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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Bolduan
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überhaupt nicht, wo sie waren und welchen Gang sie nehmen sollten.
    „Nun komm schon!“, quengelte er und sah sich zu Dragur um. „Ich will raus hier!“
    Die Drachenjungen folgten dem breiten Gang. Überall zweigten schmale Tunnel ab oder bildete der Gang Mulden in den Felswänden, doch selbst Dragur ignorierte sie. Das Grollen und Brummen tief im Berg hatte wieder begonnen und immer wieder zitterte die Erde unter ihren Füßen.
     
    Dragur spürte, wie die Angst in ihm übermächtig wurde. Er folgte seinem Freund und hoffte so sehr, dass der Gang sie direkt ans Meer oder – noch besser – ins Lager führen würde. Doch die Orientierung hatte er lange verloren. Es konnte auch sein, dass sie am anderen Ende der Dracheninsel herauskommen würden, doch auch das war ihm egal. Wenn sie doch nur endlich wieder aus dem Berg herauskommen könnten.
    Skip blieb abrupt stehen und Dragur lief in ihn hinein.
    „Pass doch auf!“, herrschte sein Freund ihn an. Dann deutete er vor sich in den Gang.
    „Sie haben ihn verschlossen!“ Seine Stimme begann zu zittern und eine dicke Träne der Enttäuschung rann seine lange Nase hinab. „Sie haben ihn zugemacht.“
    Voller Schreck folgte Dragur Skips Blick und starrte auf die Wand aus Steinen, die den Gang versperrten.
    „Wir sitzen in der Falle!“, jammerte Skip.
    Dragur sah sich hektisch um. Es musste einen Ausweg geben! Irgendwie mussten sie doch aus diesem Labyrinth wieder herauskommen!
    „Was machen wir denn jetzt?“ Skip hörte sich an, als wenn er gleich weinen würde.
    „Wir müssen zurück in die Schmugglerhöhle und einen anderen Weg finden!“, meinte Dragur und begann, den Weg zurückzulaufen. Skip folgte ihm  und jammerte:
    „Aber was ist, wenn der Berg einstürzt? Was ist, wenn das Ungeheuer mit den leuchtenden Augen kommt und uns angreift?“
    Darauf hatte Dragur auch keine Antwort, doch einfach aufzugeben, sich hinzusetzen und darauf zu warten, dass der Berg sie erschlug oder das Ungeheuer sie fraß, kam für ihn nicht in Frage.
    „Hör mit dem Gejammere auf!“, herrschte er Skip deshalb an, „Wir finden einen Weg!“
    Der Berg hörte auf, grimmig zu grollen, und die Erde unter ihren Füßen beruhigte sich.
    „Siehst du, ist gar nichts passiert!“ Dragur sah sich nach Skip um und nickte ihm zu. „Wir finden hier schon wieder raus. Und wenn nichts mehr geht, dann nehmen wir den Weg, den wir gekommen sind. Vielleicht ist das Ungeheuer lange weg oder es war gar kein Ungeheuer, sondern …!“
    „Sondern?“, keuchte Skip und versuchte, mit Dragurs Tempo mitzuhalten. „Was soll es sonst gewesen sein? Was kennst du noch, das glühende Augen hat?“
    „Deine Augen haben auch geglüht. Vielleicht ist es ja doch …“
    „… dieser Billor?“ Skip lachte auf, doch Dragur hörte, dass ihm allmählich die Puste ausging. Doch bis zur Schmugglerhöhle war es noch ein Stück und er würde sich erst sicherer fühlen, wenn sie die erreicht hatten.
    „Was weiß ich. Aber ein Ungeheuer hätten unsere Wachen doch längst entdeckt.“
    „Wenn es hier unten lebt? Wie denn? Die Spähtrupps fliegen oben herum und kriechen nicht unter der Erde lang.“
    „Mann, Skip, jetzt hör auf. Wir kommen schon wieder zurück!“
    „Das will ich hoffen. Mein Hunger bringt mich um!“
    Nun war es Dragur, der lachte. „Na, besser dein Hunger als das Ungeheuer, findest du nicht?“
    Doch Skip war nicht zum Lachen zumute. Er hastete hinter Dragur her und ließ sich, kaum dass sie die Schmugglerhöhle erreicht hatten, schnaufend und keuchend in den weichen Sand fallen.
    „Sind wir hier sicherer?“, fragte er atemlos.
    Dragur sah sich um. „Na, zumindest in den letzten Jahrhunderten ist dieser Höhle nichts passiert. Ich denke, sie hält noch eine Weile.“
    „Und wenn wir uns nur kurz ausruhen würden?“ Skip sah Dragur bittend an. „Ich kann echt nicht mehr laufen. Eine kurze Pause nur, bitte!“
    Dragur zuckte mit den Schultern. Auch er hatte Hunger, aber Skip hatte Recht. Sie waren nun schon eine ganze Weile unterwegs, waren geschwommen und geklettert, hatten sich durch enge Gänge gezwängt und hatten Unmengen an Steinen beiseite geschafft. Sie hatten sich wirklich eine Pause verdient. Und was sollte ihnen hier schon geschehen? Der breite Gang war versperrt, das Loch, durch das sie in die Schmugglerhöhle gekommen waren, war viel zu klein für etwas, das größer war als sie selbst, und der Berg war ruhig. Nur ihre Mägen knurrten, doch damit mussten sie im Moment

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