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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Bolduan
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wiederholte sich Skip, aber Dragur begann hastig, auch die letzten Steine beiseite zu räumen. Kaum war das Loch groß genug, dass er hindurchklettern konnte, war er auf der anderen Seite verschwunden. Skip  sah ihm sprachlos nach. Dann zog er ärgerlich die Stirn kraus.
    „Na warte, bis ich drüben bin, Bürschchen!“, murmelte er und stemmte sich gegen einen besonders großen Stein, der den Weg für seinen dicken Bauch versperrte. „Warte, bis ich drüben bin. Dann kannst du was erleben!“
    Doch kaum war er durch das Loch geklettert und auf der anderen Seite angekommen, war sein Ärger vergessen.
    „Was in aller Welt ist das?“, flüsterte er, obwohl es eigentlich keinen Grund gab, leise zu sprechen. Doch das, was die Drachenjungen sahen, war von solch einer Pracht und Schönheit, dass sie Angst hatten, ein lautes Wort könnte das Bild verschwinden lassen.
    „Das ist der Piratenschatz!“ Dragur drehte sich langsam um sich selbst. Die Höhle, in der sie standen, war riesig. An den Wänden türmten sich Truhen voll blinkender Münzen und funkelnder Steine. Überall standen Körbe mit Schmuckstücken und Edelsteinen herum, auf dem Boden lagen Kelche und goldene Becher, die die Piraten sicher von einem reichen Handelsschiff erbeutet hatten. Und hier, in dieser Schmugglerhöhle, hatten sie alles sicher versteckt.
    „Woher kommt das Feuer?“ Skip ging langsam auf eine besonders schöne Holztruhe zu, deren Deckel zugeklappt war.
    „Ich habe die alten Fackeln angezündet.“, meinte Dragur, der sich nicht entscheiden konnte, wohin er als erstes gehen sollte. An einer der Wände standen Säcke mit blinkenden Münzen, an einer anderen Wand türmten sich Goldbarren und funkelndes Geschirr. Den Drachen bedeutete all das nichts, doch all die Farben und das Blitzen und Leuchten faszinierte die Drachenjungen.
    „Wir haben den Schatz gefunden!“, murmelte Dragur immer wieder. „Wir haben den Schatz gefunden.“
    „Na ja,“, unterbrach Skip ihn schließlich, „nicht ganz. Unsere Vorfahren haben ihn lange vor uns entdeckt. Sonst hätten sie die Höhle ja nicht verschlossen.“
    Die beiden sahen sich an. Und Skip fuhr fort:
    „Und ich denke, unsere Familien werden nicht sehr froh darüber sein, dass wir die alte Geschichte wieder zum Leben erweckt haben. Du hast deinen Vater doch selbst gehört: Der Schatz bringt Unglück. Deshalb haben sie ihn hier gelassen.“
    „Aber …!“
    „Nichts „aber“, Dragur.“ Skip verzog das Gesicht, als ob ihm mit einem Male klar geworden war, dass sie eine Menge Ärger für etwas bekommen würden, das andere lange vor ihnen entdeckt hatten.
    „Es ist kein Geheimnis, dass dieser Schatz hier unten ist. Keiner der jüngeren Drachen war vor uns hier unten, das stimmt schon, aber ein Geheimnis ist diese Höhle nicht.“
    Aber Dragur war mit einem Male ganz aufgeregt. Sie hatten den Schatz gefunden! Sie waren in das Höhlenlabyrinth eingedrungen und hatten die Schmugglerhöhle entdeckt. Kein Drachenkind vor ihnen hatte das geschafft. Es würde Ärger geben, sicher, doch die Erinnerung an den Anblick dieser Höhle würde ihm niemand nehmen können. Daran würde er immer zurückdenken können. Sie gingen von Truhe zu Truhe, von Korb zu Korb und sahen sich alles an. Als Dragur eine ganze Weile vor einem Korb mit besonders funkelnden Steinen stehen blieb, ging Skip alleine weiter. Dragur berührte voller Ehrfurcht ein großes, goldenes Kreuz. Er wusste nicht, was es war und was es den Zweibeinern bedeutet hatte, doch es war schön, so schön, dass sein Glanz sich in den Augen von Dragur widerspiegelte. Gedankenversunken betrachtete er ein Bild, das einen dieser Zweibeiner zeigte.  Oder war es gar kein Zweibeiner? Dragur runzelte die Stirn. Die jüngeren Drachen hatten noch nie einen gesehen, sie kannten sie nur aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern. Doch dieses Wesen da hatte zwei Beine und es war kein Vogel. Also musste es einer dieser Zweibeiner sein. Er sah ihn sich genau an. Komisch sahen sie ja aus, diese Wesen, die mit ihren Schiffen hierher gekommen waren und so viel Unglück mit sich gebracht hatten. Sie hatten ein paar Haare auf dem Kopf, aber ansonsten waren sie unbehaart. Ja, sie hatten noch nicht einmal Federn wie die Vögel oder Schuppen, wie Dragur und seine Familie. Stattdessen hatten sie sich in dieses komische Zeug eingewickelt, das überall zwischen den Truhen lag und mit blinkenden Steinen oder weichem Fell verziert war.
    „Das müssen komische Wesen

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