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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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ausgehöhlt worden zu sein. Sie erstreckte sich über mindestens acht Etagen. Tageslicht fiel durch künstliche Kamine und natürliche Felsspalten herein. Viele behauene Stufen, aber auch Holzleitern, steinerne Stege und Hängebrücken in vielfacher Verzweigung und verwirrender Anzahl hielten alle Verbindungen weitgehend kurz. Goren stand sprachlos angesichts der vielen Minenstollen, die in das Gestein getrieben waren. Alte, tausendemale auf quietschenden Rädern hin- und hergeschobene Loren standen oder lagen halb zerfallen herum, Abraumhalden fanden sich ebenso wie tiefe Gruben, teils mit Wasser gefüllt. Schwarzverkohlte Gießereien und gewaltige Essen mit riesigen Blasebälgen, die nur noch von an Räder gespannte Esel oder Ochsen, die ewig im Kreis laufen mussten, betrieben werden konnten. Sammelbehälter, Halterungen, Haken für Waffen und Rüstungen waren immer noch vorhanden, ebenso die bis zu einer halben Meile langen Ketten und Verankerungen für schwere Lasten. Auf einer Seite, auf der dritten und vierten Etage, waren Felsenwohnungen eingelassen, und darüber lagen weitere Werkstätten, für die Feinbearbeitung von Edelmetallen, zur Herstellung von Schmuck und Geschmeide.
    Um sich alles genau anzusehen, würden Tage vergehen, schätzte Goren staunend. So etwas hatte er noch nie gesehen; wie beeindruckend musste es erst gewesen sein, als alles noch in Betrieb gewesen war! Vor Gorens geistigem Auge entstand ein Bild aus alter Zeit, und er sah Feuer in den Essen, glühendes Metall, das in den Gießereien in Formen floss, und hunderte Zwerge, die Gesichter rußgeschwärzt, nur mit Lederschürzen bekleidet, die in lähmender Hitze schwer arbeiteten. Er sah, wie Erze in den Loren aus den Tiefen der Stollen herausgeschoben wurden, sortiert und weitergeleitet. Er sah kleine, stämmige Esel und Ochsen, die unermüdlich das Rad drehten; und die Goldschmiede mit kunstfertiger Hand über hauchfeinen Goldplättchen gebeugt, die zu feinem Damenschmuck verarbeitet wurden.
    Â»Wo sollen wir die Rüstung suchen?«, fragte Sternglanz in den verzauberten Moment, als Goren, und Buldr nicht weniger, in kindlichem Staunen in dieser fernen alten Welt verharrten.
    Die beiden Männer kamen erst langsam wieder zu sich und erinnerten sich daran, weswegen sie hier waren. Suchend blickten sie sich um, und Buldr musste zugeben, dass er es sich einfacher vorgestellt hatte. Er hatte nicht geglaubt, dass die alte Binge so groß sein würde, fast wie ein Berg.
    Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich aufzuteilen und auf den glücklichen Zufall zu hoffen, der sie in die richtige Richtung führen würde.

    Goren war sicher, dass sich die Rüstung, wenn überhaupt, nur in einem verborgenen Raum befinden konnte, dessen Zugang vielleicht ebenso versteckt war wie der Nebeneingang zur Binge. So viele Möglichkeiten gab es aber zumindest auf der untersten Ebene nicht; also musste diese Geheimkammer irgendwo noch tiefer im Berg liegen.
    Â»Buldr, gibt es hier auch so etwas wie einen Zeremonienraum?«, wandte er sich an den Zwerg. »Und was ist mit den Zwergen geschehen, die hier starben?«
    Buldr kratzte sich den Bart. »Ich bin sicher, dass sich hier so etwas finden lässt. Und vermutlich gibt es auch eine Gruft für hochrangige Krieger, wenn nicht Könige, denn dies ist ein angemessener Ort, um bestattet zu werden.«
    Â»Und wo würdet ihr das anlegen?«
    Buldr überlegte. »Möglichst nah dem Licht«, sagte er schließlich und deutete nach oben. »Die oberste Etage, um ungestört zu ruhen, weit genug entfernt von allem und in Dunkelheit versunken, und doch noch dabei.«
    Goren nickte. »Dort oben sollten wir suchen.«
    Während Buldr und Goren lieber einen sicheren Umweg über Steinstufen in Kauf nahmen, erklomm Sternglanz steile, wacklige Holzleitern und wagte sich auch auf brüchig aussehende Hängebrücken.
    Es war ein anstrengender Weg nach oben, doch schließlich erreichten sie die letzte Etage und betraten einen Gang, der aus der Binge hinausführte, noch tiefer ins Gebirge hinein. Die Luft hier oben war sehr viel frischer und wärmer als unten, und das in breiten Strahlen einfallende Tageslicht war tröstlich für Goren. Land und Himmel dort draußen schienen schon zum Greifen nahe.
    Buldr wies auf Runensymbole, die in die Felswände eingeritzt waren. »Wir sind auf dem richtigen

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