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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bordwand. Ich hob einen Balken zur Seite und benutzte die scharfe Dolchkante, um durchnäßte Taue zu zerschneiden. Ich erreichte die Tür und hörte plötzlich Schreie vom Ruderer.
    »Es ist zu spät!« – »Komm zurück!« – »Du wirst noch ertrinken!« Und: »Mein Lord – die Chanks!«
    Ich kümmerte mich nicht darum.
    Ein widerspenstiger Balken behinderte mich, und ich stemmte die Schultern dagegen, bis das Blut mein Gehirn zu überfluten schien und mir aus den Augen und aus der Nase zu platzen drohte. Meine Muskeln zuckten und verknoteten sich, und ich schob wie ein Irrer.
    Mit lautem Kreischen glitt das sperrige Holzstück zur Seite, und ich taumelte weiter. Ich benutzte die Bewegung – mir blieb keine Zeit mehr zum Anlaufnehmen – und warf mich gegen die Tür. Ich hörte Metall brechen. Das Wasser umspülte mich nun bis zur Hüfte, und ich spürte das Schiff rollen und schwanken wie einen Betrunkenen, der aus dem Geschorenen Ponsho in Sanurkazz taumelte.
    Ich trat die Tür ein, und im nächsten Augenblick lag mir eine verzweifelte Frau in den Armen. Dunkles Haar bedeckte mein Gesicht wie ein feuchtes Tuch, ein weicher Körper an meiner nackten Brust, ein kreischender Mund und wild klammernde Finger.
    Eine Stimme brüllte mir etwas ins Ohr.
    »Gib sie heraus!«
    »Hier, Seg.«
    Ich wußte, daß er es war. Jetzt war keine Zeit, ihm meine Dankbarkeit zu zeigen. Er war kein Seemann; er konnte wahrscheinlich kaum schwimmen und riskierte also mehr als ich.
    Ich stürzte in die Kabine.
    Das ganze Schiff erbebte, und das unheildrohende Brausen von vielen tausend Gallonen Wasser, die in den Schiffsleib einbrachen, verriet mir, daß wir untergegangen waren. Das Wasser schwemmte mich vorwärts, und ich wirbelte in der plötzlichen grünen Dämmerung herum.
    Den Dolch zwischen den Zähnen, hielt ich den Atem an.
    Und dann ...
    Delia! Meine Delia aus den Blauen Bergen, meine Delia aus Delphond lag mir wieder in den Armen, und ich hielt sie in der wassertosenden Kabine des sinkenden Schiffs eng an mich gepreßt. Ich spürte ihre schmale, geschmeidige Taille, wie ich sie in Erinnerung hatte, und ich fuhr herum und machte mich auf den Rückweg zur Tür. Planken und Tauenden und Segeltuch schwammen wie Tintenfische herum und versuchten, uns mit tastenden Tentakeln zu packen und zurückzuziehen. Doch wir drängten uns durch die Tür, und die Dämmerung ließ nach. Licht strömte von oben herab. Verzweifelt trat ich Wasser, und wir stiegen zur Oberfläche empor.
    Ich vermochte das Deck des Breitschiffs in voller Länge zu überblicken. Nur wenige Luftblasen stiegen aus den zerschlagenen Luken und zwischen den traurigen Überresten des Kampfes auf. Und zwischen den verdrehten Leichen erblickte ich die langen, wendigen Körper der Chanks, die sich von allen Seiten näherten. Die gefährlichsten Raubtiere auf Jagd!
    Wir erreichten die Oberfläche.
    Der Rammsporn des Ruderers hatte sich von dem sinkenden Handelsschiff gelöst. Das Schiff bewegte sich in einiger Entfernung. Zwischen uns und dem Ruderer schwamm das kleine Fischerboot, in dem Seg und ich aus Happapat entkommen waren. Wir mußten dieses Boot erreichen, ehe die Chanks uns einholten.
    Ich blickte in die Tiefe.
    Zu spät ... Ein Chank war bereits zur Stelle und raste mit seiner typischen haiähnlichen Drehung heran, die seinen bleichen Bauch entblößte. Ich stieß Delia fort und nahm den Dolch in die rechte Hand.
    »Schwimm zum Boot, Delia! Schwimm!«
    Der Atemzug, den ich machte, ließ meine Lungen schmerzen. Ich tauchte. Der Chank sah mich kommen und drehte sich halb herum. Ich vollzog die Bewegung nach. Ich hatte keine Lust, seine sandpapierartige Haut zu berühren, an der ich mich nur verletzt hätte.
    Als der Fisch herumrollte, drehte ich mich ebenfalls, so daß der mit offenem Maul vorgetragene Angriff ins Leere ging. Als der Fischkörper an mir vorbeizuckte, stieß ich mit dem Dolch zu. Blut strömte ins Wasser und verbreiterte sich schwerfällig zu einer dunklen Wolke. Der Chank raste weiter und begann mit zuckendem Schwanz langsam zu rollen. Ein schneller Blick in die Runde zeigte mir, daß keine weiteren unheimlichen Schatten in der Nähe waren, und ich begann, Delia nachzuschwimmen.
    Das Wasser war ziemlich klar und zuckte und blitzte farbenfroh unter dem exotischen Himmel.
    Ich faßte Delia um die Hüfte und zerrte sie ins Fischerboot.
    Ich mußte meiner Sache ganz sicher sein.
    Vorsorglich duckte ich mich unter Wasser – und da war tatsächlich ein

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