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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. D. Klein
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sie mit der gesunden Hand ab. »Ich bin in Ordnung, glaube ich.« Dann versuchte sie mühsam, sich aufzusetzen. Er sprang hinzu und half ihr vorsichtig hoch. »Es ist … auf der Liege unter mir ist ein spitzer Gegenstand, der mir in den Rücken sticht.«
    Verblüfft blickte er sie an. Spitzer Gegenstand? Er langte nach hinten und zog den Backpack mit dem Artefakt hervor. Er musste während der Rettungsaktion aus dem oberen Regal gefallen sein, wo er ihn verstaut hatte. Erleichtert entfuhr ihm ein Lächeln.
    »Besser so? Keine Schmerzen mehr?«
    Sie beugte sich nach vorne und tastete ihren Rücken ab.
    »Alles okay. Was bewahren Sie denn da drin auf? Eine Sammlung von Messern?«
    »Nein. Hier drinnen befindet sich der Anlass, warum Sie mich überhaupt aufgesucht haben.« Vorsichtig zog er das Artefakt aus dem Backpack und zeigte es ihr.
    Sie fuhr etwas zurück, als sie den metallischen Gegenstand sah, und betrachtete ihn aus sicherer Entfernung.
    »Was ist das? Es sieht aus wie ein stilisiertes Gerippe«, sagte sie.
    »Ich weiß nicht, was es ist. Ich nehme aber an, dass es sehr alt ist.« Er wollte es ihr in die Hand drücken, aber sie wehrte ab.
    »Das Ding ist mir unheimlich. Es passt nicht hierher. Packen Sie es wieder weg.«
    »Erstaunlich. Den gleichen Gedanken hatte ich auch gehabt. Es kann nicht von hier stammen.« Er packte das Artefakt wieder in den Backpack. »Ich denke, ich werde es als Scrag bezeichnen. Gerippe erscheint mir zu sachlich.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen, aber halten Sie es mir vom Leib. Ich werde es auch nicht zu Sternberg bringen. Ich hätte Angst, dass es sich mir wieder in den Rücken bohrt, wenn ich es in dem Backpack transportiere.«
    Ein ansteigendes Tosen ließ sie herumfahren.
    Werfel hastete in das Cockpit und drehte die Kanzel der Arack in Richtung des großen Fensters. Im Licht der Scheinwerfer sah er einen gewaltigen Wasservorhang, der von oben in die Tiefe stürzte. Jetzt wurde ihm auch klar, woher der tiefe Graben unten am Eingang stammte.
    »Was passiert da? Woher kommt das Wasser? Ist das gefährlich?« Jenaveve war ihm gefolgt und drängte sich ängstlich an ihn ran.
    Verwirrt spürte er ihre kleinen Hände, mit denen sie ihn an der Schulter berührte. Zudem machte ihn ihre Nähe nervös. Außerdem glich das Herandrängen nach seinem Empfinden mehr einem Anschmiegen. »Die ersten Wellen sind hinten an der Schräge der Anlage aufgelaufen. Durch die Wucht rauscht das Wasser nach oben und schwappt nun über den Tafelberg nach unten. Ob das gefährlich ist? Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, sonst hätte die Anlage in der Vergangenheit nicht standgehalten.«
    Schweigend beobachteten sie die tosenden Wassermassen, die nicht weit von ihnen als glitzernde Wand nach unten rauschte. Ab und zu geriet die Arack ins Schwanken, als schwere Stöße die Anlage vibrieren ließen. Bei jedem Stoß spürte er, wie Jenaveve sich bei ihm mit der gesunden Hand festkrallte.
    »Äh, ich habe ganz vergessen zu fragen, wie es ihrem Handgelenk geht? Es tut mir leid, dass ich so fest zupacken musste …«
    Das Anschmiegen wurde stärker. Jetzt spürte er sogar ihre Wange an seiner Schulter. Ihm wurde heiß ob dieser Feststellung. Im ersten Moment wollte er etwas abrücken, doch dann er blieb sitzen. Ein klein wenig lehnte er sich sogar an sie an.
    »Ich muss mich entschuldigen«, sagte sie leise und rieb mit ihrer Hand über seinen Arm. »Ich habe vergessen, mich bei dir zu bedanken. Du hast mir das Leben gerettet. Ich wäre da vorne bei dem Fenster fast über die Kante gerutscht. Es geschah so schnell. Plötzlich hat mich ein Sog erfasst und mich weggezogen. Ich habe mich herumgeworfen und versucht, mich am Boden festzuhalten, aber er war glatt und gleichzeitig scharfkantig. Der Protec und die Handschuhe sind völlig zerschnitten.« Sie hielt demonstrativ ihren rechten Handschuh hoch und begann zu lachen. »Den muss ich auf die Verlustliste setzen. Sternberg wird toben.«
    Bevor Werfel sich über ihr plötzliches Duzen wundern konnte, wurde er von ihr umarmt und leidenschaftlich geküsst. Überrascht schob er alles Abwehrverhalten zur Seite und erwiderte schließlich ihre Küsse. Die Situation war schon ungewöhnlich genug. Warum sollte er sie nicht einmal im Leben von einer besseren Seite erleben.
        
     

12
    f k  =  Katastrophenfaktor Killerimpakte
     
    Caitlyn Mulholland saß in ihrem Büro, umgeben von den zahlreichen Frames, auf denen die aktuellen Bilder der abschließenden

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