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Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio

Titel: Dray Prescot 04-Die Armada von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Vergangenheit betrifft. Dieses Thema ist faszinierend – für Kinder ebenso wie für Paläontologen. Bei meinen Studien versuchte ich Parallelen zu ziehen zwischen den längst untergegangenen Saurierkönigen der Erde und den sehr realen Risslacas Kregens.
    Da gab es natürlich viele Übereinstimmungen. Ebenso gab es Risslacas, die sich von allem unterschieden, was sich je am Ende des mittleren Mesozoikums, im Jurazeitalter, auf der Erde bewegt hatte, gut hundertundvierzig Millionen Jahre vor unserer Zeit.
    Viele dieser Tiere hatten kein Gehör. Einige stießen Schreie aus wie explodierende Wasserkessel. Manche jagten mit dem Auge, andere wieder nach dem Geruch.
    Es war ein Trio der Gattung, die mit dem Geruchsinn jagt, das mich gegen Mitte des Nachmittags aufschrecken ließ – in einer Gegend, wo der Boden zwar noch immer recht trocken war, aber doch ausreichende Bedingungen für Farngewächse bot. Ein Fluß hatte meinen Weg gekreuzt, und ich hatte ihn überquert und war weitergeeilt. Die Farngewächse ragten immer dichter und höher empor. Ich spürte ein seltsames Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Das Licht der Doppelsonne brannte heiß herab, und die orangefarbenen und jadegrünen Lichtstrahlen schossen wie Speere zwischen den Blättern herab. Das Laubwerk wölbte sich über mir. Die zahllosen Farnstengel ragten über mir auf. Ich wanderte leichtfüßig dahin und schaute mich dabei ständig um. Meinen Bogen trug ich in der Hand, einen Pfeil auf der Sehne.
    Schließlich erreichte ich ein Sumpfgebiet, das ich umgehen mußte. Da und dort schimmerte das Wasser, als sei es Bronze. Eine Mauer bewegte sich plötzlich vor mir. In der Mauer zuckten beschuppte Muskeln. Farbflecke – bernsteinbraun, jadegrün, schwarz – tarnten das Wesen zwischen den dichten Farngewächsen. Ich sah einen schmalen Kopf, der gierig Farnwedel verschlang, und die herabhängenden Blätter der kargen dornigen Bäume, die wie Palmen rings um das Wasser wuchsen. Ein schlangengleicher Hals drehte sich. Der Kopf stieg zwischen den Farnwedeln empor und legte sich schief, so daß das Tier äugen konnte – aber es beäugte nicht mich! Das Auge starrte kühl auf den gewundenen Pfad, den ich gekommen war.
    Dort standen die drei Raubtiere. Sie schlichen auf dreizehigen Pfoten heran – und ich sah, daß die erste Zehe jeder Hinterpfote eine lange, sichelscharfe Klaue besaß, wie sie unseren irdischen Deinonychus ausgezeichnet hatte. Die auffällig golden und schwarz gestreiften Schuppen blitzten im Licht der Doppelsonne. Zehn Fuß lang waren die Raubtiere, und mindestens siebzig Fuß hoch war der camarasaurusähnliche Pflanzenfresser.
    Und ich stand zwischen ihnen.
    Die ruderähnlichen Schwänze der Deinonychus-Risslacas streckten sich steif nach hinten. Die gekrümmten Sichelklauen funkelten bedrohlich im Sonnenlicht. Mit einer unglaublichen Sprungkraft griffen die drei Raubtiere an.

3
     
     
    Mit einem so schnellen Reflex, daß meine letzte Bewegung abgeschlossen war, ehe die Hinterbeine des ersten Risslaca den Boden verließen, schossen meine Finger den Pfeil ab, und das Geschoß sirrte davon. Ich hatte so schnell reagiert und so genau gezielt, daß es mir fast zum Verhängnis wurde.
    Denn ich hatte nicht mit der unglaublichen Sprungkraft des Reptils gerechnet. Es schoß hoch in die Luft, den Schwanz starr nach hinten gereckt, während sich der Körper in die aufrechte Stellung brachte, die es den gefährlichen Krallen ermöglichte, sich tief in den Leib des Opfers zu bohren. Die Dinosaurier waren keine behäbigen, lethargischen Wesen; sie waren wendig, schnell und äußerst gefährlich.
    Der Risslaca sprang über den Punkt hinweg, den ich anvisiert hatte. Mein Pfeil rutschte an seinem Bauch entlang und grub sich tief in die Schwanzwurzel.
    Sosie hatte mir verschiedene Pfeile mitgegeben, so daß ich die Auswahl hatte zwischen dem dünnen, panzerbrechenden Nadelpfeil, dem kräftigen Jochpfeil, dem breiten Widerhakenpfeil oder dem üblichen Spitzpfeil. Vorsichtshalber hatte ich einen großen Widerhakenpfeil gewählt. Seine Spitze drang durch Schuppen und Fleisch des Risslaca und riß eine tiefe Wunde. Der Zufall hatte meinem Pfeil eine tödliche Präzision gegeben.
    Der Deinonychus der kregischen Art hat einen gewaltigen Ballen aus Sehnen und Muskeln an der Schwanzwurzel; von hier aus wird der mächtige Schwanz gesteuert, der dem Tier die Balance gibt, die es braucht, um zielsicher zu springen und seine tödlichen Klauen einzusetzen.
    Mein

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