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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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darauf an, von einer riesigen Religionsfeier zur nächsten zu stürmen und die Magdager zu überrumpeln und niederzumachen. Im Prinzip hatte ich nichts gegen diese Behandlung der magdagschen Oberherren; man darf nicht vergessen, daß ich damals nicht nur sehr jung, sondern auch der zairschen Lehre verhaftet war, die alle grodnischen Dinge haßte und ablehnte. Ich empfand es als meine Pflicht gegenüber den Krozairs von Zy, alle Anhänger des Grün im Binnenmeer zu vernichten.
    Doch zugleich überkam mich bei dem Gedanken an den Tag des Aufstands wieder ein starkes Gefühl des Verhängnisses – ich schüttelte es ab. Haßte ich nicht Magdag und seine Sklaventreiber aus vollem Herzen? Ich hielt mich an den Plan. Er war gut. Wir würden die Oberherren überrumpeln.
    Holly sah mich zweifelnd an, und auch Pugnarses wandte sich an mich. »Nun, Schreiber?« fragte er. »Was meinst du?«
    »Ein guter Plan«, sagte ich. »Wir warten also bis zum Fest des Großen Todes.«
    So gewannen wir auch mehr Zeit, unsere kleine Armee auszubilden und ihr einen Begriff von taktischem Vorgehen zu vermitteln. Ein wenig sehnsüchtig dachte ich an die vorbereiteten Barrikaden, wenn ich auch im Grunde stets im Angriff die beste Verteidigung sah.
    Als ich eines Abends die Phalanx meiner Freunde mit erhobenen Speeren auf dem kleinen Platz exerzieren sah, kam mir ein Gedanke. Bolans Kopf schimmerte hell im Licht der Zwillingssonne. Einige Männer hatten sich Lederkappen gemacht, doch die meisten waren barhäuptig, und ihre struppigen Haarschöpfe beunruhigten mich.
    Als das junge Fristlemädchen Sheemiff auf den Platz kam, winkte ich sie zu mir. Sie war eine eifrige Schützin geworden und strebte danach, an der Spitze ihres Sextetts eingesetzt zu werden.
    »Was will mein Jikai von mir?« fragte sie.
    Als ich ihr meinen Befehl gab, sah sie mich überrascht und zugleich enttäuscht an. Doch dann lief sie bereitwillig los. Es gab Männer, die behaupteten, ein Fristlemädchen kenne sich in der Kunst der Liebe besser aus als ein Tempelmädchen aus Loh. Damals konnte ich mir dazu kein Urteil erlauben und schlug mir den Gedanken aus dem Kopf. Als Sheemiff zurückkam, standen Holly, Genal, Pugnarses und Bolan, die die Phalanx entlassen hatten, mit einigen anderen Anführern zusammen und besprachen unsere Pläne. Sheemiff kam zu mir und reichte mir den Voskschädel.
    Das Gebilde rief ziemlich viel Aufregung hervor, wie Sie sich vorstellen können – ein Hauch von Komik inmitten der tragischen Situation, die sich zusammenbraute. Was hatte ein Voskschädel mit der Revolution zu tun?
    Ich zeigte den magdagschen Arbeitern und Sklaven, was ein Voskschädel mit der Revolution zu tun haben konnte.
    Ich hob das Gebilde in die Höhe und überzeugte mich, daß Sheemiff es im Fluß gesäubert hatte. Dann setzte ich mir den Schädel auf den Kopf und starrte durch die beiden leeren Augenhöhlen. Die Nasenknochen zogen sich tief herab und schützten mein Gesicht wie das Nasenstück eines Helms.
    »Die Oberherren nennen uns Vosks!« rief ich. »Sie nennen uns Dummköpfe und Cramphs und Calsanys – dumme, störrische Vosks. Also gut. Der Vosk hat einen harten Schädel, meine Freunde, er ist von sagenhafter Härte, wie wir alle wissen – dafür sprechen die Schädelhaufen am Fluß und die zerbrochenen Mahlsteine in den Knochenmühlen. Wir nehmen also voller Stolz die störrische Dickköpfigkeit des Vosk in Anspruch!« Ich schlug mir mit der Flachseite des Schwertes gegen den Kopf. »Wir sind die Vosksoldaten, meine Freunde!«
    Die Männer nahmen den Vorschlag gut auf. Während einige noch diskutierten und andere bereits losliefen, um sich Voskschädel zu holen, spürte ich noch das Dröhnen des Schlags auf den Kopf. Die Helme mußten gut mit Gras und Tüchern und Moos gepolstert werden.
    Wir setzten einen Voskschädel auf einen Felsen und versuchten ihn mit verschiedenen Waffen zu zerschlagen. Ich war überrascht, wie zäh der Knochen war.
    Holly faßte mich am Arm. »Oh, Schreiber – du bist so klug! Damit rettest du manchem Mann das Leben ...«
    Genal und Pugnarses blickten herüber, und ich sagte: »Wir sind unterdrückt wie die Vosks, wir werden für dumm gehalten. Also wählen wir den Voskschädel zum Zeichen unseres Stolzes.«
    Der Prophet stand in der Nähe; ich hatte nicht widerstehen können, solche großen Worte zu äußern. Später kam ich mir lächerlich vor. Doch das Volk reagierte positiv darauf, und die Arbeit ging weiter.
    Die meisten Armbrüste waren

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