Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Geschichte kennen.
    Ich trat aus meinem Versteck und hob die Hand. »Llahal!« rief ich den kregischen Gruß, der gegenüber Fremden verwendet wird.
    Die beiden blickten geruhsam auf, und nach einer Weile sagte der Fristle: »Llahal.«
    Der Chulik fragte: »Warum arbeitest du nicht?«
    »Ich gehe zur Küste.«
    Im ersten Augenblick verstanden sie mich nicht. Dann lachte der Fristle – eine ungewöhnliche Reaktion für einen Angehörigen seiner Rasse. Fristles lachen im allgemeinen noch seltener als ich.
    »Ich komme aus den Unwirtlichen Gebieten, bin durch die Owlarh-Öde gewandert und will mich jetzt nicht auslachen lassen – schon gar nicht von einem Fristle!«
    Daraufhin blinzelte mich das Katzenwesen nur an. Seine Hand näherte sich nicht einmal dem Griff des Krummsäbels.
    Der Chulik wich einige Schritte zurück, doch er erhob seine gegabelte Stange nicht gegen mich.
    Ich stieß einen Makki-Grodno-Fluch aus.
    Was war mit diesen Männern los? Welche Macht hatte sie zu solchen Jammerlappen gemacht?
    Auch fiel mir ein, daß nach meinen bisherigen Erkenntnissen eine natürliche Feindschaft zwischen Chuliks und Fristles besteht – außer wenn sie den gleichen Arbeitgeber haben. So war ich nicht wenig beeindruckt, als der Fristle dem Chulik half, den Käfig mit den vier Opossum-Wesen auf den Rücken zu nehmen. Ich begann zu ahnen, daß die beiden Männer vielleicht gemeinsam schreckliche Ereignisse durchgemacht hatten, die eine enge Bindung zwischen ihnen entstehen ließ – unabhängig von allen Rassengegensätzen.
    »Der Grint ist fort«, sagte der Chulik. Seine Stimme hatte den weinerlichen Klang, der für Sklaven typisch ist. »Vier genügen natürlich nicht, aber mehr bekommen die Phokaym nicht.«
    Als dieser Name erklang, schauderten der Chulik und der Fristle unwillkürlich zusammen.
    Ehe ich etwas sagen konnte, trotteten die beiden davon und verschwanden zwischen den Felsbrocken am Ende der Senke.
    Leichtfüßig folgte ich ihnen, doch als ich das felsübersäte Gebiet erreichte, wurde mir schnell klar, daß sie geheime Wege und Durchgänge benutzt haben mußten; ich hatte sie verloren.
    In den folgenden Burs wurde das Vorwärtskommen noch schwieriger, so daß ich schließlich das Wagnis einging, die alte Landstraße zu benutzen.
    Eine Tatsache war mir klar. In dieser Gegend gab es eine Macht, die so groß war, daß sie stolze Tiermenschen in unterwürfige Kreaturen verwandeln konnte, die sich mutloser verhielten als ein eben ausgepeitschter Sklave. Aus der Tatsache, daß der Fristle einen Krummsäbel bei sich gehabt hatte, schloß ich, daß die beiden keine wirklichen Sklaven waren. Doch der Widerstandswille der beiden schien gebrochen zu sein – Krieger, die unzählige Schlachtfelder siegreich verlassen hatten, waren hier seelisch und körperlich völlig zunichte gemacht worden. Und meine Vermutungen trafen zu – wie ich leider bald feststellen sollte.
    Von Zeit zu Zeit erblickte ich in der phantastisch zerklüfteten und unübersichtlichen Landschaft zu beiden Seiten der Straße weitere apathische Wesen – Männer und Frauen, Ochs, Rapas, Fristles und Chuliks und auch Ullars und andere Halbmenschen, die ich nicht näher kannte. Diese Kreaturen ergriffen bei meiner Annäherung ausnahmslos die Flucht und verschwanden in Höhlen oder Felsspalten. Niemand wagte sich auf die viereckigen Steine der Landstraße.
    In dieser Nacht schlug ich mein unbequemes Lager in einer Felsspalte nahe der Straße auf und legte mich hungrig schlafen; die wenigen Streifen Trockenfleisch an meinem Gürtel griff ich nicht an. Ich war fest entschlossen, möglichst viel Proviant für die ungewisse Zukunft aufzuheben.
    Am nächsten Morgen erhob ich mich im grünroten Sonnenschein, reckte mich und war sofort bereit, den Gefahren des Tages gegenüberzutreten. Ich wanderte die uralte Straße entlang und sah trübes Wasser in Vertiefungen und Felsspalten und eine seltsame, knorrige Pflanzenwelt, deren Wurzeln sich wie erstarrte Schlangen in das stinkende Wasser reckten. Die unvorstellbaren Gerüche nahmen mit jedem Meter zu, und mir begann schwindlig zu werden. Ich blinzelte, schüttelte den Kopf und eilte weiter. Die Straße schien vor mir hin und her zu zucken, wie es einem manchmal an heißen Tagen auf irdischen Asphaltstraßen passiert – ein schimmernder Strom sich überlagernder Vibrationen, die einem die Aussicht behindern und zugleich alles seltsam vergrößert erscheinen lassen.
    Ich war ganz allein. In der bedrückenden Leere

Weitere Kostenlose Bücher