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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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anderer Chank, der sich an mich heranmachte. Er hätte mir die Beine abgerissen, ehe ich ins Boot steigen konnte. Ich schwamm wieder in die Tiefe und direkt auf ihn zu. Er wich aus, und das riesige Maul klaffte weit auf. Dann richtete sich der Fisch wieder auf und kam auf mich zu, versuchte, sich mir seitlich zuzuwenden. Chanks brauchen sich nur herumzurollen, um ihre Beute zu packen, wenn sie sich über ihnen an der Oberfläche befindet. Abgesehen davon, sind sie in der Lage, einen Menschen in jeder Lage förmlich zu verschlingen.
    Ich paßte mich seiner Bewegung an, bewegte die Beine in einer heftigen Energieexplosion, zuckte um das vorschnellende Fischmaul herum und grub den Dolch sechsmal in den ungeschützten Bauch. Der Chank schwamm weiter, wobei er sich langsam drehte, und ich blickte zum Tageslicht empor. Die Kurve des Bootskiels zeigte sich wie ein Ballon vor dem wasserzuckenden Silberhimmel. Ich schwamm mit steifen Bewegungen empor, durchbrach die Oberfläche, legte einen Arm über die Bordwand und zog mich hoch. Ich glaubte schon das Zuschnappen der riesigen Haikiefer zu spüren und rechnete damit, daß ich einen beinlosen Torso ins Boot ziehen würde.
    Als meine Füße auf die Bootsplanken fielen, erleichterte mich diese Erschütterung sehr. Mir war plötzlich seltsam leicht zumute, denn ich hätte nicht versucht, das Wasser zu verlassen, wenn ich angenommen hätte, daß mich der Chank sofort noch einmal angreifen würde.
    In diesem Augenblick begann das kleine Boot zu schwanken.
    Der Chank – oder ein anderes Exemplar – war zurückgekehrt und versuchte, uns zum Kentern zu bringen.
    Ich sah, wie Delia aufstand, eine wunderschöne, schmale Gestalt in einem kurzen, blauen Rock mit dazu passender Tunika. Sie hatte die Schöpfkelle über den Kopf gehoben. Ihr Körper spannte sich – und mit zischender Bewegung senkte sich die Kelle und traf den Chank auf das Maul. Mit zuckendem Schwanz verschwand der Raubfisch.
    Dann stand sie über mir und blickte auf mich herab, und die feuchte Kleidung klebte ihr schimmernd am Körper, und sie lächelte – sie lächelte!
    »Dray!«
    Und dann lagen wir uns in den Armen und hätten es wahrscheinlich nicht gemerkt, wenn das Fischerboot doch noch umgekippt wäre und uns zwischen die Chanks geworfen hätte.
    Als wir wieder einigermaßen bei Besinnung waren, drang ein Ruf an unsere Ohren. Ich sah, wie der Ruderer wendete und langsam in unsere Richtung kam. Zwanzig oder dreißig Ruderer bewegten sich uneinheitlich.
    »Alles in Ordnung?« rief Seg herüber.
    Ich winkte und brüllte: »Ja.«
    »Dem verschleierten Froyvil sei Dank!«
    »Thelda!« sagte Delia plötzlich, und Sorge verdüsterte ihre Stirn.
    »Wenn du die stramme Wildkatze meinst, die mir in der Kabine fast die Augen ausgekratzt hätte«, sagte ich, »die hat mein Freund Seg mitgenommen. Du kannst dem Schwarzen Chunkrah dafür danken«, fügte ich ein Sprichwort der Klansleute an.
    »Das freut mich«, sagte Delia. »Denn Thelda ist ein gutes Mädchen.« Und sie lachte auf ihre vertraute Art, die mir einen wonnigen Schauder über den Rücken jagte. Was für eine unvergleichliche Frau, meine Delia aus den Blauen Bergen!
    Das Fischerboot wurde an Bord des Ruderers gehievt. Thelda eilte Delia entgegen und umarmte sie und schluchzte und seufzte und murmelte ihr Worte ins Ohr. Theldas Haar, das bereits im Licht der Sonnen trocknete, war von einem dunkleren Braun als das Haar Delias, allerdings ohne die herrlichen kastanienroten Glanzlichter. Sie neigte etwas zur Rundlichkeit und schäumte über vor Energie. Sie ließ nicht von Delia ab. Ihre runden, roten Lippen lächelten gern. Ich sah, daß Seg ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmete, und seufzte, denn das konnte ihm nur Schwierigkeiten bringen. Wie Sie erfahren werden, war dies ein trauriger Irrtum.
    Thelda mochte stämmig gebaut sein, doch sie hatte eine herrliche Figur, wobei nur die dicken Fesseln etwas von ihrer verborgenen Schönheit ablenkten, wenn sie ihre Zappligkeit mal etwas unterdrückte. Delia war ihr sichtlich zugetan.
    Inzwischen hatte man an Bord eine gewisse Ordnung wiederhergestellt. Bei so vielen Männern ohne Ketten hatte ich im ersten Augenblick an eine Massenvergewaltigung denken müssen; doch das Wissen, daß ich Pur Dray, Lord von Strombor, war – ein berühmter und gefürchteter Krozair von Zy, Korsar im Auge der Welt –, hatte die ehemaligen Sklaven beeindruckt. Willig ließen sie sich dazu überreden, auf ihre Ruderbänke

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