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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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fortgebracht worden war? Ich hielt nach dem Gdoinye Ausschau, dem rotgoldenen Raubvogel; doch er ließ sich nicht sehen.
    Zenkiren war ein großes Risiko eingegangen, als er sich so dicht an die Nordküste wagte. Er hatte es auf reiche magdagsche Handelsschiffe abgesehen, wobei die Galeere ein zusätzlicher kleiner Leckerbissen gewesen war. Wir wußten nicht, warum sie Gansk angesteuert hatte, und würden es vielleicht nie erfahren. Zenkiren hatte sich um die geringe Geschwindigkeit der Lilavogel Sorgen gemacht. Nur meine Intervention, die den Ruderrhythmus der Grodnos Gnade durcheinanderbrachte, hatte ihm die Chance gegeben, das Schiff einzuholen – und dann hatte die sanurkazzische Galeere so schnell aufgeschlossen, daß man die Bugschleudern gar nicht erst einsetzen mußte.
    Die Schiffsschleuder, die im Auge der Welt gebräuchlich war, wurde Varter genannt. Die Schleuderkraft bezog sie von zwei Halbbögen, deren Enden von senkrechten Schnüren verbunden waren, die man vielfach verzwirbelt hatte. Die Schnur wurde mit einer einfachen Winde gespannt. Die Varter konnte Pfeile, Bolzen, große eisenbesetzte Holzstücke oder Steine verschießen. Ein geübter Schütze vermochte sehr genau damit zu treffen.
    An jedem sechsten Tag fanden auf den sanurkazzischen Schiffen feierliche religiöse Riten statt, die der Gottheit Zair galten. Religion, so hatte ich angenommen, war Opium für die Massen, ebenso wie blutrünstige Wandzeitungen mit den letzten Morden und Hinrichtungen, Hahnenkämpfe, Preiskämpfe und dann und wann ein Krug Ale in der Stammschänke. Die Religion hielt Ordnung in der Volksmasse. Die Männer aus Sanurkazz waren jedoch – wenn ich mich in Gedanken auch über sie lustig machte – in ihrer besten Kleidung großartig anzusehen – der Schiffspriester in seinem Talar, die Silber- und Goldgefäße, die schimmernden Stickereien auf Bannern und Flaggen, die schrillen Töne der silbernen und schwarzen Trompeten – dies alles wirkte zusammen, um selbst einen skeptischen Mann wie mich in eine etwas euphorische Stimmung zu versetzen.
    Natürlich war der Tag, an dem die Zair-Riten stattfanden, nicht derselbe Tag, an dem Grodno verehrt wurde – auf ähnliche Weise.
    Ich sage ähnlich – ich hatte die Gottesdienste der Magdager miterlebt, und sie waren auf eine Weise anders, die ich heute gar nicht mehr so unterschiedlich finde. Damals jedoch hielt ich diese Feiern für abgefeimt und böse.
    Natürlich gab es nur eine Farbe, mit der die Magdager ihre Galeeren bemalen konnten. Auch die griechischen Piraten der irdischen Frühzeit, die die Ägäis durchstreiften, strichen ihre Schiffe grün. Die Männer aus Sanurkazz dagegen hatten einen Kompromiß gefunden. Grün war eine halbe Tarnfarbe. Ein Rot wäre dagegen zu auffällig gewesen; die Galeeren der Zairer von der Südküste des Binnenmeeres waren daher blau gestrichen.
    Sie führten drei Segel an Bord, die mehr oder weniger regelmäßig benutzt wurden: ein weißes Segel für Fahrten während des Tages, schwarze Segel für die Nacht und blaue Segel für den Angriff.
    Auf unserer Reise ins Heilige Sanurkazz, eine Fahrt, die fast einem Siegeszug gleichkam, führten wir weiße Segel an den Masten.
    Magdag nahm die Nordküste des Binnenmeers ein und zog sich nach Westen hinüber, seine Macht erstreckte sich auch über viele Dwaburs nach Osten, bis sie ein wenig nachließ in Städten mit eigener Marine und Seegeschichte, die gelegentlich ein wenig ihre Muskeln spielen ließen. Trotzdem waren alle irgendwie abhängig von Magdag, und alle waren natürlich Angehörige der grünen Flotten des Nordens.
    Das Heilige Sanurkazz erhob sich an der Südküste des Binnenmeers nach Osten hin, am schmalen Zugang zu einem der kleineren Binnenseen, die sich nach Süden erstreckten. Seine Hegemonie umfaßte auf etwas andere Weise als die seines Gegners den Westen, wo Städte blühten, die um so schwächer und unsicherer waren, je weiter westlich sie lagen. Alle jedoch waren mit Haut und Haaren den roten Farben verschworen.
    Die günstigste Strategie in dieser Lage schien mir zu sein, auf dem Binnenmeer ständig den Schiffsverkehr zu belästigen, damit der Gegner beschäftigt war, und dann in einer Serie konzentrierter Angriffe gegen die größte feindliche Stadt vorzugehen. Wenn Magdag oder Sanurkazz selbst geschwächt waren, würden die anderen Städte der Verliererseite wie elternlose Kinder schnell den Widerstand aufgeben. Aber diese Strategie war weder in Magdag noch in Sanurkazz

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