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Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Arme hoch, als sie über ein Stück Treibholz stolperte und stürzte. Ich hörte ihren Schrei: »Dray Prescot!«
    Ein Reiter streckte einen langen haarigen Arm aus und faßte sie um die Hüfte. Ich warf mich wie ein Wahnsinniger vorwärts. Ich durfte sie jetzt nicht verlieren – so kurz nachdem ich sie wiedergefunden hatte!
    Der Anführer der Reiter zügelte sein Tier, die überlangen Beine des Wesens wirbelten in die Höhe. Sand sprühte auf, das Reittier glitt zurück und hatte dann mit schrillem Wiehern das Gleichgewicht wiedergefunden. Doch schon hatte ich den Steigbügel erreicht. Ich packte den gestiefelten Fuß und zerrte daran, als könnte ich dem Fremden das Bein abreißen.
    Das Katzenwesen schrie auf, und etwas knallte mir auf die Schultern. Ich starrte in die Höhe. Delia stöhnte. Der Reiter warf aufgebracht seine Reitgerte fort und zog ein langes Krummschwert, das er in die Höhe hob. Ich streckte die Hände hoch, packte seinen Arm, drehte ihn herum und hörte Knochen knirschen und brechen. Wieder kreischte das Wesen auf.
    Delia öffnete die Augen; Entsetzen stand darin. »Hinter dir ...«
    Ich wirbelte herum und duckte mich, und das Krummschwert zerteilte die Luft. Jetzt waren sie überall. Schwerter hoben sich zu einem Netz aus Stahl. Wieder griff ich nach dem Wesen, dem ich schon den Arm gebrochen hatte. Es stieß einen pfeifenden Schrei aus und zerrte verzweifelt an den Zügeln seines Reittiers. Das Wesen richtete sich auf die Hinterhand auf und schleuderte mich zur Seite. Einem Schwerthieb ausweichend, sprang ich meine Beute wieder an und klammerte mich an die Hinterhand des Wesens, während sich mein rechter Arm um die Hüfte des Reiters legte und meine Rechte seinen Kopf mit dem pompösen Helm nach hinten zerrte. Ich hörte, wie ich ihm das Genick brach, und schleuderte ihn zu Boden. Dann glitt ich in den Sattel, packte die Zügel und spornte das Biest mit den nackten Fersen an. Es erschauderte, schnaubte und galoppierte los.
    Im nächsten Augenblick kreiselte die Welt um mich in flammenden Funken, und ich sah, wie der Sand auf mich zukam, und einen winzigen Sekundenbruchteil lang spürte ich die Härte der Sandfläche, die mein Gesicht traf.
     
    Sie mußten mich für tot gehalten haben.
    Als ich erschöpft und zerschlagen wieder zu mir kam und mich umsah, lag der Strand still und verlassen da, und nur die jämmerlichen Gestalten des toten Reittiers und des Katzenwesens kündeten von der Tragödie, die sich hier abgespielt hatte.
    Im Augenblick meines Erfolgs, unmittelbar vor der Flucht, hatte jemand das Tier unter mir erstochen. Die Waffe ragte noch aus der Flanke des armen Wesens, ein acht Fuß langer Speer mit Bronzespitze, schwer, aber nicht sonderlich scharf. Es war eine unhandliche Waffe.
    Unter dem Reiter – ich sollte später erfahren, daß die katzengleichen Halbmenschen Fristles genannt wurden – fand ich das Krummschwert. Trotz seines gebrochenen Ellbogens hatte er den Griff der Waffe nicht losgelassen. Als ich ihn aus dem hohen Sattel warf, war er so unglücklich gestürzt, daß die Klinge seinen Körper durchdrungen hatte und nun zwei Handbreit aus seinem Rücken ragte. Sein Blut war geronnen und nachgedunkelt, und einige Fliegen – die es offenbar überall gibt – stiegen bei meiner Annäherung auf.
    Ich drehte ihn mit dem Fuß um, löste seine Hand vom Schwertgriff, setzte ihm einen Fuß auf die Brust und zerrte die Klinge heraus. Dann säuberte ich sie gründlich mit Sand, den es hier im Überfluß gab. Meine Gedanken waren nicht sonderlich klar. Ich hatte keine Lust, die Kleidung des Wesens anzuziehen, also zerschnitt ich das purpurne Leder und machte mir nach Art der savantischen Jagdkleidung ein Lendentuch zurecht; außerdem schnitt ich von seiner Tunika ausreichend Stoff ab und wand ihn mir um den linken Arm. Seine Stiefel paßten mir erstaunlich gut. Ich warf mir das Schwert über die Schulter, dessen Scheide an einem Ledergurt hing, und fühlte mich nun für meine nächste Begegnung mit den Katzenwesen gewappnet.
    Hufschlag erklang im Sand wie eine Folge dumpfer Hiebe. Ich hob das Schwert und wandte mich dem näherkommenden Reiter zu.
    »Lahal!« rief er, als er ziemlich nahe heran war. »Lahal, Jikai.«
    »Lahal«, antwortete ich. Ich wußte inzwischen, was das Wort ›Jikai‹ in seinen verschiedenen Betonungen bedeutete: ›Töte!‹ oder ›Krieger‹ oder ›Eine gute Waffenleistung‹; es bezeichnete noch verschiedene andere verwandte Begriffe, die mit Ehre und

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