca. dreißig Zentimeter langen Spitze am oberen Ende. Grimmig musterte er uns von oben bis unten und fing dann an zu sprechen: „Sagt, was wollt ihr hier!? Macht dass ihr fort kommt! Gefährliche Zeiten kommen auf uns zu, also macht euch auf den Heimweg!“ Was sollten wir tun? Weder ein Drache, noch ein Wolf konnten hier im Wasser viel ausrichten. Hier unten war dieses Wesen in jedem Fall im Vorteil, da es hier lebte und allem Anschein nach auch aufgewachsen war. Er sprach davon das Gefährliche Zeiten kommen würden … war er vielleicht ein Verbündeter der uns helfen konnte!? Jedenfalls hatte er uns nicht angegriffen, sondern uns nur indirekt davor gewarnt an ihm vorüberzuziehen. Hier war das Geräusch, dass das schlafende Monstrum verursachte, lauter geworden. Wir mussten an ihm vorbei, egal ob er für oder gegen unsere Mission war.
Nach kurzer Überlegung entschied ich mich mit ihm zu reden und ging in die Defensive „Wir wissen zufällig von diesen … ähm, gefährlichen Zeiten!“ Unser Gegenüber wurde sichtlich nervös. „Darum sind wir hier! Um das zu retten, was uns wichtig ist … den Frieden zwischen uns und den Menschen!“ Meine Worte brachte ich ruhiger heraus als ich für möglich gehalten hätte, aber innerlich war ich angespannter denn je. Würde uns das Wesen nun angreifen, oder passieren lassen? Noch immer hielt ich Tabata hinter mir in Deckung. Aber statt anzugreifen sah das Wesen mich erstaunt an. „Dann seid ihr also gar nicht so harmlos wie ihr ausseht? Ich darf also davon ausgehen, dass ihr wisst wo sich … der Schlüssel befindet?“ Er flüsterte verschwörerisch und musterte uns erneut. Konnte man ihm trauen? Ich war mir nicht sicher, denn ich wusste ihn irgendwie nicht genau einzuordnen. Schnell sprach er weiter „Jetzt weiß ich wer ihr seid! Es gibt eine Prophezeiung die genau besagt dass ihr kommen werdet. Ihr würdet wissen was zu tun sei und hoffentlich das vernichten, was sonst uns vernichten würde. Zu viert und unzertrennlich!“ Nun waren wir die Überraschten. Direkt kam mir wieder die Malerei in der Höhle in den Sinn, in der Zulus Großvater lebte. Anscheinend gab es auch hier etwas dass uns ankündigte. Unser neuer Bekannter hielt plötzlich den Kopf schräg und schien etwas gehört zu haben. Nach ein paar Sekunden des Zögerns, packte er mich an meinem Handgelenk, zog mich näher zu sich heran und flüsterte mir zu. „Ihr müsst euch verstecken! Schnell! Am besten in den Pflanzen dort drüben.“, er zeigte auf einen Wald voller Algen. „Hier gibt es Wassermenschen, denen ihr lieber nicht begegnen solltet! Sie sind schlechter als schlecht, vertraut mir!“
Keine Sekunde zu früh zogen wir uns ins lebensrettende grün zurück und beobachteten von dort aus was geschah. Jemand von mächtiger Statur erschien in unserem Blickfeld. Man merkte sofort dass mit diesem Typen nicht gut Kirschen essen war. Seine Aura strahlte eine solche Feindseligkeit aus, dass wir alle wie auf ein Stichwort ein Stück weiter von ihm weg rückten. Seine Haut schimmerte geisterhaft wie Perlmutt. Als er anfing zu sprechen, grollte seine Stimme tief und dunkel durch das Wasser. „Ist alles ruhig? Denk immer daran, wenn du hier jemand unbefugtes durchlässt, wird man dich mit dem Tode bestrafen! Fehler können wir uns nicht leisten. Denk immer daran … ich werde dich im Auge behalten!“ Er drehte sich abrupt um und verschwand so schnell wie er gekommen war.
Der junge Wächter blickte ihm eine Weile nach. Als er sich sicher sein konnte dass wir wieder allein waren, da winkte er uns wieder zu sich heran. „Ich bin Osiris! Das eben war mein Schwager Tappa! Er ist hinterhältig, brutal und gehört eindeutig zur falschen Seite! Er würde euch, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, auf der Stelle töten. Nichts würde ihm mehr Freude bereiten als das! Ich kann euch helfen, indem ich versuche euch durch unser
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