Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
wie?«
»Ich bin nur Sternglanz«, sagte sie kühl.
Buldr packte seine Schulter und schüttelte sie. »Hör mal, Chadwick, nun dreh nicht durch. Glaub es mir, da drauÃen, auÃerhalb dieser Mauern des Gasthauses, auÃerhalb von Arkenstein, gibt es eine groÃe Welt! Dort passieren die Geschichten, die Aldridge uns erzählte! Denk doch einmal nicht nur an deine Kochtöpfe und die Einnahmen! Jeden Tag hörst du solche und ähnliche Geschichten von deinen Gästen, die kannst du doch nicht einfach abtun!«
»Tu ich ja gar nicht.« Chadwick räusperte sich. »Aber du musst doch zugeben, dass das nichts Alltägliches ist, was du mir hier auftischst, Buldr. Und ich sehe dich immer noch rotwangig und herzklopfend an Stumpens Lippen hängen. Du warst schon immer ein Romantiker, deshalb fällt es mir schwer zu glauben, dass ... ausgerechnet du ...«
»Wer das Abenteuer sucht, wird es finden«, versetzte Buldr. »Aber jetzt ernsthaft: Wo könnte ich Informationen finden, die etwas über den Verbleib der Rüstung Silberfeuer aussagen?«
Chadwick stand auf. »Nicht in diesem Gasthaus, es sei denn, du versuchst dich an meinem versoffenen Bruder, der schon seit Jahren kein vernünftiges Wort mehr herausgebracht hat. Das Einfachste wäre natürlich, Ruthart selbst zu fragen â aber halt!« Er schlug sich scheinbar überrascht gegen die Stirn. »Der ist ja schon seit hundert Jahren verschollen und tot. Welch ein Pech!« Kopfschüttelnd polterte er die Treppe hinunter.
»Mein alter Freund ist sehr bodenständig«, murmelte Buldr. Er gab sich einen Ruck und sah auf. »Und jetzt werde ich mir Aldridge vorknöpfen. Du wirst sehen, Goren, noch vor morgen früh weià ich, wo wir suchen müssen. Vertrau mir.«
»Was sollen wir derweil tun?«
»Kein Aufsehen erregen, wennâs recht ist. Nutzt am besten die Zeit zum Schlafen; wer weiÃ, was uns als Nächstes erwartet. Morgen früh besprechen wir uns beim Morgenmahl.«
»Was ist mit dem Gepäck?«, fiel es Goren ein.
»Das ist schon lange auf eurem Zimmer, Chadwick ist sehr umsichtig. Er hat auch die Zimmerschlüssel.« Buldr stand auf. »Wünscht mir Glück. Bis morgen.« Er ging die Treppe hinunter zu Aldridge, der immer noch zusammengesunken auf dem Fass hockte und schnarchte. Er weckte ihn unsanft und zerrte ihn hoch. Dann verschwand er mit ihm aus dem Gasthaus.
Goren und Sternglanz sahen sich noch ein wenig in Arkenstein um, solange es Tag war. »Es stimmt tatsächlich, man sieht nirgends Zwergenfrauen, nicht einmal hier«, stellte der junge Drakhim schlieÃlich fest. »Sie halten also auch die verheirateten Frauen hinter verschlossenen Türen.«
»Anscheinend erheben sie die Liebe noch höher als ihr«, meinte Sternglanz achselzuckend.Â
Fast herablassend, fand er, als hielte sie sich wiederum darüber erhaben. Das ärgerte ihn.
»Ein Leben ohne Liebe, Sternglanz, was ist das schon? Erst recht würde ich keinen Bund mit einer Frau eingehen, die ich nicht liebe. Ich weià nicht, warum du so sehr danach strebst ... nein, das ist falsch, ich kann es mir denken, und ich kann es vielleicht sogar ein wenig verstehen. Aber richtig ist es deswegen trotzdem nicht.«
»Ach ja?« Sie blieb stehen und funkelte ihn an. »Erkläre dich mal genauer!«
Goren blieb ebenfalls stehen und nutzte es aus, dass er um mehr als einen Kopf gröÃer war als sie, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Du versteckst dich hinter dem Dasein als Nyxar, weil es eine bequeme Ausrede für dich ist, keine Gefühle zeigen zu müssen! Vielleicht schämst du dich deiner menschlichen Hälfte, ich weià es nicht. Aber eines weià ich: Du kannst nicht verleugnen, was du bist, und je mehr du dich darin versteifst, nichts zu empfinden und dich nur von deinem Verstand leiten zu lassen, desto einsamer und unglücklicher wirst du! Gewiss, wenn man Gefühle hat, können diese verletzt werden, und wenn man jemanden liebt, der einem das Herz bricht, ist es grausam. Aber man überlebt es! Und dann macht man weiter. Ich kann mich an einem Sonnenaufgang erfreuen, und an der Nähe meiner Freunde. Ich will mich nicht vor allen Anderen verstecken, nur weil ich Angst habe, sie könnten mich verletzen! Das können sie nur, wenn ich es zulasse. Und wenn schon! Dann bin ich eben nicht vollkommen. Aber ich
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