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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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torkelten in den Gängen und folgten langsam dem Luftstrom der Ventilatoren. Wenigstens die Lufterneuerung lief noch.
    Als sie an den ersten Räumen vorbeikamen, sah Verotroicx einige Menschen an der Decke in den Netzen hängen; sie sprachen erregt über die Lage im Schiff. Viel war nicht zu erfahren, außer dass Mulholland HEAD in einer letzten Information die Besatzung ermahnt hatte, Ruhe zu bewahren und auf keinen Fall Widerstand zu leisten. Den Cobo Ya Ya war alle Unterstützung zu gewähren und jede gewünschte Information zugänglich zu machen. Unmittelbar danach war das Kommunikationssystem ebenfalls ausgefallen.
    Mulholland. Das klang etwas dick aufgetragen. Er musste sie unbedingt ausfindig machen und mit ihr sprechen. Anscheinend war sie nahe dran am Geschehen und konnte ihnen die nötigen Informationen geben.
    Ein Servicetechniker schwebte von der Decke herab zum Getränkeautomaten und flog durch Verotroicx hindurch wie ein Geist. Der Techniker war von einer hellen Aura umgeben, die ihn wie einen Heiligenschein umgab. Leila hatte sie zuvor auf diese Erscheinung aufmerksam gemacht und erklärt, sie resultiere aus einer Reflexion der verschiedenen Zeitebenen.
    Das Ganze glich einer Illusionskabine, einem irrealen Computerspiel, nur mit dem Unterschied, dass es Realität war. Verotroicx stand für einen Moment vollkommen neben sich. Seine Sinne signalisierten ihm Realität und doch war dem nicht so. Es war nicht zu verstehen.
    Leila brachte ihn wieder in die scheinbare Wirklichkeit zurück, indem sie ihn zur Eile drängte. Wieder hatte er den Eindruck, dass sie sehr nervös war.
    Auf ihrem weiteren Weg dauerte es nicht lange, bis sie dem ersten Cobo Ya Ya begegneten. Er stand bewegungslos an einer Wand, die Hände leicht von sich gestreckt. Allerdings schimmerte er in einem grünlichen Licht, kaum wahrnehmbar für das menschliche Auge.
    Sie blieben alle in einer respektvollen Entfernung stehen, nur Leila näherte sich dem Cobo Ya Ya wie einem Ausstellungsstück im Museum.
    »Sie benutzen Tarnschirme«, stellte sie fest. »Wir können sie aber mit unseren Brillen trotzdem sehen. Für die Besatzung der Unit Eleven sind sie allerdings unsichtbar. Ein wirksames Mittel zur Einschüchterung. Niemand weiß, wo sie sich gerade aufhalten und ob sie nicht plötzlich erscheinen.«
    »So etwas haben wir auf der Erde auch«, protzte Vic. »Flexschirme. Sind aber schon im letzten Jahrhundert verboten worden. Angeblich wegen der Verletzung der Menschenwürde. Schade eigentlich.«
    Verotroicx schob versuchsweise seine Brille nach oben. Tatsächlich, das Wesen war vollkommen unsichtbar geworden.
    »Sie sind kleiner geworden«, stellte Leila abschätzend fest, ohne auf Vics Einwand einzugehen. »Außerdem haben sie anscheinend einen gewissen Hang zur Freikörperkultur hin entwickelt. Die Haut ist jedoch von einem organischen Material überzogen, das sie vor äußeren Einflüssen schützen soll. Diese lächerlichen Höschen dienen wohl mehr zur Bedeckung ihrer Genitalien, als dass sie eine Funktion haben. Beutelschneider von Gewalt und Reich.« Sie murmelte noch ein paar weitere Erkenntnisse vor sich hin, die Verotroicx aber nicht verstand.
    »Na ja, wir werden ja sehen«, meinte sie abschließend und ging noch einmal dicht an das Gesicht des Cobo Ya Ya heran. Unwillkürlich spannten sich Verotroicx’ Halsmuskeln. Er erwartete, dass der Cobo Ya Ya jeden Moment zum Leben erwachte und Leila angriff.
    Jedoch nichts dergleichen geschah.
    Mit einem letzten misstrauischen Blick auf das fremde Wesen folgte er Leila und den anderen, die zügig den Gang weitergingen.
    Nach einiger Zeit erreichten sie den inneren Kern des Schiffes. Auf ihrem Weg waren sie weiteren Cobo Ya Ya begegnet, die alle stumm und unbeweglich an den Wänden standen. Zu Leilas Überraschung waren auch zwei weibliche Exemplare darunter. Ein sicheres Zeichen für einen bemerkenswerten Kulturwandel im Drake-System, wie Leila meinte.
    Verotroicx fand die beiden weiblichen Wesen außerordentlich attraktiv. Sie besaßen einen faszinierend androgynen und durchtrainierten Körper, keinesfalls vergleichbar mit dem virtuellen Modell, das ihnen Leila im Pearl-System gezeigt hatte. Er ertappte sich dabei, wie er die Figur der weiblichen Cobo Ya Ya in Gedanken mit der von Caitlyn Mulholland verglich. Mit einem Kopfschütteln verbat er sich jedoch den Vergleich und ging weiter. Die bisher erhaltenen Informationen waren dürftig. Überall waren sie in den Räumen auf

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