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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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jetzt noch oft. Allerdings hatte ich heilige Eide geleistet, niemals wieder einen Zopf zu tragen.
    Thelda beschäftigte sich lange mit meinem Kopf; der Dolch zuckte hin und her, und braune Haarlocken fielen ringsum auf die Bootsplanken. Seg saß finster auf einer Ruderbank. Ein Kämpfer sollte sein Haar kurz halten. Sich im Kampf auf ein Stirnband zu verlassen, kann im Ernstfall schlimme Folgen haben, wenn etwa ein Schwertstreich den Stoff durchtrennt und einem das dichte, ungeschnittene Haar ins Gesicht fällt und die Sicht nimmt; da mag man in einem himmlischen Frisierladen erwachen, noch blutend von der Wunde, die man erhielt, während man sich das Haar aus den Augen strich.
    Delia lächelte mich an. Sie saß im Heck und hielt das Steuerruder mit kleiner, sicherer Hand. Sie genoß mein Unbehagen – ich saß knurrend auf dem Brett, bewegte mich hin und her und zuckte zusammen, wenn der Dolch gefährlich dicht an meinem Ohr vorbeistrich. Ich erwiderte ihren Blick und zog eine Grimasse, woraufhin sie ein wahrhaft himmlisches Gelächter anstimmte.
    »Es war doch nett von Thelda, an dein Haar zu denken, nicht wahr, Dray Prescot?«
    »Äh«, sagte ich und fügte hastig hinzu: »Natürlich. Ja. Vielen Dank, Thelda.«
    Sie senkte den Kopf und errötete.
    Ich mußte das irgendwie hinter mich bringen.
    »Und jetzt ist Seg an der Reihe.«
    »O nein«, sagte Seg. »Ich bleibe lieber wie ich bin, struppig wie ein Thyrrix.«
    Delia lachte entzückt.
    »Als Mann, der Prinzessin Majestrix heiraten möchte«, sagte Thelda in ihrem üblichen nervösen Eifer, »mußt du mehr auf dein Aussehen achten, Dray Prescot.«
    Die Hafenmole kam näher, und ich sah die übliche Geschäftigkeit zwischen den Schiffen. Der Leuchtturm war gut hundert Fuß kleiner als der Turm in Sanurkazz. Trotzdem waren der Rauch, der sich bei Tag von der Spitze erhob, und das nächtliche Licht auf große Entfernung zu sehen. Wer hier das Kommando führte – Proconier oder Sanurkazzer –, schien sich sehr sicher zu fühlen. Die Oberherren Magdags mußten zusammen mit ihren proconischen Verbündeten zurückgeworfen worden sein, zumindest vorübergehend. Die Einmischung in den tödlichen Kampf eines anderen Landes ist niemals angenehm, und Sanurkazz hatte Proconia seine endlosen inneren Auseinandersetzungen allein ausfechten lassen; doch sobald das verhaßte Grün der Genodras auf der Bildfläche erschien, durfte das Rot Zairs nicht fernbleiben.
    Als wir die Kaimauer berührten, war ich der erste an Land.
    Dieser Schritt war mir zur Gewohnheit geworden; er war aber auch ein Fehler – ich hörte, wie Thelda den Atem anhielt. Doch schon hatte ich mich umgedreht, mich gebückt und Delia unter den Armen ergriffen und hoch durch die Luft an Land geschwungen. Sanft setzte ich sie vor mir ab.
    »Da!« sagte ich, um mein Versehen zu überspielen. »Als künftiger Begleiter der Prinzessin Majestrix aus Vallia mache ich noch keine gute Figur, aber ich weiß, wie man einer Dame aus dem Boot hilft.«
    Delia verstand mich natürlich und erwiderte mein Lachen. Sie schmiegte sich so eng an mich, daß mir ihr berauschender Duft in die Nase stieg und mir schwindlig wurde. Sie flüsterte mir ins Ohr: »Arme Thelda – du darfst dir nichts daraus machen, mein Schatz. Sie meint es nur gut.«
    Wir machten den erforderlichen Besuch bei den Hafenbehörden und erhielten eine Besuchserlaubnis. Die Völker des Binnenmeers nehmen es übrigens mit den Quarantänebestimmungen sehr genau. Und die Zölle, die hier gefordert werden, sind entweder barbarisch – wenn man zahlen muß – oder erstaunlich niedrig – wenn man den Bau einer Stadtmauer zu finanzieren hat. Schon nach kurzer Zeit vermochten wir das Gasthaus aufzusuchen, aus dem Delia, Thelda und ihre jungen Gardisten abgereist waren. Überall sahen wir außer den pattelonischen Soldaten auch Bewaffnete aus Sanurkazz, die mit den Einheimischen fraternisierten, lachten, in den Tavernen miteinander tranken und zusammen Mädchen jagten, wie es die Männer der Südküste gewöhnt waren. Offenbar hatte man vor kurzem einen Kampf ausgetragen und gewonnen.
    Ich trank einen Krug Chremsonwein – einen Jahrgang, der mir ebensogut gefiel wie der hervorragende Zondwein, den Nath so gemocht hatte.
    Kurz darauf traf ein Bote ein und brachte eine Nachricht, die mich außerordentlich überraschte und zu einem freudigen Wiedersehen führte.
    Vier mit kostbarem Geschirr behangene Sectrixes standen vor dem Haus, und der Bote führte uns durch die

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