Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
orksicher gemacht.« Menor huschte an ihm vorbei, holte den Schlüssel von dem toten Wächter und schloss in Windeseile alle Verliese auf. Die Gefangenen darin krochen mit groÃen, ängstlichen Augen heraus, leise flüsternd, noch ungläubig, tatsächlich frei zu sein. »Nun verschwindet schon!«, zischte Menor sie an und zeigte ihnen den Weg durch den Ausgang der Totentransporte in die Seitengasse.
In diesem Moment ertönte drauÃen der Alarm, und das Chaos brach in der Stadt aus.
»Was geht hier vor sich?«, fragte Hag verwundert.
»Die Befreiung Vorbergs, was sonst?«, antwortete Menor fröhlich. »Schattenwanderer macht keine halben Sachen, so viel steht fest.«
»Dann lasst uns mal von hier verschwinden«, schlug Wolfur vor. »Es wird uns niemand aufhalten, die Soldaten haben jetzt anderes zu tun.«
Menor schüttelte den Kopf. »Ich gehe nicht ohne Weylin.«
Der Ork starrte ihn an. »Was macht dich so sicher, dass sie noch lebt?«
»Ich weià es einfach. Sie ist irgendwo hier im Gebäude. Und wenn ich jedes einzelne Zimmer durchsuchen muss, aber ich muss sie finden!« Menor der Dünne hatte noch nie so entschlossen gesprochen und eine unnachgiebige Haltung gezeigt.
»Aber was machst du, wenn du Ruorim begegnest? Du bist ihm nicht gewachsen!«, versuchte Wolfur ihn zur Vernunft zu bringen.
»Mir wird schon was einfallen«, sagte Menor hartnäckig. »Geht jetzt, ich komme zurecht, ich war schlieÃlich ein Dieb. Solche Situationen sind mir nicht neu, auch wenn ich noch nie eine Elfe gestohlen habe.«
»Geh, Wolfur«, sagte Hag zu dem Ork. »Ich bleibe bei Menor.«
»Ihr seid beide verrückt«, bemerkte der Schmied. »Aber gut, es ist eure Entscheidung. Ich jedenfalls will mit Ruorim nichts zu tun haben. Er ist ein böser Magier, und wer weiÃ, was er mit mir anstellt. Nehmt wenigstens die Waffen der Wächter da mit!«
»Was nützen die uns, wenn Ruorim uns verflucht?«, meinte Menor, aber Hag hob zwei Schwerter auf und zog die Messer aus den Gürteln.
Wolfur Grimbold schüttelte den Kopf. »Tapfere kleine Menschen, aber total irre.« Er streckte seine mächtige Hand aus und tätschelte sie sanft. »Ich würde euch gern lebend wiedersehen, meine Kleinen. Falls ihr zur Vernunft kommt â ich bin irgendwo drauÃen in der Stadt und erledige ein paar Schergen.« Er drehte sich um und stampfte hinaus.
»Was ist denn da los?« Ruorim fuhr hoch, verlieà das Bett und griff nach seiner Kleidung. Er schloss gerade den Schwertgürtel, als Enart Beidhand ohne Anmeldung in sein Gemach stürmte.
»Drakhim von Drakenhort, Ruorim! Sie greifen uns an! In der ganzen Stadt wird gekämpft!«
»Ich höre es.« Vor allem hörte er das Horn zum zweiten Mal. »Und ich bin sehr ungehalten über diese Störung.« Er ging auf den Balkon hinaus und verschaffte sich einen Ãberblick.
Sein Vertrauter hatte nicht übertrieben. Die ganze Stadt war in Aufruhr. In jeder StraÃe, jeder Gasse wurde gekämpft. Immerhin waren sie noch nicht bis zum Bürgermeisterhaus vorgedrungen, aber das war nur eine Frage der Zeit.
»Mein Sohn?«, fragte Ruorim.
»Nein, er scheint nicht dabei zu sein.«
Der Schlächter wandte sich dem Mann zu. »Eine Schar Drakhim greift uns an, und er ist nicht dabei? Wer führt diese Leute an?«
Enart Beidhand zögerte. Er, der keine Angst kannte, hatte nun Furcht, fortzufahren. Als er das gefährliche rötliche Flackern in Ruorims gelbem Wolfsauge sah, stieà er hervor: »Schattenwanderer.«
» Was? « Ruorim drehte sich der Stadt wieder zu. »Es ist einfach nicht möglich, wie viele Leben dieser Bastard hat«, murmelte er. Nadel hatte ihm versichert, dass Schattenwanderer unmöglich überlebt haben konnte. Das Grimoire war wohlbehalten bei dem Elfenmagier eingetroffen. »Nun ist er also wieder an der Reihe. So geht es immer. Diese Welt ist einfach zu klein für uns beide.«
Enart Beidhand lockerte seine steife Haltung ein wenig, als er merkte, dass Ruorim ihn nicht für diese schlechte Nachricht misshandeln würde. »Er hat eine Truppe in einem Gasthaus aufgerieben, während seine Leute von zwei Seiten angegriffen haben.«
»Drakhim also.« Ruorim rieb sich den langen Schnauzbart. »Du willst mir erzählen, da unten kämpft Drakhim gegen Drakhim, und die
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