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Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Sekunden im Wagen, Steve«, flüsterte ich. »Ich dachte an dich — und
drückte mit meinem Fuß das Gaspedal durch !«
    Ich
hielt Della den Hörer hin, so daß sie das animalische Wimmern am anderen Ende
der Leitung vernehmen konnte.
    »Wer ist das ?« flüsterte sie erregt.
    »Einer
von Rod Blanes alten Busenfreunden«, sagte ich, die
Hand über der Sprechmuschel. »Von der Sorte, die glaubt, alle Frauen seien eine
Schmutzkonkurrenz.«
    »Einer
von diesen?« Sie nickte leicht, und dann wurde ihr Gesicht starr. »Mit Rod?«
    Ich
nickte. »Der goldene Junge!«
    Das
Wimmern hatte ein wenig nachgelassen, und so nahm ich meine Hand von der
Sprechmuschel. »So viele zauberhafte Augenblicke des Erinnerns, Steve ?« flüsterte ich. »Sommertheater? Monica King? Ich lache
noch immer, wenn ich mich daran erinnere, wie du sagtest, bei einem solchen
Frauenzimmer müßte ich so tun, als handle es sich um Liebe, aber wir müßten
alle dem Theater unsere Opfer bringen! Wie war übrigens meine Beerdigung,
Steve? Du bist natürlich hingegangen ?«
    »Hören
Sie auf !« sagte Douglas mit verzweifelter Stimme. »Wer
immer Sie sein mögen, hören Sie auf! Sie wissen nicht, was Sie mir antun !«
    »Ich
muß jetzt gehen, Steve«, flüsterte ich. »Aber keine Angst — ich komme wieder.
Was für ein wundervoller Gedanke für dich, Steve — daß jedesmal ,
wenn das Telefon klingelt, dein alter Freund Rod Blane am Apparat sein kann!«
    Ich
legte auf, blickte in Dellas verwundertes Gesicht und grinste. »In Vollmondnächten
schnappe ich manchmal über !« erklärte ich. »Ich habe
das starke Empfinden, als ob Sie niemals wieder einen dieser Anrufe bekommen
würden, Süße. Von nun an ist es Douglas, der es mit der Angst zu tun bekommt !«
    »Himmel,
ist das herrlich, Rick !« Sie wandte mit einem Ruck den
Kopf ab. »Was, glauben Sie, kommt dabei heraus, wenn eine Schauspielerin einer
unplanmäßigen Gefühlsreaktion unterliegt ?« Ihre Stimme
klang leicht erstickt. »Daß sie ihre Fassung verliert ?«
    »Oder
ihr Schuldgefühl ?« sagte ich leise.
    Sie
erstarrte einen Augenblick, dann ging sie schnell durch das Zimmer in Richtung
des Korridors, »Sie werden mich entschuldigen müssen, Rick«, sagte sie laut.
»Ich fühle mich plötzlich völlig erschöpft. Schenken Sie sich noch ein Glas
ein, wenn Sie gern mögen .«
    Sie
überquerte mit demselben hastigen Schritt den Korridor, und gleich darauf hörte
ich, wie die Tür ihres Schlafzimmers zuschlug. Ich schloß daraus scharfsinnig,
daß so ziemlich der letzte Mensch, den sie im Augenblick im Haus haben wollte,
ich war. Ich humpelte steif hinaus und zu meinem Wagen hinunter, wobei mir
einfiel, daß ich mir vor meiner Rückkehr nach Hause noch eine kleine Fahrt
vorgenommen hatte, also war Dellas plötzlicher Rückzug in ihr Bett vielleicht
nicht das Schlechteste gewesen.
    Etwa
eine halbe Stunde später hielt ich an der Tankstelle, an der auch Rod Blane am Tag seines Todes gehalten hatte, und ließ mir
Benzin einfüllen. Dann fuhr ich die Straße an der Schlucht entlang gemächlich
auf die unheilvolle rechtwinklige Kurve zu.
    Auf
der einen Seite lief ein weißer Schutzzaun entlang und dahinter lag in die
Schlucht hinabführend der Steilhang. Ich hielt fortgesetzt Ausschau nach einer
Abzweigung an der anderen Seite der Straße, fand aber bis zu der bewußten Kurve
keine.
    Wenden
hätte an dieser Stelle Selbstmord bedeutet, und so fuhr ich bis zu einer
sicheren Stelle um sie herum, an der dies möglich war. Da, wo die scharfe Kurve
wieder in eine gerade Strecke überging, stieg die Straße etwa vierhundert Meter
lang ziemlich steil an und wurde danach wieder eben. Etwa fünfzig Meter vor dem
höchsten Punkt entdeckte ich einen Fahrweg und bog ein.
    Ich
blieb einen Augenblick lang sitzen, zündete mir eine Zigarette an und überlegte
verdrießlich, daß meine Lieblingstheorie über Blanes Tod völlig von der Möglichkeit abhängig gewesen war, daß es zwischen der
Tankstelle und der rechtwinkligen Kurve eine Abzweigung gab. Hol’s der Teufel — ich zuckte innerlich die Schultern —,
wenn eine Theorie geplatzt ist, kann man sich immer noch eine andere ausdenken!
Ich wendete den Wagen und blieb dann wieder an der Einbiegung stehen, um auf
den Verkehr zu achten. Auf der einen Seite kam nichts, und so wandte ich
mechanisch den Kopf, um auf die gegenüberliegende Seite zu blicken — und mein
Blick fiel auf die steil abfallende und zu der Kurve zurückführende Straße. Ich
blieb sitzen und

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