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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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für sie ging es darum, daß endlich die Unterdrückung ein Ende hatte. Peitschen und Ketten würden verschwinden – und daran konnte kein Glaube etwas ändern.
    Am letzten Abend kam Holly zu mir. Sie hatte ihr Shush-chiff angelegt und ihren Körper eingeölt. Sie sah sehr hübsch aus.
    »Holly«, sagte ich, »du siehst bezaubernd aus.«
    »Ist das alles, Schreiber? Nur – bezaubernd?«
    Holly und ich waren allein in der Hütte; Genal und Pugnarses waren irgendwo unterwegs und unternahmen einen Versuch, noch im letzten Augenblick Verbindung zu den Sklaven der Dockgebiete aufzunehmen, die uns mit einer Kampfabteilung zu Hilfe kommen wollten, sobald der Angriff begonnen hatte.
    Ich war unruhig – was ich Hollys Gegenwart zuschrieb.
    Ein leises Geräusch ertönte draußen, doch Holly achtete nicht darauf. Sie kam langsam auf mich zu, das Gesicht angespannt, als wolle sie mir etwas anvertrauen, das eigentlich gegen ihre Natur ging – etwas, das ihr sehr wichtig war. Ich trat unmerklich einen Schritt zurück.
    »O Schreiber – warum bist du so blind?«
    Ihre langsamen Bewegungen ließen mich noch einen Schritt zurücktreten – fort von dem Bett, unter dessen Stroh mein Kettenhemd und mein Langschwert versteckt waren.
    »Es ist bald soweit, Holly«, sagte ich.
    »Ja, der Krieg beginnt. Aber hast du nur den Krieg im Sinn?«
    »Eigentlich nicht!« erwiderte ich.
    Ich sah sie an, blickte in ihre schimmernden Augen, betrachtete ihre schlanke, schmiegsame Gestalt unter dem Shush-chiff – und sah die Männer, die hinter ihr eintraten. Sie waren in das Grau der Sklaven gekleidet, trugen ihre Bärte jedoch im Stil der Oberherren – und sie waren mit Schwertern bewaffnet.
    Ich versuchte mein Langschwert zu erreichen – und war schon auf halbem Wege, als der erste Pfeil an mir vorbeizischte. Ich stoppte meine Bewegung nicht und fuhr mit der Klinge herum. Doch dann erstarrte ich.
    »So ist es besser, Cramph!« sagte der Oberherr.
    Der auf mich gerichtete Bogen, der aufgelegte Pfeil – das schreckte mich nicht, denn die Krozairs machen sich einen Sport daraus, heranfliegende Pfeile mit dem Schwert zur Seite zu schlagen. Nein – mich bekümmerte der Pfeil, der direkt auf Hollys Herz gerichtet war, die mich mit schreckgeweiteten Augen anstarrte.
    Ich ließ das Langschwert fallen und schob es mit dem Fuß unter das Stroh. Dann wurde ich kampflos gefangengenommen, und die ganze Zeit war die Armbrust erbarmungslos auf Holly gerichtet.

17
     
     
    In meinem langen Leben habe ich viele Gefängnisse von innen gesehen, und die Verliese unter dem riesigen magdagschen Saal na Priags waren besser als manche andere.
    Nackt an eine feuchte Wand gekettet, Arme und Beine von rostigen Metallringen umgeben, ein Eisenreif um die Hüfte, so wartete ich im Halbdämmer.
    Jeder Gedanke an die Rebellion war mir vergangen. Nicht weil ich verzweifelt wäre, sondern weil ich eine große Zahl meiner Gruppenkommandanten tot vor der Hütte hatte liegen sehen. Bolan war brüllend in einer Gasse verschwunden; sein kahler Kopf hatte im Licht des vierten Mondes geschimmert, der Frau der Schleier. In seiner linken Schulter steckte ein Pfeil. Sobald die grüne Sonne zurückkehrte, war jede Revolte im Keim erstickt.
    Meine Wächter brachten mich zur Verhandlung. Sie waren Menschen – Oberherren zweiter Klasse – denn halbmenschliche Söldner durften sich während des Großen Todes und der Großen Geburt in den heiligen Hallen Magdags nicht aufhalten.
    Der Raum, in den ich gestoßen wurde, hatte Wände aus unbehauenen Steinen. Ein Sturmholztisch stand schräg darin. Dahinter saß der Kommandant der Wache in schwerer Rüstung, das Langschwert an der Hüfte. Während er sprach, strich er sich mit der Hand über seinen dünnen Bart.
    »Du wirst uns die Rebellionspläne verraten, Rast, sonst stirbst du einen unangenehmen Tod.«
    Wahrscheinlich erkannte er sofort, daß er mich nicht überzeugt hatte; er wußte so gut wie ich, daß man mich ohnehin töten würde. Doch darin sollte ich mich irren.
    »Wir wissen von euren Plänen, Schreiber – so wirst du doch von deinen Genossen genannt. Wir haben Muster eurer armseligen selbstgemachten Waffen. Aber wir möchten Genaueres wissen.«
    Sie waren so unvorsichtig gewesen, mir die Kette zwischen den Fußgelenken zu lassen, und die Kette um meine Handgelenke würde mir natürlich als Waffe dienen. Ich gab mich nicht damit ab, gegen die Wächter neben mir vorzugehen, sondern hechtete mich unmittelbar über den Tisch,

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