Draußen wartet die Welt
kleine Säckchen, die mit Knoblauchzehen gefüllt zu sein schienen. Josh beugte sich zu mir und versuchte, mir etwas zu sagen. Ich konnte seinen warmen Atem an meinem Ohr spüren. »Das hab ich ja ganz vergessen«, sagte er. »Das Motto des Balls ist ›Vampire‹.«
Jetzt ergab alles einen Sinn. Zu Hause tauschten ein paar meiner Freundinnen heimlich Bücher aus, in denen ein Mädchen sich in einen Vampir verliebte. Ich musste Annie und Kate unbedingt davon erzählen.
Greg winkte uns vom anderen Ende des Raumes zu und wir bahnten uns einen Weg durch die dichte Menschenmenge zu ihm. Er sah in seinem schwarzen Anzug und seiner bunten Krawatte besonders attraktiv aus. Valerie klopfte auf den Stuhl, der neben ihr stand, und ich ließ mich dankbar darauf plumpsen. Sie zeigte auf den Boden, wo sie ihre schwarzen hochhackigen Schuhe hatte fallen lassen, und dann auf ihre Füße, die in Socken steckten. Ich zog meine Schuhe aus und ersetzte sie durch die weißen Socken in meiner Handtasche. Jill und Steve winkten mir von der anderen Seite des Tischs zu.
Greg lehnte sich zu uns herüber. »Hat Rozey euch das Leben schwer gemacht?«
»Ja«, sagte Josh. »Ich musste die Amisch-Karte ausspielen.« Alle lachten, also stimmte ich ebenfalls ein. »Möchtest du tanzen?«, brüllte Josh mir ins Ohr. Ich schaute auf die überfüllte Tanzfläche. Die Pärchen dort tanzten nicht langsam und hielten einander eng umschlungen, wie wir es neulich im Klub getan hatten. Sie wirkten wie eine einzige große Gruppe, die sich vage im Rhythmus der Musik bewegte. Ich sah Josh unsicher an. »Komm schon«, sagte er. »Du kriegst den Bogen ganz schnell raus.«
Ich nahm seine Hand und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche führen, wo wir mit der Menge verschmolzen, unsere Körper dicht aneinandergedrängt. Ich lernte, dass Tanzen auch bedeutete, sich nicht allzu ausladend im jeweiligen Rhythmus der Musik zu bewegen, von einem Fuß auf den anderen zu treten und nur so weit mit den Armen zu schwingen, dass man nicht mit den Tänzern neben einem zusammenstieß. Ich entspannte mich ein wenig. Es war gar nicht so schwer, wie die anderen auszusehen. Dann kam das nächste Lied und alle begannen zu grölen und langsam mit den Händen in der Luft zu klatschen. Sie sahen aus, als ob sie das Lied kannten und ein Teil von ihm sein wollten, und ich wollte das auch. Also hob ich die Hände in die Höhe und klatschte mit.
Wir blieben für mehrere Songs auf der Tanzfläche, und das Tempo der Musik änderte sich immer wieder, während weitere Freunde von Josh zu uns herübertanzten, um ihn zu begrüßen und sich mir vorzustellen. Wir tanzten weiter, während wir uns kurz mit ihnen unterhielten. Ich lächelte jeden Neuankömmling an und versuchte, mir die passenden Namen zu den Gesichtern zu merken, damit ich wusste, wie sie hießen, falls ich ihnen noch einmal begegnete.
Ein Mädchen mit langem, wallendem blonden Haar betrachtete mich von oben bis unten. »Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so anziehen darfst.«
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, aber Josh sprang für mich ein. »Ich finde, dass sie wunderschön aussieht. Wolltest du das damit sagen?«
Das Mädchen tanzte von uns weg, und Josh flüsterte mir zu: »Tut mir leid wegen ihr. Ich hätte dich vor den gemeinen Mädchen warnen sollen.«
Bevor ich Zeit hatte, darüber nachzudenken, wurde das Tempo der Musik langsamer. Das chaotische Durcheinander auf der Tanzfläche entzerrte sich, als sich die Tänzer jeweils zu zweit zusammenfanden und sich die Menge in eine Ansammlung von Paaren verwandelte. Ich schmiegte mich sanft an Josh, der seine Arme um mich schlang, und legte meine Hände in der inzwischen vertrauten Weise um seine Schultern. Seine Hände drückten gegen meinen Rücken und zogen mich näher an ihn heran. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, sog seine Nähe förmlich in mich auf und wünschte mir, dieser Moment möge bis in alle Ewigkeit andauern. Aber das tat er nicht. Ein paar Minuten später war die Musik wieder genauso laut und schnell wie zuvor und die Paare trennten sich wieder voneinander und verschmolzen zu einer großen Menge. Josh schob mich von der Tanzfläche, und wir schlängelten uns zur anderen Seite des Raumes durch, um uns etwas zu essen zu holen.
Wir füllten unsere Teller mit Pasta und Salat, schnappten uns jeder eine herrlich kalte Flasche Wasser und gingen an unseren Tisch zurück. Gelegentlich kamen andere Leute zu uns an den Tisch, und die
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