DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
ging ins Bad. Eine heiße Dusche würde mir sicher gut tun und mir helfen den Kopf wieder klar zu bekommen.
Mein nächster Weg ging direkt in die Küche zur Kaffeemaschine, wo sich sogleich die Augen meiner Mutter in meinen Rücken bohrten. „Du musst nicht zur Schule gehen, wenn du dich nicht gut fühlst, mein Schatz!“ Sie saß am Tisch und schaute mich besorgt an. „Mir geht es gut, Mom! Wirklich! Ich brauch nur eine Menge Kaffee und dann kann’s losgehen! Mach dir keine Sorgen um mich!“ Ich gab Ihr einen Kuss auf die Stirn, schnappte mir einen Becher voller Kaffee und verschwand aus der Hintertür. Zum ersten Mal jagte mir der Anblick, der sich mir dort bot, einen Schauer über den Rücken. Mein Blick fiel genau auf den Rand des Waldes, dessen Bedeutung mir erst jetzt bewusst wurde. Was lauerte wohl alles in diesem dichten dunklen Wald? Gab es dort noch andere Kreaturen, die sich lieber versteckt hielten, anstatt sich der Welt zu stellen!? Durfte deswegen niemand von uns ohne Begleitung dorthin? Plötzlich glaubte ich dort Schatten zu erkennen, die sich huschend vor mir zu verstecken versuchten. Ich schüttelte diesen Gedanken jedoch schnell wieder ab und rannte zur Schule! Ich lief über den Rasen unserer Nachbarn, durch fremde Vorgärten, sprang über Gartenzäune und lief immer weiter. Dieser Lauf war einfach unbeschreiblich gewesen, ich fühlte mich frei und merkte wie meine Laune stieg umso schneller ich mich Vorwärts bewegte. Als ich an der Schule ankam, hätte meine Lunge eigentlich keuchend auf meinen Schuhen hängen müssen, aber ganz im Gegenteil … ich fühlte mich Großartig…einfach Fabelhaft. Als ich mich gerade zu meinem Klassenzimmer aufmachen wollte, hörte ich eine Stimme direkt an meinem Ohr! „Du riechst alles andere als menschlich! Das gefällt mir!“ Die Stimme kicherte. Ich drehte mich ruckartig um und sah … niemanden. Keiner war neben oder hinter mir … ich war alleine. Das dachte ich zumindest. „Oh, keine Bange! Du bist nicht verrückt! Jedenfalls nicht verrückter als ich!“ Wieder waren da diese Stimme und ein ironisches Lachen. Aber als ich mich dieses Mal umdrehte, stand wirklich jemand vor mir. Genauer gesagt war es ein Mädchen. Sie schien in meinem Alter zu sein, hatte schwarzes mittellanges glattes Haar und war vollkommen dunkel gekleidet. Anscheinend hatte sie eine Vorliebe für bordeauxrot und schwarz, denn andere Farben schien es an ihr nicht zu geben. Sogar ihr Haarband und ihr Lippenstift waren rot und schwarz und ihre Füße steckten in schwarzen schweren mit Samt überzogenen Stiefeln. Sie trug ein dunkelrotes Top und einen schwarzen Minirock, der ihr knapp bis zu den Knien reichte. „Na, gefällt dir was Du siehst!?“ Sie grinste frech und deutete eine Verbeugung an. Ich musste sie länger gemustert haben als höflich gewesen wäre und merkte wie ich vor Scham rot anlief. „Ich merke, deine Sinne funktionieren noch nicht so richtig, denn ansonsten hättest du mich zweifellos schon früher auf deiner Schulter bemerkt!“ Ihr Blick wanderte über meinen Hals bis zu meiner Schulter hinunter. Verwirrt fuhr ich sie an: “Wer oder was bist Du? Habe ich etwa bereits jetzt schon Flöhe?“ Ich kratzte mich demonstrativ an meinem Schlüsselbein. „Was willst Du von mir?“ Ihr Gesichtsausdruck verriet mir Belustigung und das ärgerte mich. „Nicht so freundlich, junger Mann!“, zog sie mich auf. „Ich bin Tabata! Eine Wunschelfe um ganz genau zu sein.“ Also Elfen hatte ich mir, ganz ehrlich, immer völlig anders vorgestellt. Irgendwie zerbrechlich wirkend und in rosa oder dergleichen. Wenn Tabata wirklich die Wahrheit sprach, dann hatte ich mich wohl gewaltig geirrt. „Wohl eher eine Grufti- Fee, was!?“ Jetzt war es für mich an der Zeit sie mal ein bisschen aufzuziehen. „Ist dein Schuhwerk nicht ein bisschen zu klobig für eine Elfe?“ Meine Augen waren feste auf ihre Stiefel gerichtet, während ich versuchte mir das Grinsen zu verkneifen. „Netter Versuch, kleiner Wauwau! Du solltest lieber mit einem Knochen spielen, anstatt dich mit mir anlegen zu wollen. Denn das bleibt eh nur bei einem Versuch …!“ Manchmal kann einem ein Mädchen fast die Sprache verschlagen, aber auch eben nur fast. „Na, dann hätten wir das ja geklärt. Dann kannst du mir ja jetzt hoffentlich sagen, was du willst! Denn das kann ich, trotz meiner feinen Nase, leider nicht riechen.“ Wie zur Bestätigung schnüffelte ich ein paarmal in ihre Richtung und verzog das
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