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Dramocles

Dramocles

Titel: Dramocles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Kupferkessel aufzustellen und ein Festmahl vorzubereiten. Als das geschehen war, zog er die Schädelbrecher aus der vordersten Linie zurück und führte sie tief in den Rauhland-Wald.
    Die Monogothen verfolgten sie, doch ihr Weg führte durch das Vanir-Lager, und sie sahen das köstlich duftende Fleisch in Den Kupferkesseln und rochen die Berge von gekochten Kartoffeln mit cremigem Meerrettich und Petersilie. Das war zuviel für sie, denn zu Hause bekamen sie nur in Schweinefett gebratene Hot Dogs zu essen. Mit einem einzigen Aufschrei stürzten sich die Monogothen auf die duftenden Delikatessen. Bis es den Hauptleuten gelang, wieder für Ordnung zu sorgen, hatten sich die Vanir längst tief in die Wälder von Rauhland zurückgezogen.
    Stiernacken führte seine Soldaten in eine riesige Kalksteinhöhle, die unter einem Zedernwald verborgen war. Er befahl seinen Männern, daß sie sich hinlegen und es sich bequem machen sollten. Dann sprach er eine Zauberformel des Old Magick, durch die das gesamte Heer in Schlaf versetzt wurde. Als dies geschehen war, befahl Harald, den Eingang der Höhle zu verschließen. Und so schliefen und schliefen die Berserker bis auf den heutigen Tag.
    So lautete die Geschichte, die Haldemar Vitello erzählte, während sie in den Wald von Rauhland ritten. Und Vitello war sehr erstaunt und fragte, wie der Krieg zwischen den Monogothen und den Vanir ausgegangen sei. Haldemar erzählte ihm, daß diese überlegenen Krieger sich trotz ihrer scheinbaren Zähigkeit als anfällig für die Krankheiten der Zivilisation erwiesen. Eine Epidemie der Maul-und-Klauen-Seuche rottete die Monogothen bis auf den letzten Mann aus, und die Vanir konnten sich bald wieder auf ihrer Welt ausbreiten.
    »Und die Schädelbrecher-Brigade?«
    »Sie schlafen immer noch«, sagte Haldemar. »Sie sind genau die Soldaten, die wir brauchen.«

24
    Im Wald hörte man das Rascheln kleiner Tiere und Vogelstimmen. Fahles Sonnenlicht schimmerte durch das Gewirr der Zweige. Vitello konnte den durchdringenden Schrei des Moviolavogels hören, eines Bewohners der Baumwipfel, dessen Ruf wie »Ida Lupino, Ida Lupino« klang. Haldemar ritt neben Vitello, und mehrere Angehörige der königlichen Leibwache folgten dichtauf. Bald kamen sie zu einer Lichtung, und auf der Lichtung stand ein hochgewachsener Mann, der ganz in Grün gekleidet war. Das war der alte Feistfuß, der Bewacher des schlafenden Heeres.
    »Sie sind dort drüben«, sagte Feistfuß und strich sich sein rotbraunes Haar aus der Stirn. Seine Augen funkelten.
    Der ursprüngliche Schlafplatz der Brigade in der riesigen Kalksteinhöhle hatte aufgegeben werden müssen, als Feistfuß Risse im Gestein entdeckt hatte, durch die Kalkwasser auf die Soldaten herabrieselte und sie mit Kalkstein zu ummanteln drohte. Sie umzulagern hatte sich als schwierig erwiesen. Es gab keine Transportunternehmen auf Vanir. Feistfuß hatte sich an Fafnir, den Dämonengnom, und sein Volk gewandt. Die Zwerge schafften es, die schlafenden Soldaten ohne größeren Schaden hinaus auf den Waldboden zu tragen. Lediglich Edgar Blautöter fiel ihnen versehentlich in eine Schlucht.
    Feistfuß schickte dann eine Petition an Hrjod Dugelnas, den Baumeister, und bat, daß dieser hölzerne Schutzdächer bauen solle, beschriftet mit Runen von großer Zauberkraft. Dugelnas war einverstanden, doch er wurde getötet, als er in Snaak eine Kneipe ausraubte. Sein Sohn Bijohn Rundschläger, der Gehilfe des Baumeisters, war aus unbekannten Gründen in den Süden gegangen und nie zurückgekehrt. Und so blieb Feistfuß nichts anderes übrig, als seine Soldaten auf dem lehmigen Waldboden schlafen zu lassen. Um sie vor den Waldratten zu schützen, benutzte Feistfuß eine Meute Terrier. Zwei Pfiffe seiner silbernen Pfeife, die er ständig um den Hals hängen hatte, schickten die Hunde an die Arbeit; ein einzelner Pfiff, und sie kehrten zu ihren Freßnäpfen zurück. Nach drei weiteren Pfiffen tauchte ein Schwarm von Chichi-Würmern auf; die sich verteilten und alle Häufchen fraßen, die die Terrier hinterlassen hatten. So herrschte ein natürliches Gleichgewicht, und alles blieb sauber und hygienisch.
    Wenn die Tagesarbeit erledigt war, pflegte Feistfuß kleine Lieder zu dichten, wie es die Art der Vanir ist. Eines seiner Lieblingslieder lautete:

    Mein Name ist Feistfuß.
    Ich töte Menschen.
    Ich liebe Frauen mit großen Titten.
    Mein Zahn tut weh.
    Mein Name ist Feistfuß.

    Damit die Berserker in der Schlacht eingesetzt werden

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