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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mich erwartet, mich vielleicht für tot hält und bei dem Gedanken leidet? Reise nach Vallia zurück, guter Vomanus. Überbring der Prinzessin diese Nachricht.«
    »Aber was hält dich hier? Gewiß doch nicht Shusheeng!«
    »Nicht Shusheeng und auch kein anderes Mädchen. Ich kann es dir nicht erklären.« Ich wollte ihn außerdem aus dem Weg haben, wenn meine Sklavenarmee zuschlug. Ich hatte keine Lust, seinen Kopf auf den Befestigungsmauern aufgespießt zu sehen.
    Nach langer Diskussion erklärte er sich bereit, meinen Wunsch zu erfüllen. Wir trafen alle Vorbereitungen, und ich verabschiedete mich und begann all die Dinge zusammenzusuchen, die ich auf meiner Expedition brauchte. Ich wollte eben auf die Fensterbank steigen, als Shusheeng mich rief. Es war ein Impuls der Schwäche, ich weiß. Doch ich meinte, ich dürfe sie nicht ohne Warnung lassen. Schließlich handelte sie nur so, wie es ihre Natur vorschrieb.
    Also ging ich zur Tür und ließ sie ein.
    Sie bot einen großartigen Anblick. Sie trug einen prachtvollen Umhang voller kostbarer Stickereien, die Ereignisse aus alten Legenden darstellten. Ihr Haar war aufgetürmt und schimmerte vor Edelsteinen, ihr Körper war von zahlreichen Juwelenschnüren geschmückt. Mir stockte der Atem.
    »Drak – mein Prinz – finde ich keine Gnade in deinen Augen?«
    Sie schwankte auf mich zu. In meinem Kopf vermischten sich Holly, Natema und Mayfwy, überlagert von einem Bild Delias aus den Blauen Bergen, in weiße Lingpelze gehüllt, die ihre vollkommene Figur vorteilhaft zur Geltung brachten, die schimmernden Augen auf mich gerichtet, jede Einzelheit ihres Körpers so viel schöner, so viel ... ich finde nicht die Worte, sie zu beschreiben. Ich stieß Shusheeng von mir.
    »Steh auf, Shusheeng!« sagte ich mit harter Stimme. »Du machst dich ja lächerlich!«
    Das war natürlich das Ende. Langsam richtete sie sich auf. Schwer atmend versuchte sie sich zu beherrschen. Mit eisiger Stimme sagte sie: »Ich habe dir alles geboten, Kov Drak aus Delphond. In deiner Dummheit hast du mich von dir gestoßen. Jetzt ...« In ihrer Wut war sie unglaublich schön und bösartig, nachdem sie nun alle Zurückhaltung abgeworfen hatte. »Es wird dir leid tun, mein lieber Drak. Sehr leid.«
    Da wußte ich, daß ich nur noch wenige Murs Zeit hatte.
    Die Wächter, die sie jetzt rief, wußten bestimmt nicht, daß ein gesattelter Sectrix außerhalb der Mauer auf mich wartete; ich hatte also eine Chance. Aber es wurde knapp. Als ich aus dem kleinen Hof galoppierte, über den sich ein schläfriger Sklave in sein Quartier schlich, hörte ich den Hufschlag der Verfolger bereits hinter mir.
    Doch ich entkam. Ich preschte in vollem Galopp auf die Sklavenbezirke zu, und nachdem die Entscheidung nun gefallen war, überkam mich ein seltsames Gefühl der Befreiung. Shusheeng konnte meine Pläne nicht mehr stören. So dachte ich jedenfalls.
    Genal, Pugnarses und Bolan erwarteten mich bereits. Sie waren wütend, weil ein guter Schmied ausgepeitscht worden war. Er hatte seine Quote an Eisennägeln nicht erfüllt – weil er Speerspitzen für uns geschmiedet hatte.
    »Wir müssen die Arbeitslast besser verteilen«, sagte ich. »Schließlich gibt es genügend fachkundige Sklaven.«
    »Aber er war ein guter Schmied!«
    »Um so mehr Grund haben wir, ihn vorsichtiger einzusetzen, Pugnarses!« Ich sprach mit lauter Stimme, und Pugnarses warf mir einen bösen Blick zu. Doch ich behielt die Oberhand. »Wir alle sind Brüder, Pugnarses. Wir müssen zusammen kämpfen – oder zusammen auf die Galeeren gehen!«
    »Dazu kommt es nie!« sagte Genal heftig.
    »Also gut. Hört zu. Wir kommen jetzt zur wichtigsten Waffe in unserer Armee.« Und ich schilderte meinen Leuten, was ein gewaltiger Pfeilsturm anrichten konnte.
    »Wir sollen Langbögen herstellen?« fragte Pugnarses.
    »Man muß viele Jahre üben, um den Langbogen zu beherrschen. Sprich mir nicht von Langbögen, wenn nicht Männer aus Loh zu uns gehören.«
    »Wir haben ein paar!«
    »Gut, Bolan. Für sie machen wir Langbögen. Doch für unsere Hauptartillerie stellen wir Armbrüste her.«
    Meine wilden Klansleute mit ihren Kurzbögen hatten durchaus Respekt vor den schußstarken Armbrüsten der Zeniccer.
    »Armbrüste?« fragte Bolan erstaunt.
    »Armbrüste«, sagte ich entschlossen. »Wir stellen Armbrüste her, und mit diesen Waffen schlagen wir die Magdager.«

16
     
     
    Die bloße Herstellung von Armbrüsten und Pfeilen reichte natürlich nicht aus, um die

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