Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
rutschte das Herz in die Hose, als er gerade unterwegs zu seinem Bruder war und plötzlich am Arm gepackt und in eine Seitengasse gezerrt wurde. Bevor er schreien konnte, wurde ihm die Hand vor den Mund gehalten, und er hörte Schattenwanderer in sein Ohr zischen: »Still, Junge, ich bin es.«
    Korben entspannte sich und klopfte seine Kleidung ab, als Schattenwanderer ihn losließ. »Warum erschreckt Ihr mich so? Ich dachte, wir wollten uns drinnen treffen!«
    Â»Hast du das Nordtor geöffnet?«, fragte der Kriegerfürst.
    Â»Ich ...«
    Schattenwanderer ergriff ihn vorn am Kragen und hob ihn leicht mit einer Hand an. »Pack dich, Junge, und öffne es! Meinetwegen setze es in Brand. Aber du erledigst das jetzt sofort, denn ich gebe gleich das Signal zum Angriff, und dann darf es keine Verzögerung mehr geben! Hast du verstanden? Andernfalls finde ich dich und schneide dich in hundert kleine Streifen, die ich in der Sonne dörren lasse und dann den Hunden vorwerfe!«
    Â»J-j-ja, Herr«, stammelte Korben schreckensbleich, denn er glaubte jedes Wort. Ein Kriegerfürst der Nyxar war kein Lügner oder Aufschneider.
    Wolfur Grimbold kam hinzu. »Juldir weiß Bescheid. Er wartet auf das Signal und wird angreifen.«
    Â»Sehr gut«, sagte Schattenwanderer grimmig. »Dann wird er für genügend Ablenkung am Südtor sorgen, und die Anderen können in Ruhe das Nordtor passieren.« Er gab Korben einen Schubs. »Pack dich jetzt und erledige deine Aufgabe, du Held!«
    Korben hastete auf die Straße und hörte hinter sich den Schmied sagen: »Hat er etwa immer noch nicht ...« Umso mehr gab er Fersengeld. Ojejeoje , dachte er. O mein ferner Vater, erhöre den Hilferuf deines armen Sohnes, der sich auf einmal zum Helden berufen fühlt, aber in Wirklichkeit das Herz in den Fersen trägt. Mach, dass ich das Tor öffnen kann und trotzdem am Leben bleibe. Warum habe ich auch das Maul aufgerissen, einfach davonmachen hätte ich mich sollen, als es ernst wurde! Hilf mir, wer auch immer du bist, und falls du die Magie beherrschst, halte vielleicht gütigst die Welt für ein paar Augenblicke an, bis ich fertig bin! Wirst du das tun, ja?
    Er hörte ein fernes Zischen und blickte zum dämmrigen Himmel, in den soeben ein Feuerpfeil hinaufstieg, weithin übers Land sichtbar.
    Â»Huiuiui ...«, wimmerte er panisch, »jetzt kommen sie schon die Hügel herab, denn Schattenwanderers Zeichen ist unübersehbar, und es ist noch nichts erledigt ... ich bin tot, ganz bestimmt ... das geht nicht gut aus ...«
    Ohne auf den Weg zu achten, rannte er durch die Straßen Richtung Nordtor, knapp einigen Unfällen entgehend, von Flüchen begleitet. Wenn er zu spät käme, nicht auszudenken, was Schattenwanderer mit ihm anstellte. Und wenn er erwischt wurde, erschlugen ihn Ruorims Schergen. So oder so, er war tot, sein kurzer Höhenausflug als Held bereits beendet, sein Sprung in das Amt des Bürgermeisters noch im Ansatz zu Fall gebracht. Korben weinte fast vor Angst und Hilflosigkeit, er hatte nicht die geringste Idee, wie er unbemerkt das Tor öffnen sollte.
    Doch sein unbekannter Vater hatte ihn wohl erhört, oder sonst jemand, der sich mit dem Knüpfen des Schicksalsfadens gut auskannte. Gerade, als Korben das Tor erreichte, völlig außer Atem und in Schweiß gebadet, erscholl vom Südtor ein Hornsignal, und gleich darauf ein zweites.
    Die Wachen beim Nordtor fuhren herum. »Alarm!«, rief einer. »Das Südtor wird angegriffen! Zu den Waffen, sofort zum Südtor zur Verstärkung!«
    Sie rannten an Korben vorbei, ohne ihn zu bemerken. Der junge Schuhmacher zögerte keinen Herzschlag, die Gunst der Stunde musste er ausnutzen. Er kletterte die Verstrebungen des Tores hinauf und löste den Riegel, der den schweren Querbalken hielt. Er sprang auf das äußere Ende des Balkens, der daraufhin hochschwang, und das hohe Tor ging knarrend auf. Korben rutschte das letzte Stück bis zum Ende des Balkens, sprang dann hinunter und versteckte sich in der Nische neben dem Tor, kauerte sich eng an die Mauer, dem Herzversagen nahe. Sein Kopf hämmerte, in seinen Ohren rauschte es, und er glaubte, seine Brust würde jeden Moment bersten. Dann merkte er, wie der Boden leicht erzitterte.

    Ein Soldat stürmte in das Weiße Pony . Nach ihm betrat eine große, von einem Kapuzenmantel verhüllte Gestalt den Raum und

Weitere Kostenlose Bücher