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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Geschichte eingehen, der aus dem All zurückkommt und der Menschheit ein zweites Paradies präsentiert – falls er je vorhatte, überhaupt zurückzukehren. Für mich war die Expedition ein Geschäft, und zwar eines, das nach Aussage meiner Spezialisten sehr einträglich werden konnte. Die Zeitanomalie war mir gleichgültig, also haben wir mit der Timeless begonnen, die Sternberg-Linie von der anderen Seite her anzufliegen. Pearl versprach dabei am ehesten die Möglichkeit eines großen Erfolges. Sternberg konnte meinetwegen die wertlosen anderen Planeten abgrasen.«
    »Weißt du etwas über den Verbleib der Timeless?«, fragte ihn Caitlyn als Nächstes.
    Verotroicx hatte genug gehört. Ihm waren diese egozentrischen Eröffnungen einfach zuwider. Im Grunde genommen würde ihn auch ein Gespräch mit Caitlyn Mulholland nicht viel weiterbringen. Die Situation im Schiff war eindeutig. Die Cobo Ya Ya beherrschten das Schiff und schreckten auch vor weiteren Morden nicht zurück. Es war ihm vollkommen schleierhaft, wie Leila eine Katastrophe verhindern wollte.
    Gerade als er überlegte, sich zurückzuziehen, nahm er eine Bewegung in seinem Rücken wahr. Im nächsten Augenblick prallte Victoria gegen ihn, als ein vollkommen durchgedrehter Sternberg sie anrempelte und mit hochrotem Gesicht an ihnen vorbeirannte. Im Laufen schlug er auf seinen Oberarm. Durch den Wechsel der Zeitebenen war er augenblicklich von einer hellen Aura umgeben.
    »Du kleiner mieser Verräter!«, schrie er Tamini an, der erschrocken zurückfuhr und in der Schwerelosigkeit ins Taumeln geriet. Haltlos geworden versuchte dieser, Sternberg mit einer Hand abzuwehren, der nun wahllos mit den Fäusten auf ihn einschlug. Dabei kam er ins Trudeln und verpasste Sternberg unfreiwillig einen Stoß mit dem Knie ins Gesicht. Caitlyn packte Sternberg geistesgegenwärtig am Halsansatz und wollte ihn von Tamini wegzerren.
    Doch Sternberg war nicht zu halten.
    Er ballte die Hand zur Faust und aktivierte mit verzerrtem Gesicht seinen Frequenz-Cluster. Es folgten mehrere krachende Schläge, die Tamini an die Wand schleuderten. Fast gleichzeitig entstanden in dem Glas des Sternberg-Fensters mehrere feine Risse. Die Sicherheitsautomatik reagierte sofort und schloss mit einem dumpfen Geräusch blitzschnell die Außenluken.
    Caitlyn ließ Sternberg los und stieß ihn zur Seite.
    »Wo kommen Sie so plötzlich her?«, fragte sie ihn.
    »Er ist ein Spion, Sie dumme Kuh!«, brüllte Sternberg sie mit blutunterlaufenen Augen an.
    Jetzt erst wachte Verotroicx aus seiner Starre auf. Es war alles so schnell gegangen. Er nickte rasch Victoria zu und schlug auf seinen Oberarm.
    Caitlyn wich überrascht zurück, als er und Victoria vor ihr erschienen.
    »Keine Angst, es ist alles in Ordnung«, beruhigte er sie. »Ich erkläre es  später.« Dann winkte er verschwörerisch Victoria zu, sich um Sternberg zu kümmern, bevor dieser noch weitere Dummheiten machte.
    Tamini schwebte mit verrenkten Gliedern direkt vor der Wand, die halb in Trümmern lag. Pulsierende Blutstropfen umgaben ihn wie rote Perlen, die in alle Richtungen schwebten. Als er ihn vorsichtig umdrehte, sah er, dass es keine Rettung für ihn gab. Sein Gesicht bestand nur noch aus einer unförmigen Masse, aus der eine beinahe unversehrte Nase hervorragte.
    »Vic, wir brauchen einen Medo-Larry!«
    »Hab ich schon versucht. Der Medo-Lync funktioniert nicht. Wir müssen ihn herholen.«
    Er nickte. Alleine würde es für sie schwierig sein, das sperrige Gerät in der Schwerelosigkeit zu manövrieren. »Ich helfe dir.« Er sah Sternberg mit durchdringendem Blick an. »Sternberg, machen Sie nicht noch mehr Blödsinn. Ich bin gleich wieder da.«
    »Es war Notwehr!«, blaffte er zurück. »Und er ist ein Spion!«
    Verotroicx warf einen letzten Blick auf ihn und ergriff eines der Notfallseile. Caitlyn Mulholland lehnte stumm an dem Fensterrahmen und beobachtete ihn mit argwöhnischen Augen. Sie verhielt sich ungewöhnlich ruhig in Anbetracht der Tatsache, dass Sternberg gerade ihren Ex-Lover getötet hatte. Genau genommen hatte sie noch nicht einmal mit einer Wimper gezuckt. Vielleicht war sie aber auch mit der Situation überfordert oder hatte in ihm nur noch den Scrag-Spion gesehen. Beides wäre verständlich. Trotzdem befiel ihn ein leichtes Unbehagen. Nach einem kurzen Zögern folgte er Victoria, die sich schon unter der Decke in den Raum hineinhangelte.
    Sie fanden den Medo-Larry recht schnell, obwohl er in einem

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