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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Kekses auf, und da wurde es ruhiger. Sein Hals wurde lang und länger, seine Samtlippen spitz. Vorsichtig nahm es den Keks aus Gorens Hand. Während es kaute, wagte Goren es, seinen Hals zu berühren, von da aus den Kopf. Dann griff er behutsam nach einem Zügel, das Tier weiterhin streichelnd und beruhigende Worte murmelnd. Schließlich seufzte das Pferd tief, entspannte sich und ließ den Kopf sinken, als Geste der Unterwerfung, aber auch des Vertrauens. Es spürte, dass seine Qualen nun vorüber waren, dass ihm geholfen würde.
    Â»Nimm ihn«, sagte Goren zu Menor, der hinter ihm stand, und wandte sich dem Reiter zu, von dem nicht viel mehr als ein blutiges Bündel übrig geblieben war. Es war momentan nicht zu erkennen, zu welchem Volk er gehörte, da er einen Helm mit Vollvisier trug. Gemeinsam mit Buldr kniete Goren bei dem Verletzten nieder. Während der Zwerg die Fesseln um die blutigen Handgelenke durchschnitt, suchte der Drakhim nach der Halsschlagader.
    Eine Weile fühlte er still, dann meldete er: »Er lebt.«
    Durass, Hauptmann der Wache, kam hinzu. »Hier in unmittelbarer Umgebung sind keine Spuren eines Kampfes. Nach dem Zustand des Pferdes zu urteilen, ist es länger als einen Tag unterwegs. Ein Wunder, dass der Mann das überlebt hat!«
    Goren meinte zweifelnd: »Das ist nicht so sicher. Sein Herz schlägt zwar noch, aber wir können nicht erkennen, wie schwer seine Wunden sind. Buldr, meinst du, du kannst ihn tragen?«
    Â»Selbstverständlich«, antwortete der rotbärtige Zwerg. »Allerdings werden seine Beine auf dem Boden schleifen, denn er ist ein ziemlich großer Kerl.« Er packte den Verwundeten und hob ihn tatsächlich mit Leichtigkeit hoch; die körperliche Stärke der Zwerge war nicht nur eine Legende. Ein Drakhim stellte sein Pferd bereit, auf das sie zu dritt den bewusstlosen Krieger hievten und vorsichtig festbanden, damit er nicht herunterstürzte. Langsam machten sie sich auf den Rückweg.

    Marela die Sanfte und Sternglanz erwarteten sie zusammen mit Darmos Eisenhand in der Kammer der Heilung, die vollgestopft war mit allen möglichen Utensilien zur Untersuchung und Behandlung, Regalen mit Büchern über Heilformeln, Verbandsmaterial, Gläsern, Flaschen, Töpfen und Schalen voller Kräuter, Pulvern, Salben und Ölen. Auf einem Tisch an der Wand stand eine Destillierapparatur, und auf kleiner Flamme über einem Kohlebecken siedete Wasser. Über dem Kaminfeuer waren zwei verschiedene Kessel aufgehängt, in denen würzig und scharf riechende Flüssigkeiten dampften. Überall hingen Kräutersträuße von der Decke herab und verbreiteten einen seltsam tröstlichen Duft. 
    Â»Auf den Untersuchungstisch, macht schon!«, wies die Heilerin die schwer schleppenden Drakhim an. Vorsichtig legten sie den Verwundeten auf den Tisch. Marela betrachtete ihn und schüttelte den Kopf. »Bei allen Quacksalbern, das sieht schlimm aus. Ich fürchte, wir müssen ihn aus der Rüstung schneiden, das ist alles unrettbar miteinander verklebt und verhakt.« Sie näherte sich dem Kopf. »Zuerst den Helm, damit er freier atmen kann und wir vor allem wissen, mit wem wir es zu tun haben.« Sie tastete den schlammverkrusteten Helm ab, fand die Schließen und musste eine Weile stochern und kratzen, bis sie sie öffnen konnte.
    Â»Gleich werden wir es wissen«, brummte Darmos Eisenhand. Er war nicht weniger neugierig als Goren und die Anderen, die sich in der kleinen Kammer drängten.
    Langes, schwarzes Haar fiel auf den Tisch herab, bleiche Haut und lange, spitze Ohren kamen zum Vorschein. Ein hartes, markantes Gesicht mit hohen Wangenknochen und einer scharfrückigen Nase.
    Â»Ein Nyxar!«, stieß Buldr überrascht hervor. »Das ist ein schlechtes Zeichen, denn sie sind selten allein unterwegs.«
    Sternglanz berührte das linke Schulterstück und sprang zurück, als eine Dreckkruste herabfiel und silberne Rangabzeichen freilegte. »Ein Kriegerfürst! Tötet ihn, tötet ihn sofort!«, keuchte sie. Sie zückte ihr Messer im Verlauf eines Lidschlags und stürzte sich auf den Verwundeten. Dabei war sie so schnell, dass keiner ihr folgen, geschweige denn sie aufhalten konnte, nicht einmal Marela, die am dichtesten bei dem Nyxar stand.
    Bevor einer der Anwesenden begreifen konnte, was da geschah, stieß Sternglanz zu, die Spitze des Messers auf die

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