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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und sagte: »Zu den Eisfeldern von Sicce mit Magdag und seinen bösen Handlangern!«
    »Darauf trinke ich!« sagte ich und nahm mein Glas.
    Man hatte mir ein hübsches weißes Lendentuch gegeben, und ich hatte meinen Körper eingeölt und mal wieder richtig gut gegessen. Während ich nun mit dem Kapitän den Wein genoß, fühlte ich mich zum erstenmal wieder als Mensch – soweit das möglich war, solange Magdags böse Macht noch nicht gebrochen war.
    Ich machte keinen Hehl aus meinen Gefühlen gegenüber Zenkiren, der mich – wie er meinte – richtig eingeschätzt hatte.
    Mir fielen natürlich die Parallelen auf, die zwischen dem Rot-Grün-Konflikt im Auge der Welt und dem alten Kampf zwischen Esztercari und Strombor bestanden, wenn mir auch die katholischen und islamischen Konflikte der Spätrenaissance ausgeprägter und interessanter zu sein schienen. Auch spürte ich, daß ein solcher Streit um so heftiger war, je mehr die Überzeugungen der Beteiligten einen einzigen Ursprung hatten. Die Völker des Sonnenuntergangs, die eigentlichen Urbewohner des Auges der Welt, hatten eine bemerkenswerte Baukultur gepflegt und den großen Kanal angelegt – und den Damm der Tage, dessen Majestät ich noch nicht erschaut hatte. Sie hatten auch herrliche Städte errichtet, von denen einige untergegangen oder zerstört worden waren, einige aber auch teilweise wieder aufgebaut, die nun den neuen Generationen dienten, die sich von der alten Kameradschaft zwischen Rot und Grün abgewandt hatten.
    »Die niederträchtigen Cramphs von Magdag«, sagte Zenkiren zu mir auf unserer Reise nach Sanurkazz. »Wir wissen, was sie bauen, sie sind davon besessen – es kommt mir fast krankhaft vor.«
    »Sie zerstören damit ihre Kultur, ihr Leben«, sagte ich.
    »Ja! Sie glauben mit jedem neuen Riesenbau Gefallen zu finden bei ihrem schlimmen Herrn, der falschen Gottheit Grodno. Sie berauben ihr Land aller Arbeiter, rauben ihm seinen Reichtum. Immer weiter müssen sie ausschwärmen und ihre Vorräte an Menschen und Vermögen gewaltsam auffüllen.«
    »Ich habe in Magdag eine Farm gesehen, eine Riesenanlage, sehr gut geführt und produktiv ...«
    »O ja!« Zenkiren winkte geringschätzig ab. »Natürlich! Sie müssen ja auch Millionen ernähren; sie müssen Nahrungsmittel produzieren, wie wir auch. Aber sie fallen ständig bei uns ein und rauben uns unsere jungen Männer, Frauen und Kinder, damit sie nur immer weiter bauen können.«
    »Und ihr wehrt euch und fallt bei ihnen ein.«
    »Ja! Das ist der Ruhm Zairs, der uns auferlegt ist.« Er sah mich an und zögerte, was mich überraschte, denn er war ein guter Kapitän und ein Mann, der seine Gefühle im Griff hatte. »Du warst ein Freund Zorgs aus Felteraz. Zolta hat mir davon erzählt. Du bist ein Lord. Ich glaube ...« Wieder zögerte er und fuhr dann langsamer und leiser fort: »Hat Zorg mit dir über die Krozairs aus Zy gesprochen?«
    »Nein«, sagte ich. »Er hat das Wort Krozair erwähnt, als er starb. Er schien irgendwie stolz darauf zu sein.«
    Daraufhin wechselte Zenkiren das Thema, und wir unterhielten uns über viele Dinge, während die Lilavogel in gleichmäßigem Tempo gen Süden pflügte. Zwei weitere Galeeren folgten ihr, kleinere Schiffe, die zu der schnellen Angriffsschwadron unter Zenkirens Kommando gehörten. Abgesehen von dem Gefecht mit der Grodnos Gnade hatten sie drei schwere Handelsschiffe aufgebracht, die uns nun als Prisen folgten.
    Um ganz ehrlich zu sein, kam es mir nicht seltsam vor, daß mich Zenkiren auf mein Wort hin für Lord Strombor hielt, denn irgendwie hatte ich wohl das Auftreten des Anführers eines Hauses aus Zenicce, und meine Jahre als Vovetier und Zorcander bei den Klansleuten hatten mich ebenfalls geprägt – ich schien eine natürliche Autorität auszustrahlen. Aber Zenkiren hätte sicher ebenso gehandelt, wenn ich ein einfacher Fußsoldat gewesen wäre, denn Grund für sein Verhalten war einzig und allein die Tatsache, daß ich der Freund Zorgs aus Felteraz gewesen war und seinen Tod gerächt hatte.
    Ich war überzeugt, daß das Wort »Krozair« hier irgendeine Brücke schlug. Als die Grodnos Gnade schließlich gurgelnd unterging und zahlreiche Bohlen und andere Wrackteile an die Oberfläche kamen, hatte ich eine weiße Taube über der Lilavogel gesehen. Diese Taube gab mir Auftrieb. War es denkbar, daß die Savanti wieder in mein Geschick eingriffen? Sorgten sie für meinen weiteren Aufenthalt auf Kregen, obwohl ich gewaltsam von Magdag

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