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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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durchtrennte ich den angreifenden Arm.
    Weitere schlangengleiche Tentakel ringelten sich vor mir auf der Straße – auf den ersten Blick sahen sie wie obszön winkende Arme aus, die mich dazu verführen wollten, mich in ihre Umarmung zu stürzen. Ich mußte mich durchkämpfen!
    Plötzlich drang ein Geräusch an meine Ohren. Ein hartes, widerhallendes metallisches Klirren auf dem Pflaster der Straße.
    Ich fuhr herum.
    Noch heute glaube ich, daß ich mich im ersten Augenblick noch für verhext hielt, daß ich Phantomgestalten zu sehen glaubte.
    Diese Vermutung führte zu einer Art Lähmung, geboren aus der törichten Vermutung, daß mir all diese Halluzinationen nichts anhaben konnten und daß die einzige reale Gefahr von den winkenden Tentakeln ausging.
    Was ich sah, erfüllte mich dennoch mit Übelkeit – und doch konnte ich noch daran denken, daß diese Wesen offenbar keine Halbmenschen waren – sie waren halb Tier, halb Ungeheuer.
    Es waren die Phokaym.
    Sie ritten Tiere, die mit den mir bekannten Risslacas verwandt waren – riesige Reptilien, die sich mit einer Schnelligkeit bewegten, wie sie einem Sectrix anstand. Auch die Phokaym stammten eindeutig von den Risslacas ab. Sie waren Kaltblütler, wie ich später feststellen sollte, und hatten das breite, zahnbewehrte Maul des fleischfressenden Risslaca, kurze Vorderbeine, die sich zu Armen und Klauenhänden ausgebildet hatten, dazu mächtige Hinterbeine und den Schwanz des fleischfressenden Dinosauriers. Der Reptilienschwanz war hinter dem Sattel zusammengerollt. Die Kreaturen waren mit Speer und Schwert bewaffnet und trugen barbarische Schmuckstücke, und ihre Schuppen waren zu geometrischen Mustern von kalter reptilienhafter Schönheit eingefärbt und lackiert worden.
    Täuschten mich meine Sinne, oder waren diese Wesen wirklich vorhanden?
    Intelligente bewaffnete fleischfressende Dinosaurier auf gesattelten grasfressenden Dinosauriern?
    Sie waren wirklich vorhanden.
    Aber die Erkenntnis kam zu spät. Ich hatte zu langsam reagiert. Dicke, blutrote Striemen fielen rings um mich herab, klebrig, lähmend, einschnürend. Mein Schwertarm wurde herabgezogen, Bogen und Köcher waren umschlossen, ich wurde von den Schultern bis zu den Füßen in das enge Netz eingehüllt und stürzte zu Boden.
    Als ich mit dem Gesicht auf die harten Pflastersteine fiel, erwachte ich aus meiner Betäubung. Aber es war zu spät.
    In Fesseln wurde ich über die harte Straße gezerrt, zurück nach Westen, fort von der Küste – in eine Sklaverei, wie ich sie zwischen den Felsen und stinkenden Tümpeln schon wahrgenommen hatte.
    Mit Triumphgeschrei zerrten mich die Phokaym fort.

4
     
     
    Eine Och-Greisin kam in die Ecke der Höhle, in die mich die Phokaym mitsamt den blutroten Fesseln geworfen hatten. Ihr gebleichtes Haar hing in wirren Strähnen herab. Sie hielt den übelriechenden Wasserbehälter mit den mittleren Greifgliedern und schöpfte mit einer ihrer oberen Hände den Schaum vom Wasser, während die andere den Steinlöffel hineintauchte und mir die Flüssigkeit zwischen die Lippen träufelte.
    »Du sollst frisch und munter sein für die Voryasen.«
    Der Löffel war ein einfaches gerundetes Steinstück, das an einem Ende ausgehöhlt worden war. Der größte Teil des Wassers rieselte in meinen Bart – der länger und wirrer war, als ich es sonst zuließ – doch die Tropfen, die ich trotz des üblen Geruchs schluckte, schmeckten besser als der vorzüglichste Zond-Wein.
    Die Och-Frau machte keinen Versuch, mich zu befreien. Beim geringsten Geräusch zuckte sie zusammen, schloß die Augen und zog den Kopf ein. Sie träufelte mir mehr Wasser ins Gesicht, als ich trinken konnte, doch schließlich fühlte ich mich ein wenig erfrischt. Ich stellte ihr ungeduldige Fragen, und als ich mich soweit im Griff hatte, daß ich sie beruhigen konnte, vermochte sie zu sprechen, wenn auch stockend und mit angstvollen Blicken über die Schulter. Draußen schienen sich zahlreiche Menschen zu bewegen, Stein tönte auf Stein. Die Sonnen waren untergegangen, doch es war noch immer heiß.
    »Die Klackadrin.« Die alte Och-Frau seufzte. Sie hieß Ooloo. Sie hatte keine klare Erinnerung an ein früheres Leben; doch mußte sie irgendwie in diese Gegend gebracht worden sein, wenn sie nicht hier geboren war. Aber sie erinnerte sich nicht. »Die Klackadrin. Böse Geister wohnen hier. Niemand kann sie durchqueren – nur die Straßen ... nur die Straßen ...«
    Wie viele arme Teufel hatten schon über die

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