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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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die von der Peitsche gezeichnet waren, begannen auf den Mittelgang zu strömen, über dem Belüftungsschlitze und die nackten Beine der Männer auf den oberen beiden Ruderbänken zu sehen waren. Ein Peitschendeldar starrte über den Rand seines schmalen Decks und stieß einen Schrei aus. Ich schleuderte das Messer nach ihm, wie ich es bei meinen Klansleuten mit dem Terchick gelernt hatte. Blut strömte ihm aus dem Mund, und er stürzte herab. Ich stellte ihm einen Fuß auf die Schulter und zerrte ihm das Messer aus dem Hals.
    Die Sklaven kletterten nun an den Stützpfeilern zu den oberen Ruderbänken hinauf oder zogen sich an den inneren Enden der Ruderbäume empor, die in den Ruderrahmen ruhten. Sie schrien und brüllten und schwenkten ihre Ketten. Ich wußte, daß nur wenige daran denken würden, ihre Kameraden zu befreien; nur ein wilder Gedanke beherrschte sie – die Oberherren Magdags zu töten. Bitte vergessen Sie nicht – das war ein Wunsch, dem auch ich großen Wert beimaß, Zair möge mir verzeihen.
    Wie ein Berggrundal zog ich mich an einem Tau empor, das blutige Messer zwischen den Zähnen. In diesem Augenblick, ich muß es gestehen, lächelte ich.
    Der zerquetschte Körper eines Peitschendeldars knirschte unter mir, als ich zum Schloß der großen Kette der Zygiten hinaufsprang. Meine Messerspitze suchte ihr Ziel, erzeugte ein Klicken, das trotz des Kampflärms deutlich zu hören war, und im nächsten Augenblick brach auch bei den Zygiten, die durch das Erscheinen ihrer Leidgenossen aus dem Unterdeck vorgewarnt waren, der Aufstand los. Sie sprangen brüllend auf und schwangen ihre Ketten.
    Einige Pfeile sirrten herab, und ein Sklave schrie auf und sank durchbohrt zu Boden. Die Mannschaft hatte also schnell reagiert.
    Etwas anderes hatte ich auch gar nicht erwartet.
    Nur die unvorstellbare zahlenmäßige Überlegenheit der Sklaven konnte den Ruderer in unsere Hand bringen.
    Es ist schwierig, sich das Durcheinander und die Gewalttätigkeit dieser Minuten vorzustellen. In einem ungewöhnlich langen und schmalen Raum – einen bloßen Gang, der von Planken und Ketten begrenzt war – schrien und kämpften nackte, haarige Männer und versuchten, ans Tageslicht zu gelangen. Wir drängten weiter nach oben. Seg Segutorio schwenkte eine Peitsche, mit der er einem Peitschendeldar die Beine unter dem Leib fortriß und ihn kreischend in die gnadenlosen Fänge der Sklaven stürzen ließ.
    Auf dem Oberdeck, das einen Mittelgang und zu beiden Seiten Gitter über den tieferliegenden Ruderbänken hatte, tobten die Sklaven wie ein Meer, das gegen Klippen anrennt. Die Aufgabe, das große Kettenschloß der Thraniten zu finden, war nicht einfach. Schon liefen magdagische Soldaten in Kettenrüstungen vom Bug herbei. Pfeile zuckten durch die Luft. Ich eilte mit Riesenschritten auf den Rudermeister und seine Kabine zu. Der Trommeldeldar stieß einen langen Schrei aus und hastete heckwärts. Auf dem Achterdeck zog der Offizier, den ich vorhin schon beobachtet hatte, sein Langschwert.
    Dieses Schwert wollte ich haben!
    Doch zuerst die Schlösser. Im nächsten Augenblick tauchte Seg neben mir auf. Seine Peitsche versetzte den Rudermeister in zitternde Panik. Ich beugte mich über das erste Schloß, und schon bohrte sich ein Pfeil neben mir ins Deck. Der Offizier lief auf uns zu und beugte sich brüllend herab. Sein von Wind und Sonne gebräuntes Gesicht ließ erkennen, daß er einem Herzschlag nahe war.
    Ich ließ das Schloß aufklicken, richtete mich auf und schleuderte das Messer.
    Der Offizier gurgelte, sank blutspeiend zusammen und kippte vom Achterdeck.
    Ich fing das durch die Luft wirbelnde Langschwert auf und packte den Knochengriff – ein Material, das mir nicht gefällt.
    »Vorwärts!« brüllte Seg. »Die Rasts warten auf uns!«
    Er hatte recht – der Kampf um das Breitschiff war vorüber. Jetzt machten die Seeleute und Soldaten des Ruderers kehrt, um sich den aufgebrachten Sklaven zu widmen. Wir hatten im untersten Deck begonnen, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Nachdem nun alle Sklaven frei waren, gab es keinen Grund mehr, den Kampf hinauszuschieben.
    »Nimm dir ein Schwert, Seg!« brüllte ich.
    »Wenn ich nur meinen Bogen hätte ...!« gab er zurück.
    Ich eilte über den Mittelgang, wobei ich über mehrere Tote springen mußte, bis ich die zusammengedrängte Menge der Sklaven erreichte. Hunderte von Sklaven drängten dem Gegner entgegen; sie schwangen ihre Ketten über den Köpfen. Doch viele sanken zu

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