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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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davon könnte es diese Leila ja doch noch schaffen, die Unit Eleven zu retten. Dann hätten wir doppelt gewonnen. Mein Bruder können Sie übrigens aus dem Spiel lassen. Er würde genauso handeln.«
    Davon war er überzeugt. Außerdem entbehrte ihre Argumentation nicht einer gewissen Logik, das musste Werfel zugeben, trotzdem besaß sie einen schalen Beigeschmack.
    Er sah sich in der Zentrale um. Alle Mädchen waren anwesend. Ihre Gruppierung war nicht rein zufällig. Abgesehen von Edda und Faith, die an den Kontrollen saßen, standen die meisten direkt hinter ihm. Khartum hatte sogar in der Zwischenzeit neben ihm Platz genommen. Die Spannung innerhalb der Gruppe war deutlich zu spüren. Vor allem die Unsicherheit, wer zu Charlotte Sternberg halten würde und wer einen eigenständigen Weg einschlagen wollte.
    Die Entscheidung wurde ihnen durch ein feines Singen abgenommen, das plötzlich in der Luft lag.
    »Wir befinden uns im Bereich eines Zeitverdichters!«, rief Faith von den Kontrollen her. »Es ist aber kein Schiff in der Nähe. Wahrscheinlich existiert eine Station auf dem Depot. Wir müssen schleunigst hier weg!«
    Khartum sprang auf und besetzte die Steuerung.
    »Wird intensiver!«, gab Faith durch. »Jetzt wieder weniger. Wahrscheinlich schwenken sie wahllos die Sektoren ab. Wir dürfen keinen Volltreffer abbekommen, sonst ist es aus!«
    Wie zur akustischen Bestätigung nahm der hohe, singende Ton an Intensität ab, um kurz darauf wieder klar und durchdringend im Raum zu stehen.
    Werfel fühlte plötzlich, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Gleichzeitig begann sein Puls zu rasen. Verblüfft registrierte er, dass sein Körper anscheinend mit ungewöhnlichen Symptomen auf den Stress reagierte.
    Erst als er bemerkte, wie Charlotte Sternberg nach Luft rang, lautlos von ihrem Stuhl rutschte und anschließend regungslos auf dem Boden liegen blieb, sagte ihm sein Verstand, dass die Ursache für seinen gesundheitlichen Zustand einen anderen Ursprung haben musste.
    »Hochfrequente Impulse. Noch im Randbereich, jetzt aber zunehmend!«
    Der Planet Waco wanderte in den Frames aus. Khartum hatte die Timeless beschleunigt. Werfel sah zu ihr hinüber. Auch Khartum hatte mit erheblichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Immer wieder wischte sie den Schweiß von der Stirn und atmete tief durch.
    »Khartum! Zum Depot hin!«, rief er ihr zu. »Zwischen die Unit Eleven und dem Depot, dort werden sie uns am wenigsten vermuten.«
    Er sah, wie sie nickte.
    Die Plattform schien auf den Frames förmlich auf sie zuzurasen, als Khartum die Timeless auf Kurs brachte. Edda unterstützte sie dabei, indem sie den Ortungsreflexen der fremden Schiffe einen wahrscheinlichen Streubereich der Zeitverdichter zuordnete.
    Werfel las erleichtert die Reflexe in der Nähe der Unit Eleven ab. Der enge Kokon um das Schiff hatte sich weitgehend aufgelöst. Anscheinend hatten die Cobo Ya Ya ihre Taktik geändert und versuchten, die Timeless per Zufall außer Gefecht zu setzen.
    Sogar die riesigen Blades hatten von der Plattform abgelegt und sandten wahllos Schwärme von blitzenden Scrags aus.
    Für Werfel war das ein Zeichen wachsender Verzweiflung. Also vermuteten sie Leila nach wie vor auf der Timeless. In der näheren Umgebung der Plattform war keine außergewöhnliche Aktivität zu registrieren.
    Was nicht viel heißen sollte. Das Depot war riesengroß und stellte fast schon einen kleinen Planeten dar. Ohne eine Verbindung zu der Gruppe um Leila war nicht abzusehen, was dort drinnen vor sich ging.
    »Hier, eine Lücke zwischen den fünf Schiffen voraus!«, rief Edda aus. »Die Kegel der Zeitverdichter drehen für einen kurzen Moment alle weg. Dort können wir durch.«
    Khartum nickte wieder. Ihre Hände lagen fest auf den Steuerungselementen. Obwohl die Timeless ein kleines Schiff war, reagierte sie mit ihrer Trägheitsmasse nur langsam auf das konventionelle Triebwerk. Die schmale Lücke zwischen den Kegeln der Zeitverdichter musste Khartum mehr oder weniger im Voraus erspüren. Jegliche plötzliche Lageänderung der Kegel konnte fatal werden.
    Das Singen war inzwischen verstummt. Trotzdem hatten sie alle noch mit schwachen Nachwirkungen zu kämpfen. Werfel blickte kurz zu Charlotte Sternberg, die schwer atmend und mit flackernden Augen die Geschehnisse in der Zentrale verfolgte. Was immer sie vorgehabt hatte, für sie bedeutete die jetzige Situation eine Niederlage.
    Auf den Frames raste die hohe Wand des Depots vorbei. Einzelheiten konnte Werfel

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