DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
Gebiet zu schleusen. Meine Abwesenheit wird allerdings schnell bemerkt werden und wir müssen uns in Acht nehmen und beeilen.“, teilte er uns fast ohne Punkt und Komma hastig mit. Während er uns dies alles berichtet hatte merkte ich, dass meine Freunde zusehends unruhiger wurden und sich nervös umschauten. Auch mir wurde ziemlich mulmig, denn hier unten wusste ich nicht recht wie ich mich im Kampf gegen die Einheimischen schlagen würde. Gegen diesen Tappa hatte ich doch unmöglich eine Chance. Mit einem Speer wusste ich ebenfalls nicht umzugehen. Nebenbei hörte ich immer dieses unheilvolle Schnarchen … und es wurde immer lauter. Zulu nahm mir die Entscheidung des Weitergehens ab, indem er die Brust rausstreckte und tapfer sagte: “Dann mal los! Umso eher desto besser.“
Also machten wir uns auf den Weg, mit Osiris als unseren Führer. Im Revier der Wassermenschen tat sich uns eine komplett neue Welt auf. Wir waren plötzlich nicht mehr unter Wasser, sondern in einer unterirdischen Höhle mit unendlich vielen Gängen, wie mir schien. Von den Wänden liefen kleine Rinnsale aus Salzwasser und bildeten zusammen ein Netz aus unregelmäßigen Mustern. Von der Decke fielen Tropfen die beim aufkommen auf dem Boden leise Geräusche verursachten und wie Musik widerhallen ließen. Aber lange konnten wir uns an diesem Klang leider nicht erfreuen, denn Osiris bat uns leise schnell weiterzugehen. Im Hintergrund der musizierenden Tropfen vernahm ich, dass das Schnarchen sich nicht verändert hatte, außer dass es von Mal zu Mal lauter wurde. Es war regelmäßig und wurde eindeutig von jemandem verursacht der fest und tief vor sich hin schlummerte.
Als wir gerade, zum wahrscheinlich zehnten Mal, wieder um eine Ecke biegen wollten, hörten wir Stimmen die eindeutig auf uns zu kamen. Jemand war im Gang, oder was auch immer sich hinter dieser Biegung befand und unterhielt sich angeregt. Osiris hielt sich einen Finger an die Lippen und bedeutete uns sofort leise zu sein und stehen zu bleiben. An die nasse Wand gedrückt standen wir da und lauschten, während mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen. Auf wessen Seite standen wohl diese noch gesichtslosen Stimmen? Auf unserer und Osiris, oder auf der von Tappa und seinen üblen Gefährten?
Osiris ließ uns im Gang zurück und stellte sich den Stimmen, indem er einfach um die Ecke trat. Gespannt und angestrengt lauschten wir von unserem Versteck aus, um ja nichts Wichtiges zu verpassen. Sonderlich anstrengen brauchte ich mich dabei ja nicht. Aber zu unser aller Verwunderung war noch gar nicht allzu viel gesprochen worden, als Osiris seinen Kopf um die Ecke steckte und grinste. Das war für uns das Zeichen, dass wir dieses Mal nicht in Gefahr waren. Erleichtert atmeten wir gemeinsam auf.
Die Stimmen gehörten drei von Osiris Freunden, die uns überschwänglich Willkommen hießen. Sie plapperten alle drei durcheinander, schlugen uns auf die Schulter und umarmten uns vor ehrlicher Freude. Sie sagten uns wie froh sie über unser erscheinen waren und das sie nun hofften, dass sich alles zum Guten wenden würde. Jetzt wo wir endlich da waren.
Wir befanden uns in einem großen Gewölbe mitten im Meer und unterhielten uns mit Wassermenschen. Scherzhaft versuchten sie unsere Oberarme zu umgreifen, um unsere nicht wirklich vorhandenen Muskeln zu bewundern und alle mussten darüber lachen. Leider war unsere ausgelassene Stimmung nur von kurzer Dauer, da uns ganz unerwartet, wie aus dem Nichts erschienen, Tappa gegenüberstand.
Kapitel 23
Vor Schreck war mir beinahe das Herz stehen geblieben. Unsere neuen Freunde waren leichenblass geworden und traten unmittelbar in den Schatten der steinernen Wände. Nur Osiris blieb an unserer Seite und stand breitbeinig, wie ein Fels in der Brandung, neben uns. Bereitwillig hielt er mir seinen Speer hin und nickte mir kaum merklich zu. „Ohne mit dir gekämpft zu haben Drawo, wird er nicht ruhen. Er will dich um jeden Preis aufhalten!“ Mit diesen Worten trat er ein paar Schritte von mir weg. Warum ausgerechnet mich? Ich war weder der Schlüssel, noch hatte ich ihn in meiner Hosentasche. Aber trotzdem schien es dieser Wassermann auf mich abgesehen zu haben. In meinen Händen fühlte sich der Speer schwer und glitschig an. Erst jetzt bemerkte ich, dass er ganz voller Algen saß und dass meine Finger kaum halt an ihm fanden. Krampfhaft hielt ich mich an ihm fest, damit er mir nicht entgleiten konnte. Genauso gut hätte ich versuchen
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