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Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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zerstört ...«
    »Oho!« sagte ich und blickte Seg an. Der packte seinen Stab mit dem Blick eines Mannes, der jeden Augenblick von Bord eines dahinrasenden Flugboots zu fallen droht.
    »Ich habe mir nur den Stab zurechtgeschnitten, der sich am besten zu einem Bogen verarbeiten läßt!«
    Der kleine Mann hüpfte hin und her und brachte im ersten Augenblick kein Wort heraus.
    »Habt ihr das gehört? ›Nur‹ sagt er! Er hat ihn aus der Mitte herausgeschnitten – aus der Mitte des Baums, der meiner Lieblingsfrau Schatten spendet ...«
    Die Proconier haben die verschrobene Angewohnheit, drei Frauen zu heiraten. Gewiß ein Hang zum Masochismus.
    »Ist der Baum zum Absterben verurteilt, Herr?«
    »Absterben? Der Stamm hat eine schlimme Wunde erlitten und ist unrettbar verloren! Mein Baum – der Lieblingsbaum meiner Lieblingsfrau!«
    »Wenn dem Baum also nicht mehr geholfen werden kann, ist es das beste, ihn auszureißen und einen neuen zu pflanzen.«
    Er starrte mich mit aufgerissenen Augen ungläubig an, wischte sich die Stirn und ließ sich in einen Sessel fallen. Ich nickte Seg zu, der vernünftig genug war, einen Silberkelch mit gutem Chremsonwein zu füllen und ihn dem Besucher zu reichen. Der Proconier leckte sich die Lippen, kostete von dem Wein, atmete schwer, eine Hand ans Herz gelegt – und leerte den Kelch.
    »Sehr gut«, sagte er und sah sich den Kelch an. »Beute aus Chremson, nicht wahr?«
    Ich neigte den Kopf, doch das Wort ›Beute‹ erzürnte ihn von neuem. »Plünderer! Räuber! Etwas anderes seid ihr Piraten aus Sanurkazz doch nicht! Ihr reißt meinen besten Baum nieder, daß er zerstückelt auf dem Mosaikboden liegt und meine zweite Frau sich die hübsche Haut aufstößt ...«
    »Ich bitte dich, Herr«, sagte ich und legte ein wenig Kälte in meine Stimme. »Du hast mir noch nicht deinen Namen genannt. Ich weiß ja gar nicht, ob das wirklich dein Baum war. Du könntest dir die ganze Geschichte ausdenken, um dir mein Mitleid zu erschleichen – und meinen Wein!«
    Mit Hilfe der Stuhllehne richtete er sich auf. Er versuchte, etwas zu sagen, seine dicken Lippen stülpten sich auswärts und bliesen Luft, seine Wangen liefen rot an und seine Augen traten aus den Höhlen. Dann endlich: »Beim blonden Haar vom Primat Proc! Ich bin Uppippoo aus Niederpattelonien! Ich genieße Ansehen in dieser Stadt und besitze große Ländereien auf dem Festland, unterhalb von Perithia, zehn Breitschiffe sind mein Eigen und drei der entzückendsten Frauen, die ein Mann nur vorzeigen kann – und die mich jetzt aus dem Haus getrieben haben, weil ihr schöner, beschatteter Garten zerstört worden ist!«
    Seg konnte nicht mehr an sich halten und verspritzte etwas Wein in dem Bemühen, ein Lachen zu unterdrücken. Ich blieb ernst.
    »Also gut, Uppippoo aus Niederpattelonien. Ich wünsche keinem Mann etwas Übles, schon gar nicht einem von drei Frauen. Sei versichert, ich werde den Schaden ersetzen.« Mir kam ein Gedanke. »Kann man denn keinen anderen Baum erwerben?«
    Uppippoo wurde von einer seltsamen Erregung ergriffen. »Hohlköpfe! Diese Bäume brauchen hundert Jahre, um so alt zu werden!«
    Das entsprach auf Kregen etwa einer halben Lebensspanne.
    »In diesem Fall wird mein Freund hier, der aus Erthyrdrin stammt, schnell in sein Land zurückkehren und dort dafür sorgen, daß dir ein frischer Baum zugeschickt wird. Was könnte fairer sein?«
    Uppippoo starrte mich wortlos an.
    »Zur Überbrückung bist du sicher mit etwas Gold zufrieden; das ist bei weitem nicht so romantisch wie ein Baum, aber du könntest eine hübsch gestreifte Markise damit kaufen und damit deine süßen Frauen vor der Sonne schützen.«
    Und ich legte eine Handvoll Gold auf den Tisch.
    Uppippoo starrte das Gold an. »Eine Markise?«
    »Ja.«
    »Eine Markise.« Er überlegte. »Aber ein Baum lebt, sieht schön aus und rauscht im Wind, und die Blätter erzeugen die entzückendsten Licht- und Schattenmuster auf den Steinen. Meine Mosaike sind in ganz Pattelonien bekannt, Pur Dray – berühmt!«
    »Das mag sein. Nimm das Gold, kauf dir eine Markise oder einen neuen Baum von anderer Gattung. Doch geh jetzt, Uppippoo – verstehst du mich? Das Gold ist ein ausreichender Ersatz.«
    Zum erstenmal nahm sich Uppippoo die Zeit, mich anzusehen, anstatt nur herumzureden und zu stöhnen und Seg und den abgeschnittenen Stab düster anzustarren. Ich war mir keiner Veränderung meines Gesichtsausdrucks bewußt, doch Uppippoos wütende Drohungen verstummten

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