Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
Vom Netzwerk:
angedockt war.
    Leila war Verotroicx sehr nervös erschienen, als sie mit Werfel vor einer Stunde die Zentrale betreten und mit kurzen Worten die Lage geschildert hatte. Die Informationen waren eindeutig. Demnach blieben ihnen etwa 20 Stunden, die Unit Eleven aus den Händen der Cobo Ya Ya zu befreien und danach das Drake-System so schnell wie möglich zu verlassen, bevor die Zeitfalle zuschnappte.
    Für Verotroicx erschien die Aufgabe unlösbar, auch wenn Leila nach wie vor behauptete, mit ihren Möglichkeiten einen ungehinderten Zugang in die Unit Eleven oder gar zum Depot zu schaffen. Für ihn jedoch existierten zu viele unbekannte Gefahren bei der Ausführung des Unternehmens.
    Auch Werfel schien skeptisch. Er saß mit Jenaveve an einer Konsole und führte sorgfältige Ortungen durch. Die All-Arrays zeigten, dass im ganzen Drake-System seit Kurzem eine stattliche Anzahl von Schiffsbewegungen stattfand. Nach seiner Einschätzung waren sie entweder die Reaktion auf die Manipulation des Zeitformers oder die Cobo Ya Ya waren dahintergekommen, dass sich ein weiteres fremdes Schiff in ihrem System aufhielt. Werfel tippte eher auf die zweite Möglichkeit, denn laut Leilas Aussage dauerte es noch einige Zeit, bis die Auswirkungen des Zeitformers spürbar wurden. Er glaubte eher, dass die Besatzung der Unit Eleven unter einem gewissen Druck die Anwesenheit der Timeless preisgeben würde.
    Wenn sie es nicht schon getan hatten. Für Werfel stand es fest, dass diese Schiffe nichts anderes vorhatten, als nach der Timeless zu suchen, besonders da sich ein Großteil von ihnen in der näheren Umgebung von LaGrange und vor allem dicht beim Depot positionierte.
    Victoria Lacey trommelte mit den Fingern auf den Tisch und brachte es auf den Punkt: »Die sind alle hinter uns her, das spüre ich. Irgendwann werden sie uns entdecken und dann ist es aus!«
    Verotroicx antwortete nicht. Ihm war das zu irreal. Sein Verstand reichte so weit, dass er im Ansatz verstehen konnte, wie MOSES arbeitete, aber Leilas technische Raffinessen waren zu hoch für ihn. Er war ein Mann für das tägliche Leben, für Dinge, die man anfassen konnte. Zeitformer, Zeitzwischenräume oder gar auf einer erkalteten Sonne spazieren zu gehen, waren für ihn Dinge der Unmöglichkeit. So allmählich zermürbten ihn seine geistigen Kämpfe gegen Windmühlenflügel, die er gezwungenermaßen als Realität anerkennen musste.
    Vic schien es ähnlich zu ergehen.
    »Mir wäre es fast lieber, wenn ich einen Cobo Ya Ya direkt vor mir hätte«, meinte sie. »Dann könnte ich dem einmal meine Meinung sagen. Dieses ständige Hin-und-her-Huschen auf verschiedenen Zeitebenen macht mich noch ganz verrückt. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob ich noch ich bin oder ob ich mich in einem falschen Film aufhalte.«
    Sie blickte erstaunt hoch, als Elisabeth Regina und Hyatt Sternberg in die Messe kamen und sich zu ihnen an den Tisch setzten. Elisabeth Regina mit einem glücklichen Lächeln und Sternberg mit zögernder Zurückhaltung.
    Vic starrte die beiden fassungslos an.
    »Gibt es gute Nachrichten oder hast du gerade ein Universum gerettet?«, fragte sie sarkastisch. Sternberg ignorierte sie völlig.
    »Ach, Vic, sei doch nicht immer so negativ!«, entgegnete Elisabeth Regina fröhlich. »Ich finde das alles unglaublich spannend. Leila, beziehungsweise die Pearl People sind uns so irrsinnig weit voraus in Wissenschaft und Technik, dass wir dafür dankbar sein sollten. Ich meine damit, dass wir daran teilhaben dürfen. Wir lernen unermesslich viel daraus und werden einen großen Teil davon später selbst anwenden können.«
    »Das soll jetzt nicht negativ klingen, aber was meinst du mit: ›später‹?«
    Verotroicx brachte Vic mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Jetzt einmal im Ernst, wie gut stehen unsere Chancen, dass wir heil aus der Sache herauskommen?«, fragte er Elisabeth Regina. Dabei warf er einen skeptischen Blick auf Sternberg. Irgendwie kam dieser ihm vor, als wenn er unter Drogen stünde.
    »Chancen? Ach, du meinst das Unternehmen mit der Unit Eleven?« Sie strich sich eine blonde Locke aus dem Gesicht und wurde eine Spur sachlicher. »Nun, ich sehe da keine großen Schwierigkeiten. Wir fliegen zu dem Schiff, versetzen es ebenfalls in einen zeitlichen Zwischenraum und verschwinden anschließend aus dem System.«
    »Aber was ist, wenn …« Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. »Okay, mal anders gefragt. Ich weiß, dass uns die Pearl People weit voraus sind.

Weitere Kostenlose Bücher