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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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lange.«
    »Leute, ich kenne euer Problem nicht«, rief ihnen Victoria laut von der Tür her zu. »Aber ich kann euch versichern, dass wir hier gleich sehr viel mehr Probleme haben werden, wenn uns nicht ganz schnell etwas einfällt.«
    »Caitlyn, steh auf!« Verotroicx zog sie unsanft hoch. »Wir müssen auf den Gang raus und uns zurück zur Unit Eleven durchschlagen, bevor die Cobo Ya Ya verstärkt ihre Zeitverdichter einsetzen können. Es wird leider etwas unangenehm werden, aber wenn wir schnell genug sind, können wir es schaffen.«
    Leila wedelte mit ihrer Hand. »Das schaffen wir nicht. Die Gänge sind zu eng. Wir flüchten durch die Holo-Wand.« Sie beugte sich nach vorne und stützte sich mit den Händen auf die Knie. Es sah so aus, als müsste sie sich gleich übergeben.
    »Durch die Wand?«, fragte Caitlyn. »Wie soll denn das gehen? Das ist doch nur eine Scheinwelt.«
    Leila drehte langsam ihren Kopf in Caitlyns Richtung. Selbst in gebücktem Zustand war er fast in gleicher Höhe wie der Caitlyns, die nun aufrecht stand. Die riesigen Augen schienen sie übermütig anzulächeln.
    »Richtig, eine Scheinwelt. Es ist aber auch eine reale Welt. Man muss sie nur richtig wahrnehmen, dann kann man sie auch benutzen. Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt.«
        
     

25
    f gr  =  Größe des Planeten
     
    Alan Verotroicx und Victoria Lacey mussten nicht lange auf Sternberg warten. Heftig nach Atem ringend und mit staksigen Schritten erreichte er den Eingang der NAVIGATION .
    »Was haben Sie da gesagt?«, herrschte er Verotroicx an und warf einen scheuen Blick durch den Eingang zur Lobby. »Hoffmann ist tot? Und alle Controller?« Er suchte mit einem entsetzten Keuchen nach Worten. »Ich verlange, dass Sie mich sofort zur Timeless zurückbringen! Danach werden wir das System verlassen. Die Erde muss unverzüglich vor den Cobo Ya Ya gewarnt werden. Wir sind im Namen der Menschheit dazu verpflichtet.«
    Verotroicx sah ihn nachdenklich an und kratzte sich an seinem Dreitagebart. Eine Rasur wäre fällig. Und eine warme Dusche.
    »Sie haben recht, Herr Sternberg, wir sind zu einigem verpflichtet. Ich schlage vor, Sie kehren zur Timeless zurück und warnen die Menschheit, Victoria und ich versuchen unsere Pflicht gegenüber der Besatzung zu erfüllen.«
    »Ich alleine. Sind Sie verrückt? So einfach können Sie sich nicht davonstehlen. Nein, Sie werden mich begleiten! Das ist ein Befehl! Die Sache mit der Besatzung kann Ihre schwarze Angestellte ja wohl alleine erledigen!«
    Das war zu viel für Verotroicx. Er winkte Victoria zu, ihm zu folgen, und ließ Sternberg einfach stehen.
    Es war einfach nicht zu fassen.
    Dieser Mensch schien von einem anderen Stern zu sein. Sein Ego war so unermesslich groß, dass für ihn alle Umstände akzeptabel waren, selbst wenn sie eindeutig die Realität ignorierten, solange sie nur seinen Zwecken dienten. Ganz nebenbei änderte sich der Wert eines Menschenlebens nach dem Grad der Verfügbarkeit und der momentanen Situation. Es war einfach widerlich.
    Sternberg rief ihnen noch etwas hinterher, das Verotroicx nicht verstand und auch gar nicht verstehen wollte.
    »Es ist dir doch klar, dass der große weiße Massa und seine schwarze Angestellte sich nach einem neuen Job umsehen müssen, falls wir jemals wieder zur Erde zurückkommen«, meinte Vic.
    »Damit könnte ich leben, denn das hieße, wir kämen heil aus der Sache heraus.«
    »Er folgt uns«, sagte Vic leise. »Aber er hält Abstand.«
    »Gut. Ich dachte schon, ich könnte endlich einmal Leilas Cluster ausprobieren.«
    »Hoffentlich kommt er nicht auf den gleichen Gedanken.«
    Verotroicx sah sie mit gemischten Gefühlen an und versuchte, möglichst unbefangen weiterzugehen. Was nicht einfach war, denn zusätzlich zu Sternbergs Anwesenheit in seinem Rücken trafen sie verstärkt auf Gruppen der Cobo Ya Ya, die scheinbar Mühe hatten, die Besatzung im Zaum zu halten. Sehr zimperlich gingen sie nicht mit ihr um. Überall waren Larrys zu sehen, die vergeblich darangingen, den Boden und die Wände von Blut zu reinigen; sie fanden in der Schwerelosigkeit keinen Halt.
    »Der Widerstand ist sinnlos«, meinte er erschauernd. »Die Cobo Ya Ya schlagen unbarmherzig zu. Wenn das so weitergeht, kämpfen wir um ein Totenschiff.« Unwillkürlich wich er einem Schwarm von feinen Blutstropfen aus, obwohl er sich auf einer anderen Zeitebene befand. Es war bedauernswert, in welchem Zustand sich das

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