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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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Bergungsmaßnahmen zu sehen waren.
    Alles war gut verlaufen.
    Alle 700 Personen aus dem Orbit waren wohlbehalten in die Unit Eleven zurückgekehrt. Es hatte nur diesen einzigen, bedauerlichen Todesfall gegeben. Weiterhin einige Verletzungen und leichte Erfrierungen, aber zum Glück keine gravierenden Strahlenschäden.
    Die letzten der 786 auf dem Planeten gestrandeten Besatzungsmitglieder kamen gerade mit einem Cargo herein. Die Aufenthaltsdauer in der antiken Anlage hatte aufgrund einer nur leidlich verschmutzten Atmosphäre eine knappe Woche in Anspruch genommen.
    Blue Boy dagegen lag in Schutt und Asche, so sah es jedenfalls aus der Ferne gesehen aus. Die Inseln schienen jeglichen Grüns beraubt und die Meere hatten eine gelbliche Färbung angenommen, durchzogen von grünen Schlieren. Algen und Pflanzen trieben mit dem Wind in den flacher werdenden Wogen. Das Unterste war nach Oben geschwemmt worden und umgekehrt. Die Flora des Planeten stand vor einem Neuanfang. Laut Berichten der SCIENCE würden jedoch schon nach wenigen Wochen auf den Inseln neues Grün sprießen. Über die Fauna wusste man nur, dass die Afghanen in eine winterschlafähnliche Starre gefallen waren. Wahrscheinlich würden sie die Bühne erst dann wieder betreten, wenn die Pflanzen wieder nachgewachsen waren. Danach würde auf Blue Boy für die nächsten Jahrzehnte Ruhe herrschen, allerdings würde es noch Jahre dauern, bis wieder paradiesische Zustände hergestellt waren.
    Eine zu lange Zeit für Sternberg, der schon während seines einwöchigen Aufenthalts in der Anlage Captain Hoffmann befohlen hatte, die Unit Eleven so schnell wie möglich startklar zu machen. Mehr war von ihm nicht zu hören gewesen, momentan hatte er sich in seine Gemächer zurückgezogen und erholte sich von den Strapazen. Vorher hatte er allerdings noch eine Vitrine aus Panzerglas bauen lassen, die nun vor dem Eingang zu seinen Büroräumen auf dem Gang stand. In ihr hatte er das Scrag ausgestellt – für jedermann sichtbar. Sternberg konnte es nicht unterlassen, mit Werfels Fund zu protzen. Er bezeichnete das Artefakt als den wichtigsten Fund seit der Entdeckung des Steins von Rosette im Jahre 1799, mit dessen Hilfe die Schrift der Hieroglyphen entschlüsselt wurde. Caitlyn musste sich zwangsweise das scheußliche metallische Gerippe mehrmals am Tag ansehen, je nachdem, wie oft sie im Schiff unterwegs war. Jedes Mal lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken.
    Auch von Werfel war nichts mehr zu hören, nachdem er einen gewaltigen Streit mit der SUPPLY ausgetragen hatte. Die Unit hatte ihm den Rücktransport seiner heiß geliebten Arack verweigert. Die Kante des Tafelberges war einfach zu verschlammt und zu unzugänglich, um das Amphibienfahrzeug nach oben zu hieven. Es stand nach wie vor in der großen Halle der Anlage. Vielleicht würden sich irgendwann einmal andere Spezies den Kopf über die Herkunft des Gefährts zerbrechen, falls sie es rechtzeitig vor dem Zerfall entdeckten.
    Der Wissenschaftler hatte damit seine zweite Arack aufgeben müssen, was ihm einiges an Spott und Hohn einbrachte. Zudem wurde ihm ein Verhältnis mit einem von Sternbergs Mädchen nachgesagt. Ob es stimmte, wusste Caitlyn Mulholland nicht. Gönnen würde sie es ihm. Warum sollte der sture Eisblock nicht auch ein wenig Spaß haben.
    Sie seufzte tief auf. Viel Aufregung, kein Ergebnis. Außer einigen Wochen Ferienstimmung nichts gewesen. Auf zum nächsten Ziel.
    Von Sternberg hatte sie seit 24 Stunden nichts gehört, deswegen genoss sie die unerwartete Ruhe und sah die eingehenden Meldungen der verschiedenen Units mit geruhsamem Gleichmut durch. Spektakuläres war nicht darunter. Medizinische und psychische Behandlungen des Personals, Reparaturen und Durchchecken des Materials. Die Cargos standen, bis auf die zwei noch im Einsatz befindlichen, alle in den Werften. Keine ernsthaften Schäden, reine Routinechecks. Verotroicx hatte sich wenig Ruhe gegönnt. Caitlyn sah ihn permanent auf den Frames, die ab und zu Bilder aus den Werften übertrugen. Ihm schien die ständige Beanspruchung nichts auszumachen, ganz im Gegenteil, er strotzte vor Energie. Vor einer Stunde hatte Caitlyn sich dabei ertappt, wie sie sein Wirken fast zehn Minuten auf den Frames beobachtete. Mit einem Kopfschütteln hatte sie sich schließlich wieder zur Arbeit gemahnt. Der Mann war nichts für sie. Auf jeden Fall nicht während dieser Expedition.
      
    Eine Stunde später ertönte ein schweres Schiffshorn auf ihrem

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