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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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...«
    »Nicht ich, Prinzessin Shusheeng.« Ich atmete tief. »Ich bin in Vallia versprochen.«
    »Ah!«
    Ich hatte gehofft, das Thema damit zu beenden. Sie hatte mitbekommen, daß mein Drang, nach Vallia zurückzukehren, geringer geworden war – offenbar ihretwegen. Doch jetzt hatte ich sie eines anderen belehrt – und das war ein großer Fehler.
     
    Am nächsten Tag vermochte ich den Entwurf für die Schilde in die Sklavenbezirke zu bringen. Sie waren groß und rechteckig und zu einem Halbzylinder gebogen. Ich verlangte, daß sie gegen einen Pfeil der Kurzbögen, mit denen die magdagsche Söldnergarde ausgerüstet war, Schutz bieten müßten. Wenn sie dazu mit Metall verkleidet werden mußten, dann war das Metall eben von den Baustellen zu stehlen. Das Gewicht der Schilde war nicht wichtig – ich wollte sie als eine Art Schutzwall einsetzen lassen. Ich zeigte meinen Männern, wie sich ein solcher Schild als ›Schildkröte‹ verwenden ließ – und meine Kommandierenden waren überzeugt.
    Als ich durch mein Fenster zurückkletterte, wartete Shusheeng auf mich.
    »Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet, Drak.«
    Ich beherrschte mich. »Ich war unruhig, Shusheeng, und bin spazierengegangen, um meine Gedanken zu ordnen.«
    »Du lügst!« schrie sie mich leidenschaftlich an. »Du hast ein Mädchen da draußen in der Stadt – eine Hure, die du mir vorziehst! Ich bringe sie um!«
    »Nein, nein, Prinzessin! Es gibt kein anderes Mädchen in Magdag!«
    »Schwörst du bei Grodno, daß diese Worte wahr sind?«
    Bei Grodno hätte ich auf alles geschworen; falsche Gottheiten bedeuteten mir wenig. Ich hatte kein Mädchen in Magdag – doch dann mußte ich an Holly denken. Ich sagte verächtlich: »Ich brauche dir nichts zu schwören, Prinzessin.«
    »Ich glaube dir nicht. Schwöre es, du Rast, schwöre es!«
    Sie hob die weiße Hand mit den grünen Ringen, und ich ergriff ihr Handgelenk. Einen Augenblick lang starrten wir uns an, dann stöhnte sie leise und sank mir in die Arme. »Sag mir, Drak – es gibt keine andere?«
    »Keine andere, Prinzessin.«
    »Und – bin ich dir nicht schön genug? Bin ich nicht begehrenswert?«
    Da mußte ich an Natemas ähnliche Worte und an meine Antworten denken – als ich Delia für tot gehalten hatte. Inzwischen war ich um einige Jahre reicher an Erfahrungen.
    »Du bist wirklich die schönste Blume in Magdag, Shusheeng«, sagte ich.
    Ein Klopfen an der Tür beendete die peinliche Szene. Vomanus trat ein und verzog bekümmert das Gesicht, als er Shusheeng erblickte. Als die Prinzessin mit einem letzten verlangenden Blick gegangen war, sagte er neidisch: »Du lüsterner alter Teufel! Du hast es also doch geschafft.«
    »Nein, so ist das nicht, Vomanus«, sagte ich. »Und solltest du einen Kov nicht mit Respekt behandeln, junger Mann?«
    Er lachte fröhlich. »Natürlich! Aber ich habe den alten Tharu gebeten, dir nicht zu sagen, wer ich bin – und jetzt sollst du es auch nicht herausfinden. Nur sollst du wissen, mein lieber Freund Drak, daß Kov und Kovs für mich zweierlei sind!«
    Ich starrte ihn wütend an. »Willst du damit sagen, du hast selbst Absichten auf die Prinzessin Delia, guter Vomanus? Daß ich dein Rivale bin?«
    »Drak – Dray! Was willst du damit sagen?«
    Ich entschuldige mich nie. Langsam wandte ich mich ab. »Vomanus«, sagte ich. »Ich danke dir für deine Hilfe und deine Kameradschaft. Aber ich muß befürchten, daß mich Shusheeng jetzt bespitzelt. Ich bin also gezwungen zu verschwinden.«
    »Was?«
    »Ich habe eine wichtige Arbeit vor. Ich liebe Prinzessin Delia wie kein Mann zuvor auf Kregen und auf der Erde eine Frau geliebt hat ...« Da starrte er mich seltsam an und dachte offenbar, ich hätte den Verstand verloren. »Aber ehe ich zu ihr zurückkehren und sie in die Arme schließen kann, muß ich eine Verpflichtung erfüllen, die mir auferlegt ist. Gestern nacht wurde ein vallianisches Schiff angekündigt – hast du das nicht gewußt?« Er war zusammengefahren und begann zu lächeln. »Hör mir gut zu, Vomanus. Deine Freundschaft und deine kluge Hilfe waren mir sehr viel wert – hör mir zu! Ich möchte, daß du an Bord des Schiffes gehst und Delia berichtest, daß es mir gutgeht und ich mich nach ihr sehne. Ich kehre zu ihr zurück, sobald eine gewisse Sache hier erledigt ist. Sie wird das verstehen, das weiß ich.«
    »Aber Drak – ich wage es nicht, ohne dich zurückzukehren!«
    »Du wagst es nicht? Wenn die Prinzessin Majestrix Nachrichten über

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