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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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Ich begrüßte Josh an der Haustür. Er sah mich mit großen Augen an und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Du siehst wunderschön aus«, sagte er. Seine Stimme klang weich und warm und ein Anflug von Erstaunen schwang in ihr mit.
    »Danke«, sagte ich und fühlte mich mit einem Mal ganz schüchtern. »Du siehst aber auch nicht übel aus.« Tatsächlich sah Josh in seinem grauen Anzug und der weinroten Krawatte sogar sehr gut aus. Auch mit seinem Haar schien er sich sehr viel Mühe gegeben zu haben, damit die Spitzen richtig abstanden. Er nahm meine Hand und zog mich ganz zärtlich zu sich heran. Er küsste mich sanft auf die Lippen und flüsterte mir ins Ohr: »Ich kann’s gar nicht erwarten, mit dir anzugeben.«
    Wir überreichten einander durchsichtige Schachteln, die Blumen enthielten. Rachel half uns, den weißen Strauß an Joshs Revers zu stecken, und ich befestigte die Ansteckblumen – rosafarbene Rosen – an meinem Handgelenk.
    »Ihr seht beide wirklich toll aus!«, sagte Rachel mit aufgeregter, freudiger Stimme. Wenn der ganze Ball so verlief wie dieser Moment, in dem Josh und ich so elegant aussahen und so glücklich miteinander waren, stand uns ein perfekter Abend bevor.
    »Hört mal«, fügte Rachel hinzu, »ich weiß ja, dass wir gleich noch Fotos machen gehen, aber stört es euch, wenn ich schon ein paar knipse, bevor wir fahren?«
    Während Rachel verschwand, um ihre Kamera zu holen, schluckte ich ein aufsteigendes Gefühl des Unwohlseins hinunter. In Kürze würde zum allerersten Mal ein eingefrorenes Bild von mir existieren, das einen ganz bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben festhielt.
    Die nächsten paar Minuten brachte Rachel uns gemeinsam in Position, hielt die Kamera etwa auf Kinnhöhe vor sich und schaute hinein, bevor ein Klicken und ein blitzendes Licht verkündeten, dass das Bild fertig war. Ich stand ganz still, weil ich nicht nervös wirken wollte, und versuchte, die Geschichten über Götzenbilder und gestohlene Seelen, mit denen ich aufgewachsen war, beiseitezuschieben. Plötzlich hielt Rachel inne und sagte: »Oh, Eliza, was mache ich hier eigentlich? Es tut mir so leid!«
    »Ist schon okay. Ich schätze, es gibt für alles ein erstes Mal, was?« Josh sah mich überrascht an. »Noch so eine Sache, die die Amisch nicht tun!«, erklärte ich.
    »Ehrlich?«, fragte er. »Dann war ich also bei deinem ersten Telefonat, deinem ersten Kinofilm und jetzt noch bei deinem ersten Foto dabei? Du bist wirklich eine ganz besondere Freundin.«
    Er streckte die Hand nach Rachels Kamera aus. »Hier«, sagte er, »schau dir das erste Foto an, das je von dir gemacht wurde.« Er hielt mir die Kamera vors Gesicht. Auf dem kleinen Bildschirm sah ich mich selbst in meinem neuen blauen Kleid neben Josh stehen, während wir uns an den Händen hielten und das Lächeln auf meinem Gesicht ein wenig nervös, aber vor allem glücklich wirkte. Ich sah zu ihm hoch. »Danke.«
    Ich war froh über diese erste Fotoerfahrung, denn schon wenige Minuten später fanden wir uns bei Valerie in einem Meer aus Teenagern, Eltern und Kameras wieder. Ein paar der Gesichter kannte ich bereits von der letzten Party, aber alle sahen so anders aus, dass ich nicht alle Namen sofort zuordnen konnte.
    Rachel war zusammen mit Joshs Eltern hergekommen und die drei standen zusammen in einer Ecke des Zimmers. Ich hatte Joshs Eltern schon ein paarmal getroffen. Sie waren sehr freundliche Menschen, und ich konnte verstehen, warum sie so gut mit Sam und Rachel befreundet waren. Sie begrüßten mich herzlich und Joshs Mom nahm mich sogar in den Arm.
    In der nächsten halben Stunde herrschte ein riesiges Durcheinander, in dem scheinbar alle versuchten, jede nur erdenkliche Kombination von Posen einzufangen. Dann trommelten uns die Erwachsenen an der großen geschwungenen Treppe zusammen, und wir stellten uns für ein letztes Gruppenfoto auf den Stufen auf, während die Eltern von unten zu uns heraufblickten und ihre Kameras immer wieder aufblitzen ließen.
    Schließlich war es Zeit zu gehen und wir strömten begleitet von Verabschiedungen, Umarmungen und letzten Sicherheitsbelehrungen der Eltern aus dem Haus. Josh hatte sich den Wagen seines Vaters ausgeliehen – er hatte noch immer nicht genügend Geld zur Seite legen können, um sich ein eigenes Auto zu kaufen – und Valerie und Greg kletterten auf den Rücksitz. Es war nur eine kurze Fahrt bis zur Highschool, aber unsere Aufregung und Vorfreude stieg mit jeder

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