Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Kehle des Mannes gezielt. Doch in diesem Moment schlug er die Augen auf und packte ihren Arm, drückte so fest zu, dass sie das Messer nicht mehr halten konnte, und schleuderte sie von sich. Sternglanz stieà einen Schrei aus, während sie auf die andere Seite der Kammer flog.
Der Mann schloss die Augen wieder, und sein Arm sank schlaff herab; er hatte erneut das Bewusstsein verloren.
Darmos Eisenhand blinzelte. Verstört fuhr er sich über die Augen, als wolle er einen Nebelschleier verscheuchen. »Was ist da gerade passiert?« Langsam wandte er sich Sternglanz zu, die sich zitternd hochrappelte und sich den Arm hielt.
»Tötet ihn!«, wiederholte sie anklagend. »Seine Art hat nur den Tod im Sinn!«
Die Drakhim, die am Eingang Wache hielten, griffen sofort zu den Schwertern. Auch Buldrs Hand fuhr an den Gürtel.Â
Goren blickte Sternglanz fassungslos an. Es war nicht ihre Schnelligkeit gewesen, die ihn erstaunte, denn er erlebte sie nicht zum ersten Mal. Als Sternglanz noch der Schweigsame gewesen war, hatte sie diese Fähigkeit und vor allem ihre körperliche Stärke trotz ihres kleinen, zierlichen Körpers bereits demonstriert. Aber ihn erschütterte ihre plötzliche Wildheit und vor allem Mordlust. So hatte er sie noch nie erlebt. Sternglanz war nie zuvor gewalttätig gewesen; er hätte es ihr auch nicht zugetraut. Unbewusst rückte er von ihr ab, von plötzlichem Zweifel durchdrungen.
»Niemand wird hier getötet«, sagte der Herr von Drakenhort streng. »Du kannst von Glück reden, Mädchen, dass sich der Mann offensichtlich trotz seiner schweren Verletzungen immer noch sehr gut selbst verteidigen kann. Ansonsten wäre es dir jetzt schlecht ergangen. Niemand greift in Drakenhort ohne meine Erlaubnis oder meinen Befehl zur Waffe.«
»Aber versteht Ihr denn nicht?«, rief sie verzweifelt. »Er ist ein Kriegerfürst aus der Kaste, die nur für Krieg und Mord lebt! Sobald er wieder aufstehen kann, wird er sein Schwert nehmen und blutige Ernte halten, solange, bis keiner mehr von euch lebt! Er kann nicht aufgehalten werden ...«
Menor ging zu ihr und legte den Arm um ihre bebenden Schultern. »Beruhige dich, Sternglanz«, sagte er sanft. »Ich weiÃ, du hast keine guten Erinnerungen an dein Volk, aber verdamme nicht einen Mann nur seines Ursprungs wegen! Das haben wir bei dir auch nicht getan, wenn du dich erinnerst.«
»Bring sie raus, Menor«, befahl Darmos. »Sieh zu, dass sie sich wieder beruhigt. Und ihr anderen, ihr verlasst ebenfalls die Kammer, mit Ausnahme von Marela, Goren und mir. Dieser Mann braucht Hilfe, und wir werden sie ihm nicht vorenthalten. Wir werden weitersehen, wenn er wieder sprechen und uns seine Geschichte erzählen kann. Dann wissen wir, ob er als Gast oder als Gefangener behandelt wird.«
Buldr Rotbart behielt die Hand am Gürtel. »Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr tut«, sagte er mit seiner grollenden Stimme. »Zumindest solltet Ihr ihn nicht leichtfertig in einem offenen Raum lassen, sobald er versorgt ist.« Er nickte Menor und Sternglanz zu. »Kommt, wir gehen.«
Goren sah ihnen nach, hin- und hergerissen, was er tun sollte. Aber sein GroÃvater hatte deutlich gemacht, dass er seine Anwesenheit wünschte.
»Merkwürdig ist es schon, dass er ganz allein hier ist«, murmelte er.
»Eben deswegen müssen wir erfahren, was geschehen ist.« Darmos beugte sich über den Tisch. »Kannst du uns bereits etwas sagen, Marela?«
Während des Disputes hatte die Heilerin den Nyxar aus seiner Rüstung geschält, die Kleidung aufgeschnitten und angefangen, seinen Körper notdürftig mit einem Schwamm zu reinigen, um festzustellen, wo und wie tief er verwundet war. Sie seufzte. »Es sieht noch schlimmer aus, als ich vermutet habe. Sein Körper ist übersät mit Hieb- und Stichwunden, ich glaube, auch ein paar Pfeilwunden sind dabei. Und er wurde mehr als einen Tag von dem Pferd über die Steppe geschleift. Sie haben ihn festgebunden, um ihn auf diese grausame Art zu Tode zu bringen.«
»Beides ist fehlgeschlagen, bei ihm wie bei dem Pferd«, bemerkte Darmos. »Das allein ist schon Grund genug, ihn zu pflegen. Einen solchen Kämpfer findet man selten.«
»Denkst du, wir müssen ihn fesseln? Oder irgendwie magisch binden?«, fragte Goren.
»Nein«, antwortete Marela. »In seiner gegenwärtigen Verfassung ist er zu
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